Verweise auf Seiten, die Biogramme enthalten, werden durch Sternchen (*) gekennzeichnet. Bei Personen, deren Vorname nicht ermittelt werden konnte, erfolgt an Stelle der Nennung des Vornames eine Kennzeichnung durch [?] und es werden – soweit vorhanden – eine Berufs- und Amtsbezeichnung, der Dienstrang bzw. Dienstgrad und die Dienststelle im Personenregister angeführt. MPr. Ehard und der stv. MPr. Hoegner sind aufgrund der vielfachen Nennungen in den Protokollen nicht indiziert. Zu den Biogrammen der Kabinettsmitglieder s. Protokolle Ehard III Bd. 1 Einleitung S. LIV-LXII.
Dr. phil. Prinz Adalbert von Bayern (1886–1970), Offizier, Historiker, Publizist, Diplomat, Teilnahme am Ersten und am Zweiten Weltkrieg (bis 1941, Entlassung wegen Adelsabstammung), nach 1945 im Auftrag der US-Militärregierung beteiligt am Wiederaufbau des Bayerischen Roten Kreuzes, 1952–1956 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Spanien. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 41; zu den Botschafterjahren Adalberts vgl. Jehle, Kulturpolitik S. 162–165.
Dr. jur. Robert Adam (geb. 1894), Jurist, 1920 Große Juristische Staatsprüfung als Jahrgangsbester des Staatskonkurses, 9.12.1920 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, 1.3.1921 bis 1.6.1925 Regierungsassessor im StMI, 1.6.1925 bis 15.2.1927 Bezirksamtmann in Alzenau, 15.2.1927 auf eigenen Wusch Entlassung aus dem Staatsdienst, anschließend bis 2.12.1944 Direktor des Arbeitsamtes München, März 1933 kurzzeitige „Schutzhaft“, Dezember 1944 Absetzung als Leiter des Arbeitsamtes München aus politischen Gründen, März/April 1945 Referent für Statistik und Kassenwesen im Gauarbeitsamt München, 5.5.1945 Wiedereinstellung als Direktor des Arbeitsamtes München durch die US-Militärregierung, 20.7.1945 Ernennung zum Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamtes München-Oberbayern, 30.8.1945 bis 28.1.1946 automatic arrest aufgrund des dienstlichen Ranges einer MinRats, 1.3.1946 Bestellung zum vorläufigen Direktor des Oberversicherungsamtes München, 10.10.1946 bis 28.5.1948 Oberverwaltungsgerichtsrat, 28.5.1948 MinDirig und Stv. Leiter der Abteilung für Wohnraumbewirtschaftung und Flüchtlingswesen, zum 1.10.1951 Ernennung zum Senatspräsidenten beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1952–1957 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofs, dort 1953–1957 Zweiter Vertreter des Präsidenten, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1959.
Konrad Adenauer (1876–1967), Jurist, 1917–1933 Oberbürgermeister von Köln, 1948/49 Präsident des Parlamentarischen Rates, 1949–1963 Bundeskanzler, 1946 Vors. des CDU-Landesverbandes Rheinland und der britischen Zone, 1950–1966 Bundesvorsitzender der CDU, 1946–1950 MdL Nordrhein-Westfalen, 1949–1967 MdB; vgl. Lexikon der Christlichen DemokratieS. 169–176; Kempf/MerzS. 82–96.
Dr. jur. Walter Ahnelt (1905–1961), geb. in Karlsbad, Jurist, Studium in Prag, 1929 Promotion, 1934–1938 Rechtsanwalt, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944/45 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, Oktober 1945 Regierungskommissar für das Flüchtlingswesen im Regierungsbezirk OFr., 1.2.1946 Regierungskommissar für das Flüchtlingswesen im Regierungsbezirk OFr. und MFr., 1.6.1946 Stellvertreter des Staatskommissars für das Flüchtlingswesen, November 1946 suspendiert aufgrund der Anschuldigung der Parteizugehörigkeit (lt. Personalbogen von April bis Oktober 1938 Mitgliedschaft in der SdP), 1938/39 Anwärter des NSKK, 1.3.1947 Spruchkammerverfahren eingestellt, da vom BefrG nicht betroffen, März 1947 Abteilungsleiter im Staatssekretariat für das Flüchtlingswesen, 1.10.1948 vom StMI übernommen, 1949 RegDir und Leiter der Gruppe Wirtschaft und soziale Angelegenheiten des Flüchtlingswesens, 1953 MinRat, 1.4.1955 Versetzung in das StMArb.
Luise Albertz (1901–1979), Verwaltungsangestellte, Sekretärin, Politikerin, bis 1921 Verwaltungslehre bei der Stadt Oberhausen, 1939 Dienstverpflichtung zur Verwaltung der Stadt Oberhausen, dort 1945/46 Sekretärin des Oberbürgermeisters, 1915–1921 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, bis 1933 SPD-Mitglied, ab 1945 Vorstandsmitglied der SPD und des DGB in Oberhausen, seit 1950 Mitglied des SPD-Bundesparteivorstandes, 1946 Stadtverordnete in Oberhausen, 1946–1948 und erneut 1956–1979 als erste Frau an der Verwaltungsspitze einer deutschen Großstadt Oberbürgermeisterin von Oberhausen, 1947–1950 MdL Nordrhein-Westfalen (SPD), 1949–1969 MdB (SPD). S. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages Bd. 1S. 10.
Dr. jur. Wilhelm Rudolf Konrad Amelunxen (1888–1969), Jurist, 1909–1919 Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte, Philosophie, Nationalökonomie und Psychiatrie in Freiburg, Berlin und Bonn, 1913 Militärdienst, wegen Untauglichkeit zum Waffendienst Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Pflichtverteidiger an einem außerordentlichen Kriegsgericht, 1914 Promotion, 1916 Zivilgouverneur von Namur in Belgien, 1919 Mitglied der Zentrumspartei, 1919 Eintritt in das preußische Innenministerium, im gleichen Jahr Übertritt in das Wohlfahrtsministerium, 1922 Versetzung in das preußische Staatsministerium, hier MinRat und persönlicher Referent von MPr. Otto Braun, 1926 bis 1932 RP in Münster, Amtsenthebung durch Reichskanzler Franz von Papen, 1945 Oberpräsident der Provinz Westfalen, 24.7.1946 Ernennung zum ersten MPr. des Landes Nordrhein-Westfalen, nach der Landtagswahl am 20.4.1947 bis 1950 Sozialminister im Kabinett Karl Arnold (CDU), anschließend bis 1958 Justizminister in NRW, 1947 bis 1958 MdL (Z), 1949 kurzzeitig MdB (Z). S. Die Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 1946 bis 1950S. 958.
Dr. jur. Willi Ankermüller (1901–1986), Jurist, Studium in Würzburg, 1925 Promotion, 1927 Große Juristische Staatsprüfung, 1926–1928 Geschäftsführer Stadtjugendamt Schweinfurt, 1928–1945 Rechtsanwalt in Schweinfurt, BVP-Mitglied, 1933 Schutzhaft, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Landrat Hofheim, 1946 Landrat Bad Neustadt an der Saale, Mitbegründer der CSU in UFr., 10.1. bis 20.9.1947 Staatssekretär im StMI, 20.9.1947 bis 18.12.1950 Innenminister im Kabinett Ehard II, 16.10.1957 bis 9.12.1958 Justizminister im Kabinett Seidel I, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1966 MdL (CSU), seit 1951 Leiter des Koordinierungsausschusses CSU-Landtags- und Bundestagsfraktion.
Philipp Auerbach (1906–1952), 1933 Emigration nach Belgien, später Frankreich, nach Kriegsausbruch interniert, 1940 verhaftet und an das Deutsche Reich ausgeliefert, Hochverratsverfahren, stand 1942/43 der Berliner Kriminalpolizei als Dolmetscher zur Verfügung, 1944 KZ Auschwitz, über KZ Groß-Rosen in das KZ Buchenwald, wo er im Mai von den Amerikanern befreit wurde, 1. September 1945 als ORR vom RP in Düsseldorf mit den Verwaltungsangelegenheiten ehemaliger KZ-Häftlinge und Verfolgter beauftragt, 22.12.1945 von den Briten entlassen, Mitbegründer und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Düsseldorf, Vorsitzender des Zonenausschusses der jüdischen Gemeinden in der britischen Zone, zugleich Vizepräsident des Zentralkomitees für die befreiten Juden in der britischen Zone, wichtige Rolle bei der damals noch illegalen Auswanderung der DPs nach Palästina, später Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München und ehrenamtl. Präsident des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, 15.9.1946 Staatskommissar für die Opfer des Faschismus, dann umbenannt in Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte in Bayern, Ende 1948 nach Differenzen mit dem Justizminister Josef Müller Amtsniederlegung, danach Generalanwalt für Wiedergutmachung, nach Verabschiedung des Entschädigungsgesetzes November 1949 Präsident des Bayer. Landesentschädigungsamtes, auf Grund umstrittener Amtsführung und unter dem Vorwurf der Korruption Dienstenthebung, März 1951 Verhaftung, nach fünfmonatigem Prozeß lautete das Urteil am 14.8.1952 auf 2½ Jahre Gefängnis, Selbstmord am Tag nach der Urteilsverkündung im Münchner „Josephinum“. S. Goschler, Auerbach
; Goschler, Attitude
; Ludyga, Auerbach
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Dr. jur. Helmut Bachl (1902–1970), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und München, Promotion 1927, 1928 Gerichtsassessor beim StMJu, 1929–1931 Dritter Staatsanwalt beim StMJu, 1931 kurz Zweiter Staatsanwalt beim Landgericht München, 1931–1933 Amtsgerichtsrat, dann 1933–1935 Erster Staatsanwalt beim StMJu, 1935 Landgerichtsrat beim Reichsjustizministerium (Abteilung Bayern), 1935–1937 Landgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1939 Oberlandesgerichtsrat im Reichsjustizministerium (Haushaltsabteilung), 1942 dort Oberregierungsrat, 1942 Einberufung zum Wehrdienst, 1943–1946 Kriegsgefangenschaft in den USA, 3.5.1948 ORR StMF, 1.11.1948 RegDir, 1.1.1950 MinRat, 1.10.1953 MinDir, zum 1.10.1955 Versetzung in das StMUK u. Beförderung zum MD, 1.2.1967 Versetzung in den Ruhestand.
Dr. jur. Fritz Baer (1901–1993), Jurist, zunächst Tätigkeit in der Reichsfinanzverwaltung, 1.9.1939 Leiter der Devisenüberwachungsstelle beim Oberfinanzpräsidium München, 1.9.1941 ORR, 1.1.1946 Vorstand Finanzamt München-Land, 19.6.1946 Hauptabteilungsleiter im Bayer. Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, 4.7.1946 zur Dienstleistung in die StK berufen, 1.8.1946 RegDir, 1.12.1946 MinRat, zunächst Leiter der Landesdienststelle des Länderrats in der StK, als ältester und ranghöchster Berufsbeamter der StK 1948/49 Vertretung des abwesenden Leiters der StK Pfeiffer, einer der einflußreichsten bayer. Beamten in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten (Pfalzfrage), unter MPr. Seidel 1957–1960 als MD Leiter der StK, 1960–1962 leitete Staatssekretär Franz Heubl die StK und Baer war sein Stellvertreter, 1963 bis 31.8.1967 erneut Leiter der StK unter MPr. Goppel.
Prof. Dr.-Ing. Siegfried Balke (1902–1984), 1953–1956 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, 1956–1962 Bundesminister für Atomfragen (ab Okt. 1957: für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft, ab Nov. 1961: für Atomkernenergie), 1957-1969 MdB (CSU), 1964–1969 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Dr. oec. publ. Otto Barbarino (1904–1999), 1924–1929 Studium der Staatswissenschaften an den Universitäten Wien und München, 1929–1940 im wissenschaftl. Dienst des Statistischen Reichsamts, Berlin, nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wiss. Arbeit, seit März 1946 StMF, November 1946 Abordnung zum Gemeinsamen Deutschen Finanzrat, Frühjahr 1947 Generalreferent für den Bayer. Staatshaushalt im StMF, führend an der Finanzpolitik Bayerns beteiligt, u.a. auch 1950 an der Gründung der Bayer. Landesanstalt für Aufbaufinanzierung und den Sanierungen der Messerschmitt und der BMW AG, 1948 RegDir, 1950 MinRat, 1954 MinDirig, 1958–1970 MD und Amtschef im StMF, seit 1966 Honorarprofessor für Haushaltswesen und Finanzausgleich an der Univ. München, 1971–1976 auf Vorschlag der Staatsregierung als Bundesratsvertreter in der Länderarbeitsgruppe der Enquete-Kommission Verfassungsreform. Vgl. Barbarino, Lebenslauf
; Barbarino, Staatsform
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Dr. jur. Claus Bastian (1909–1995), Jurist, Künstler, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und an der Sorbonne, nebenher künstlerische Tätigkeiten, März 1933 Verhaftung und Einlieferung in das KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 1, September 1933 Haftentlassung und Abschluß der juristischen Ausbildung sowie Promotion, anschließend Tätigkeit als landwirtschaftlicher Verwalter in Tirol, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach 1945 Tätigkeit als Rechtsanwalt in München, ab den frühen 50er Jahren Betätigung als Maler und Bildhauer. Vgl. Andlauer, Bastian
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Dr. jur. Ludwig Baumeister (1897–1960), Jurist, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Abitur Hum. Gymnasium Dillingen, 1918–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1922 Erste Juristische Staatsprüfung und Referendar beim Amtsgericht München, 1925 Promotion und Große Juristische Staatsprüfung, 1.1.1.1926 Assessor beim Amtsgericht München, 1.1.1929 Amtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Straubing, 1.8.1930 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Selb, ab 1.10.1931 beim Amtsgericht Wertingen, 1.4.1938 Landgerichtsrat beim Landgericht Augsburg, 1939–1941 und 1944–1946 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und französische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, daher vom BefrG nicht betroffen, 15.12.1946 bis 23.8.1960 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1946–1948 Abordnung an das Landgericht Augsburg, seit 1947 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes.
Prof. Dr. rer. pol. Joseph Baumgartner (1904–1964), 22.10.1945 bis 15.1.1948 Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (CSU) in den Kabinetten Hoegner I, Ehard I und II bis zum Rücktritt am 15.1.1948, 26.1.1948 Übertritt zur BP, 1948–1952 und 1953–1959 Vorsitzender der BP, 1946–1962 MdL (bis 1948 CSU, anschließend fraktionslos, ab 1950 BP), 1949–1951 MdB (BP), 1954–1957 erneut Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Stv. MPr. im Kabinett Hoegner II. Vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1Einleitung S. XXXIXf.; auch Vossen, Baumgartner
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Dr. phil. Franz Josef Baumgärtner (1911–1994), ab 1932 Studium der Geschichte, der Staatswissenschaften, Volkswirtschaft und Philosophie an der Universität München, 1934 erzwungene Studienunterbrechung wegen Verweigerung des Beitritts zum NS-Studentenbund, 1932–1934 Redakteur bei der Bayer. Staatszeitung, 1934/35 Wehrdienst, 1935–1939 Redakteur bei der Münchener Zeitung, 1939–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach Kriegsverwundung 1943–1945 Dienst beim deutschen Militärattaché in Rom, 1945/46 Leiter der Presse- und Informationsstelle bei der Regierung von NB und der OPf., 1947 Promotion zum Dr. phil., Juni 1946 bis 10.7.1949 Referent beim Bayer. Statistischen Landesamt, 11.7.1949 Pressereferent in der Bayer. Staatskanzlei im Angestelltenverhältnis, 21.10.1959 Ernennung zum ORR, 5.10.1960 Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.1.1962 RegDir, zum 1.2.1963 Übertritt in das Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr, dort im Referat IV/4 zuständig für wirtschaftliche und technische Fragen des Flugwesens und des Luftverkehrs, 1.8.1970 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1973.
Dr. jur. et rer. pol. Josef Bayerl (geb. 1894), Jurist, 1913 Abitur, 1913/14 und 1918/19 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 4.2.1920 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1920 Promotion, 1920–1922 Rechtspraktikant bzw. Rechtsreferendar an verschiedenen Dienststellen in München, 1922 Großes Juristisches Staatsexamen, 1.12.1922 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, Kammer des Innern, 3.4.1923 Abordnung an die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, 7.6.1923 Abordnung an das Bezirksamt Zweibrücken, 9.12.1923 Titel eines RR, 1.5.1925 wieder bei der Regierung von OB, 1.7.1925 Berufung in das StMI, hier 1.11.1925 Verleihung des Ranges eines RR, 16.6.1926 Bezirksamtmann beim Bezirksamt Hammelburg, 1.9.1933 beim Bezirksamt Freising, hier 1.11.1937 Ernennung zum RR I. Klasse, 1.7.1938 kommissarischer Bezirksoberamtmann (Landrat), dann ab 23.12.1938 Bezirksoberamtmann beim Landratsamt Parsberg, 1.5.1939 Abordnung als Kreishauptmann bei der Kreishauptmannschaft Brünn-Stadt (Protektorat Böhmen und Mähren), 15.7.1939 Abordnung zur Übernahme der Dienstgeschäfte des Oberlandrats in Proßnitz (Protektorat Böhmen und Mähren), hier 1.10.1939 Oberlandrat, 18.7.1940 Abordnung zur Übernahme der Dienstgeschäfte des Oberlandrates in Zlin (Protektorat Böhmen und Mähren), 15.6.1942 Übertragung der Dienstgeschäfte des Oberlandrates beim Oberlandratsamt Brünn (Protektorat Böhmen und Mähren), 12.1.1943 Abstellung an die Landesbehörde in Brünn/Reichsauftragsverwaltung Protektorat Böhmen und Mähren, 1945–1948 ohne Verwendung, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer Parsberg vom 23.9.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch Beschluß des Kassationshofes vom 4.12.1950, Einstellung des Verfahrens auf Beschluß der Hauptkammer München vom 20.12.1950, 2.7.1948 Tätigkeit beim Landratsamt Vilshofen im Angestelltenverhältnis, hier 1.2.1949 Ernennung zum RR und Beamter auf Probe, 1.8.1949 Versetzung an die Regierung der OPf., hier 12.1.1950 ORR und Beamter auf Lebenszeit sowie gleichzeitige Ernennung zum Staatsanwalt beim Verwaltungsgericht Regensburg, 26.2.1951 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Leiters der Abt. Wirtschaft bei der Regierung der OPf., 12.12.1951 RegDir, 1.11.1952 Berufung in das StMWV, hier Leiter der Preisbildungsstelle, 31.3.1952 MinRat, ab 1958 Leiter der Abt. II – Wirtschaftspolitik, Handel, Bankwesen –, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1959.
Dr. rer. pol. Walter Becher (1912–2005), Volkswirt, Journalist, Politiker, Studium der Volkswirtschaft in Wien, dort wahrscheinlich 1931 NSDAP-Mitglied, seit 1933 Mitglied der Sudetendeutschen Heimatfront, Mitglied der SdP, 1936–1939 Tätigkeit für die sudetendeutsche NSDAP-Gauzeitung „Die Zeit“, ab 1940 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 zunächst Rückkehr in das Sudetenland, dann Flucht nach Bayern, hier 1945 Mitbegründer der Sudetendeutschen Hilfsstelle und der Wirtschaftshilfe, 1947 Mitbegründer, Geschäftsführer und von 1960–1982 hauptamtlicher Generalsekretär des Sudetendeutschen Rates in München, u.a. Mitbegründer und Vorsitzender des Witiko-Bundes und des Adalbert-Stifter-Vereins, 1950–1962 MdL (DG, ab 1954 GB/BHE), 1954–1962 Fraktionsvorsitzender, 1968–1982 Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1965–1980 MdB (ab 1967 für die CSU). S. Franzen, Stamm S. 501; Schönwald, Integration S. 1032; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 66f.; vgl. Becher, Zeitzeuge
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Dr. jur. Karl Bechert (1900–1955), Jurist, 1920 Abitur Hum. Gymnasium Hof/Saale, 1921–1924 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und Leipzig, 1924 Erste Juristische Staatsprüfung, 1925 Promotion, 1927 Große Juristische Staatsprüfung, 4.8.1924 Referendar beim Amtsgericht Hof/Saale, 1.7.1928 Assessor beim Amtsgericht Kulmbach, 1.4.1929 Dritter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, 1.3.1931 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Bamberg, ab 16.6.1933 beim Amtsgericht Nürnberg, 1.4.1934 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, 1.3.1943 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Bayreuth, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, mit Genehmigung der US-Besatzungsmacht vom 3.1.1946 Wiederverwendung als Amtsgerichtsrat in Bayreuth, Einstufung im Spruchkammerverfahren in die Gruppe V der Entlasteten, 16.2.1948 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Bayreuth.
Dr. jur. Carl Friedrich Wilhelm Behl (1889–1968), Jurist, Publizist, Literaturhistoriker, 1907 Abitur Askanisches Gymnasium Berlin, 1907–1910 Studium der Rechtswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte in München und Berlin, 1910 Erste Juristische Staatsprüfung, 1911 Promotion Universität Rostock, 1910–1915 Gerichtsreferendar u.a. 1911 Amtsgericht Perleberg, 1911/12 Landgericht Berlin I u. Staatsanwaltschaft Berlin III, 1914/15 Amtsgericht Berlin-Tempelhof und beim Wechselsenat des Kammergerichts, 1915 Assessorexamen, 1915/16 freiwillige Tätigkeit als Krankenpfleger für das Rote Kreuz, 1916 Gerichtsassessor beim Amtsgericht Wittenberge, 1916/17 Rechtsanwalts- und Notarvertreter in Sprottau, 1917–1921 Gerichtsassessor, dann bis 1923 Staatsanwalt beim Landgericht III Berlin (Wirtschaftsdezernat), 1923–1929 Abordnung an das AA (Abteilung für Schiedsgerichte und Staatsvertretungen) als Dezernent beim Deutsch-Englischen Gemischten Schiedsgerichtshof in Berlin und London, hier 1925 Amtsgerichtsrat, 1929 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Berlin-Mitte, dann beim Amtsgericht Berlin-Tempelhof, zugleich 1929–1932 Leiter der Prüfstelle für „Schund- und Schmutzschriften“ in Berlin, 1930 Übertritt in das Polizeipräsidium Berlin als Dezernent für Theater- und Kunstsachen und Leiter der Kriminalpolizeistelle zur Bekämpfung unzüchtiger Schriften sowie Ernennung zum RR, 1932 Dezernent für Wasserpolizei in der Verkehrsabteilung des Berliner Polizeipräsidiums, 10.9.1935 Versetzung in den Ruhestand aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. IS. 175), anschließend Tätigkeit als freier Schriftsteller und Übersetzer, 1939 Wiederberufung in das Polizeipräsidium Berlin in das Dezernat des Justiziars, erneute Dienstentlassung und Ruhestandsversetzung zum 1.8.1941, anschließend Übernahme der Redaktion Gesamtausgabe der Werke Gerhart Hauptmanns (1862–1946) für den Suhrkamp-Verlag, Frühjahr 1945 Flucht vor der Roten Armee nach Kemnath/OPf. und Überführung der Manuskripte Gerhart Hauptmanns nach Schloß Kaibitz/OPf., 15.7.1945 Bestellung zum Richter und Gerichtsvorstand am Amtsgericht Kemnath durch die US-Militärregierung, 1.9.1946 Landgerichtspräsident in Schweinfurt, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1955. S. Hildebrandt, C.F.W.Behl dort S. 137 auch ein Portraitphoto Behls; ferner das autobiographische Material von Behl, Aufsätze
; zur Rolle Behls bei der Überführung des Gerhart-Hauptmann-Archivs in die OPf. vgl. auch Baron, Ebermayer hier S. 224ff.; Knedlik, Schloß Kaibitz
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Arno Behrisch (1913–1989), Schriftsetzer, Politiker, 1933 Flucht nach Böhmen, 1938 nach Schweden, dort Tätigkeit in der Gewerkschaftsbewegung, Beteiligung an illegalen Aktionen gegen die Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reiches, 1940 Verurteilung wegen Sabotage, bis Inhaftierung 1944 in Stockholm, 1945 deutscher Vertreter bei der dänischen Widerstandsbewegung in Kopenhagen, Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland, beteiligt am Wiederaufbau der SPD in Franken, stv. Landesvorsitzender der SPD, 1946–1949 MdL (SPD), 1949–1961 MdB (SPD, kurz vor Ende der 3. Legislaturperiode Übertritt zur DFU).
Dr. jur. Rudolf Bensegger (1908–2008), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, an der Universität Rostock sowie der Universität Erlangen, 1934 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Finanzassessor beim Finanzamt Bad Tölz, nach Ernennung zum Regierungsassessor zum 1.12.1935 Versetzung an das Landesfinanzamt Thüringen in Rudolstadt, 1.8.1938 ORR, 1943 Versetzung an das Oberfinanzpräsidium Magdeburg, 1945 mandatory removal durch die US-Militärregierung, Herbst 1947 Übernahme in die bayer. Finanzverwaltung als RR beim Oberfinanzpräsidium München, November 1947 Eintritt in das StMF, hier 1949 ORR, 1952 RegDir, 1953 MinRat, 1960 MinDirig, 1969 MD, im StMF zunächst Generalreferent für den Staatshaushalt, ab 1960 Leiter der Haushaltsabteilung, als solcher zuständig und verantwortlich für Aufstellung und den Vollzug des Gesamthaushalts des Freistaates Bayern, Staatskommissar bei der Bayer. Staatsbank, Mitglied des Vorstands des Organisationskomitees für die XX. Olympischen Spiele in München 1972.
Karl George Bernard (1890–1972), Bankier, 1920 Tätigkeit beim Reichswirtschaftsgericht, 1929 Tätigkeit im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium, hier 1931 MinRat, 1935 Entlassung, 1936–1948 Vorstandsmitglied der Frankfurter Hypothekenbank, 1945–1947 Mitglied der Sonderstelle Geld und Kredit bei der Verwaltung für Finanzen des VWG, maßgebliche Beteiligung an der Vorbereitung der Währungsreform, 1948–1957 Vorsitzender des Zentralbankrates der Bank deutscher Länder. S. Vogel, Westdeutschland III S. 138–143 insbes. Anm. 4; Kabinettsprotokolle 1952S. 166 Anm. 1.
Dr. jur. Friedrich (Fritz) Josef Berthold (1909–1981), Jurist, ab 1935 hauptamtliche Tätigkeit als Schulungsleiter und Sachbearbeiter für den VDA, 1937 Große Juristische Staatsprüfung, 1939 Assessor und Ernennung zum Beamten auf Probe und Zuweisung zum Landratsamt Freising, allerdings seit Beginn des Zweiten Weltkrieges Tätigkeit im ‚Genaralgouvernement‘ in Krakau (Amt des Generalgouverneurs, Abt. Arbeit), hier u.a. Verfasser von Berichten über die Zustände im Warschauer Ghetto, die an ausländische Diplomaten weitergeleitet wurden, 1941 auf eigenen Wunsch Entlassung aus dem Dienst der Inneren Verwaltung, 1943–1945 als Freiwilliger Teilnahme am Zweiten Weltkrieg in Frankreich, hier Kontakte zur Rėsistance, Bertholds Ehefrau Eleonore stand der Weißen Rose nahe, nach 1945 Eröffnung einer Anwaltskanzlei in München, u.a. Rechtsvertreter der BP und Joseph Baumgartners, auch von Fritz Schäffer (Aufhebung von dessen politischem Betätigungsverbot 1945), 1959 im Zuge der sogenannten Spielbankenaffäre verhaftet, 1963 Rehabilitierung und Schadensersatzzahlung durch den Freistaat. S. Die CSU 1945–1948 Bd. 3Bd. 3 S. 1846; An der Spitze der CSUS. 343 Anm. 85; Kock, Bayerns Weg S. 46f. Anm. 49; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 75.
Otto Bezold (1899–1984), Jurist, 1945 Oberlandesgerichtsrat, 1954 Senatspräsident beim Oberlandesgericht München, 14.12.1954–8.10.1957 StM für Wirtschaft und Verkehr im Kabinett Hoegner II, 16.10.1957–5.12.1958 StM des Inneren im Kabinett Seidel I, 1946–1966 und 1970–1974 MdL (FDP), 1950–1954, 1958–1962 und 1970–1972 Fraktionsvorsitzender, 1946–1950, 1965/66 und 1972–1974 stellv. Fraktionsvorsitzender, 1962–1966 Vizepräsident des Bayer. Landtags.
Albert Ludwig Bischoff (1905–1986), Jurist, 1924 Abitur Gymnasium Bayreuth, 1924–1918 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, 28.1.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 16.2.1928 Referendar beim Amtsgericht München, 16.2.1929 beim Landgericht München, 16.8.1929 beim Bezirksamt München und beim Stadtrat München, 16.8.1930 in einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei, zugleich 1928/29 Tätigkeit als Bibliothekar am Institut für Rechtsvergleichung in München und anschließend bis 1931 als Assistent am Institut für Rechtsvergleichung, 22.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 10.10.1931 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, 1.4.1932 bei der Staatsanwaltschaft Schweinfurt, 1.9.1932 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, 1.11.1933 bis 15.1.1942 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Nürnberg, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, vom BefrG nicht betroffen und ab dem 19.10.1945 als Amtsgerichtsrat in Bamberg im Dienst belassen, 1.5.1946 bis 31.8.1948 Rechtsstadtrat in Bamberg, 17.1947 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht Nürnberg, 1.8.1950 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Nürnberg, 1.11.1961 Vizepräsident des Landgerichts Nürnberg-Fürth, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1970.
Theodor Blank (1905–1972), Schreiner, Metallarbeiter, Maschinenbauzeichner, Gewerkschafter, Politiker, 1929–1933 Sekretär im Zentralverband christlicher Fabrik- und Transportarbeiter, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Mitbegründer des DGB, 1945–1950 Vorstandsmitglied der IG Bergbau, 1948–1950 deren 3. Vorsitzender, 1945 Mitbegründer der CDU in NRW, 1946–1949 MdL in NRW (CDU), 1947–1949 Mitglied des Wirtschaftsrates des VWG in Frankfurt/M., 1949–1972 MdB (CDU), Oktober 1950 „Beauftragter (später: Bevollmächtigter) des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der Alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“, 1955/56 Bundesminister für Verteidigung, 1957–1965 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. S. Kempf/MerzS. 136–142; Lexikon der Christlichen DemokratieS. 196f.
Dr. jur. Josef Bleier (1905–1982), Jurist, 1924 Abitur Gymnasium Bamberg, 1924–1928 Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, 16.2.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 22.3.1928 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Bamberg, 1929 Promotion, 24.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 1931/32 juristischer Hilfsarbeiter bei einer Rechtsanwaltskanzlei in Bamberg, 1932/33 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Eichstätt, 1.6.1933 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Eichstätt, 1.9.1933 Amtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, 1.7.1934 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 1940 und 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Urteil der Spruchkammer München VIII vom 6.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.8.1946 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1.5.1947 Abordnung an das StMJu, dort 1.12.1947 ORR, 1.10.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1.3.1964 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1970.
Franz Blücher (1896-1959), Kaufmann, Politiker, 1946–1947 MdL Nordrhein-Westfalen (FDP), 1946-1947 Finanzminister in Nordrhein-Westfalen, 1949–1958 MdB (FDP, 1956 FVP, 1957 DP/FVP, 1957 DP), 1949–1957 Bundesminister für den Marshallplan, ab 1953 dann Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, zugleich Stellvertreter des Bundeskanzlers.
Dr. phil. Karl Böck (1916–2009), Historiker, Bibliothekar, nach Promotion und Bibliothekarsausbildung Anfang 1949 Eintritt in das StMUK, hier persönlicher Referent der Minister Hundhammer und Schwalber, ab 1954 Referent für das Bibliotheks- und Archivwesen im StMUK, 1958 RegDir, 1966 MinDirig und Leiter des Ministerbüros, 1969–1981 MD im StMUK.
Dr. jur. et rer. pol. Gustav Böhm (1891–1963), Jurist, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Januar bis Mai 1919 Referent beim Staatskommissar für Demobilmachung, München, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1919–1921 Referent im Staatsministerium für Soziale Fürsorge, 1921/22 Bezirksamtmann Erding, 1922–1928 RR im Staatsministerium für Soziale Fürsorge, 1928–1933 als ORR ständiger Stellv. des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Bayern, 1932 RegDir, 30.3.1933 Amtsenthebung und Beurlaubung wegen pol. Unzuverlässigkeit, November 1933–1936 ständiger Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Westfalen in Dortmund, 1936–1939 Direktor und Leiter der Haushalts- und Finanzabteilung der Hauptstelle der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Berlin, 1939 aus Anlaß der Übernahme der Reichsanstalt in unmittelbare Reichsverwaltung MinRat im Reichsarbeitsministerium, 1941 NSDAP-Mitglied, seit Januar 1947 aushilfsweise Beschäftigung beim Bayer. Statistischen Landesamt, laut Urteil der Spruchkammer Starnberg vom 18.6.1947 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, ab 1.4.1948 Beschäftigung im StMI als Angestellter, mit Wirkung vom 1.8.1948 MinRat StMI (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 51 TOP XII u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 52 TOP IX), 28.2.1949 Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit, 1.2.1951 MinDirig und Versetzung zur OBB (Stellv. des MD), 1.5.1954 Senatspräsident am Verwaltungsgerichtshof (Flurbereinigungssenat), Ruhestandsversetzung zum 1.7.1956.
Dr. jur. Walter Borck (geb. 1890), Jurist, 1908/09 Studium der Rechtswissenschaften in München, 1910/11 in Breslau, Juli 1911 bis März 1920 Referendar am Amtsgericht Trachenberg/Schlesien, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, zwischenzeitlich 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 16.9.1921 Landgerichtsrat am Landgericht Schneidemühle, 16.9.1932 bis 1.4.1934 am Landgericht Cottbus, 1.4.1934 bis 1.7.1940 Landgerichtsdirektor am Landgericht Glogau, August 1939 bis April 1940 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg (Polenfeldzug), 1.7.1940 bis Kriegsende Senatspräsident am Oberlandesgericht Posen, laut Bescheid der Spruchkammer Pegnitz vom 20.4.1948 vom BefrG nicht betroffen, 1.2.1949 Eintritt in das StMArb als Arbeitsgerichtsrat am Arbeitsgericht Regensburg, 1.7.1949 Landesarbeitsgerichtsdirektor am Landesarbeitsgericht, 1.7.1952 Vizepräsident des Landesarbeitsgerichts, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1954.
Richard Borowski (1894–1956), Bergmann, Politiker, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, ab 1925 Tätigkeit als Redakteur des Göttinger Volksblattes und Filialleiter eines Zeitungsgeschäfts, SPD-Mitglied seit 1919, 1925 SPD-Kreisvereinsvorsitzender in Einbeck, 1928–1933 SPD-Parteisekretär in Göttingen, während der NS-Herrschaft wiederholte Verhaftungen und zweimalige KZ-Internierung, 1945/46 Behördenleiter und Landrat in Einbeck, 1946–1950 Erster SPD-Bezirksvorsitzender in Hannover, 1946–1955 MdL, 1947/48 niedersächsischer Minister ohne Geschäftsbereich u. stv. MPr., 1948–1955 niedersächsischer Innenminister. S. Abgeordnete in NiedersachsenS. 45f.; Die Kabinettsprotokolle der Hannoverschen und der Niedersächsischen Landesregierung Bd. 2S. 1465f.
Philipp Frhr. von Brand (1898–1973), Jurist, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1923 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 18.7.1923 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.10.1923 bis 1.10.1926 Referendar Amtsgericht München, November 1926 Große Juristische Staatsprüfung, 6.12.1926 Promotion Universität Erlangen, 1.7.1927 Eintritt in den bayer. Verwaltungsdienst als Assessor bei der Regierung von OB, 16.4.1928 Titel u. Rang eines RR bei der Regierung von OB, 1.5.1928 Beurlaubung und Attaché beim AA, 1933–1939 Botschaft Paris, seit 17.1.1934 als Legationssekretär, infolge dieses Übertritts in den auswärtigen Dienst des Reiches vorausgehend am 16.1.1934 Entlassung aus dem bayer. Staatsdienst, 1939–1940 Legationssekretär Botschaft Brüssel, 1940–1942 Stv. Leiter der Dienststelle des AA Brüssel, auf Grund von § 44 des deutschen Beamtengesetzes zum 15.5.1942 in den Wartestand versetzt (v. Brands Mutter war väterlicherseits jüd. Abstammung), 1.3.1944 bis 20.2.1944 Zivilangestellter beim Kommandostab Brüssel, seit 1934 12 Jahre nicht befördert, 16.6.1948 Wiedereintritt in den bayer. Staatsdienst als Angestellter in der StK, hier Leiter der Protokollabteilung, 8.12.1950 Beamter auf Lebenszeit u. RegDir, 23.4.1952 MinRat, 1.4.1959 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1966.
Felix Brandl (1896–1963), Jurist, 1927 Bezirksamtmann Bezirksamt Dingolfing, 1929 RR bei der Polizeidirektion Regensburg, März 1933 in Schutzhaft, 1933 RR Bezirksamt Marktoberdorf, 1936 RR Bezirksamt Neuburg a.d. Donau, 1939–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Major, 1943 erneut RR beim Landkreis Neuburg a.d. Donau, seit 1944 bei der Regierung von Schwaben, 16.5. bis 1.7.1945 kommiss., seit 1.7.1945 Landrat Neuburg a.d. Donau, 1.10.1945 Polizeidirektor Polizeipräsidium München, 24.11.1945 Polizeivizepräsident, 20.9.1946 Oberrechtsrat beim Stadtrat München, seit 7.3.1947 aushilfsweise im StMI, 1.4.1947 MinRat im StMI (vgl. Protokolle Ehard I Nr. 16 TOP XVI), 1.6.1950 MinDirig, u.a. Leiter der Polizeiabteilung, 1.3.1952 Senatspräsident am Bayer. Verwaltungsgerichtshof in München, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1961.
Willy Brandt (1913–1992), Politiker, 1930 Eintritt in die SPD, während der NS-Diktatur Flucht nach Norwegen und Tätigkeit im Widerstand, 1949–1957 u. 1965–1992 MdB, 1955–1957 Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, 1957–1966 Regierender Bürgermeister von Berlin, 1964–1987 Parteivorsitzender der SPD, 1966–1969 Bundesaußenminister und stv. Bundeskanzler, 1969–1974 Bundeskanzler, 1979–1983 MdEP.
Otto Braun (1872–1955), Drucker. Politiker, 1888 Eintritt in die SPD, 1898 Vorsitzender des SPD-Bezirks Ostpreußen, 1913 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1919 Mitglied der Nationalversammlung, 1920–1932 Preußischer Minsterpräsident, 1933 Exil in der Schweiz.
Dr. phil. Eduard Brenner (1888–1970), ev., Hochschullehrer, Anglist und Amerikanist, 1907–1912 Studium an den Universitäten München und Würzburg, 1912 Promotion, 1919 Lektor Universität Erlangen, 1920–1945 a.o. Professor an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, 1925–1933 Direktor der Volkshochschule Nürnberg, 1940–1945 Lektor und Lehrstuhlvertreter an der Universität Erlangen, 1946 Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit und Ernennung zum o. Professor für amerikanische Kulturgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen, SPD-Mitglied seit 1919, 1951–1954 Staatssekretär im StMUK, Emeritierung 1955
Dr. jur. Josef Breunig (1895–1953), Jurist, 1913 Abitur Oberrealschule Würzburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, Juli 1921 Erstes Staatsexamen und Promotion, 1924 Große Juristische Staatsprüfung, 1.3.1925 Regierungsassessor bei der Regierung von UFr., 1.5.1925 Abordnung an das Bezirksamt Zusmarshausen, 1926 Berufung zur Regierung von OB, 1927 Berufung in das StMI, hier Ernennung zum RR, 1929 Bezirksamtmann in Lichtenfels, 16.1.1933 RR I. Klasse im StMI, 1942 ORR, August 1945 Dienstenthebung durch die US-Militärregierung, aber mit vorläufiger Genehmigung der Besatzungsmacht vorübergehender Verbleib im Amt, 9.11.1945 mandatory removal durch die Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer München I vom 25.10.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch Spruch der Berufungskammer München vom 21.3.1947 und Einstellung des Verfahrens (Weihnachtsamnestie vom 5.2.1947), durch Spruch der Berufungskammer München vom 30.11.1949 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, Mai 1947 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit und ORR im StMWi, hier stv. Leiter der Abt. III (Handwerksabteilung), 2.10.1950 RegDir, 2.4.1953 MinRat.
Heinrich Brunner (geb. 1888), 1929 Reichsbahnoberrat, 1936 auf Grund der Nürnberger Gesetze in den Ruhestand versetzt, 1.5.1945 Reichsbahndirektion München, 23.6.1945 Ernennung zum Direktor des Transportwesens in Bayern, 20.9.1945 MinRat StMWi, Abteilungsleiter Verkehr, 1.7.1946 Versetzung ins StMVerkehr, 1.4.1947 unter Beförderung zum MinDirig mit Wirkung vom 1.11.1947 Abteilungsleiter und fachl. Vertreter des StMVerkehr, seit Dezember 1950 geschäftsführender Leiter des StMVerkehr, 1951 MD, nach der Auflösung des StMVerkehr 1952 MD im Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr.
Dr. theol. Michael Buchberger (1874–1961), 1900 Priesterweihe, 1906 Professor für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg, 1924 Weihbischof im Erzbistum München und Freising, 1928–1961 Bischof (seit 1950 Erzbischof) von Regensburg, Herausgeber des Lexikons für Theologie und Kirche. S. BBKL Bd. 1Sp. 786.
Dr. phil. Ernst Buchner (1892–1962), Kunsthistoriker, 1912 Abitur Theresien-Gymnasium München, 1912–1914 Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Kunstgeschichte in Berlin, 1921 Promotion, 1921/22 Volontär, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen und der Graphischen Sammlung in München, 1922/23 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Residenz-Museum in München, 16.8.1926 Museumsassessor bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen, 1.8.1926 Beamter auf Probe und Konservator bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen, 1.10.1928 bis 28.2.1933 Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, 1.3.1933 Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen in München, 1939/40 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1942 Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 11.7.1945 Dienstenthebung durch die US-Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1933, durch Spruch der Spruchkammer München IX vom 20.5.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 24.3.1953 erneut Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1.4.1953 Wiederernennung zum Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1957. Zur Person Buchners – überwiegend mit Fokus auf dessen Erwerbspolitik und Kunsttauschgeschäfte in den Jahren 1933–1945 – s. Schawe, Staatsgemäldesammlungen
; Schawe, Staatsgemäldesammlungen [2010] S. 92ff.; Petropolous, Bargain S. 16–52; Pereña Sáez, Ernst Buchner
; Bambi, Museumspolitik
.
Dr.-Ing. Everhard Bungartz (1900–1984), Physiker, Fabrikant, Studium in Zürich und Bonn, Promotion 1924, 1925–1934 Tätigkeit für die IG Farben im Werk Griesheim/M., 1934 Gründung der Maschinenfabrik Bungartz & Co in München, 1950–1954 MdL (FDP), u.a. stv. Präsident des Landesausschusses der bayerischen Industrie und des Vereins deutscher Maschinenbauanstalten. S. Köpfe der PolitikS. 171.
Peter Wolfgang Emil Bußler (1913–1990), Jurist, 1924–1933 Oberrealschule Hof, 1933–1937 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Königsberg/OPr., Freiburg/Br. und Würzburg, 1937 Gerichtsreferendar, 1938 Regierungsreferendar, 1939–1943 Militärdienst, 1943 Regierungsassessor, 28.9.1945 Dienstenthebung, durch Spruchkammerbescheid vom 23.12.1946 eingestuft in die Gruppe der Mitläufer wegen Mitgliedschaft in der SA 1933–1945 (Scharführer seit 1936), im NS-Studentenbund 1933–1937, der NSDAP 1937–1945 und im NS-Altherrenbund 1937–1945, 28.8.1947 Wiederaufnahme in den Vorbereitungsdienst, 3.1.1949 Regierungsassessor im StMI, 12.11.1949 RR StMI, 7.6.1950 Abordnung an die StK, 1.10.1950 Versetzung in die StK, 10.10.1951 ORR, 1.7.1954 RegDir, 28.5.1957 MinRat, 12.3.1963 MD, 1.3.1970 Ernennung zum Stellvertreter des Leiters der StK für den Bereich der Abteilungen B III und C, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1978.
Prof. Dr. phil. Adolf Butenandt (1903–1995), Chemiker, 1921 Abitur Oberrealschule Lehe (heute: Bremerhaven-Lehe), 1921–1927 Studium der Chemie und Biologie in Marburg und Göttingen, 1927 Promotion, 1931 Habilitation, 1933 Berufung zum o. Professor u. Direktor des Organisch-Chemischen Instituts der TH Danzig, 1935 Ablehnung eines Rufes an die Harvard University, Boston/MA, 1936 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie in Berlin-Dahlem, 1937–1945 Honorarprofessor für Biochemie an der Universität Berlin, 1939 Zuerkennung des Nobelpreises für Chemie, Ablehnung des Nobelpreises auf Aufforderung der NS-Machthaber, 1946 Lehrstuhlinhaber für Physiologische Chemie und Direktor des Physiologisch-chemischen Instituts der Universität Tübingen, 1953 Berufung auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie der Universität München und Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in München, 1960–1972 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1972 Emeritierung und Ehrenpräsident der Max-Planck-Gesellschaft. S. Karlson, Butenandt
; Schieder/Trunk, Butenandt
; Schieder, Butenandt
; Kinas, Butenandt
; Klee, Deutsche Medizin S. 350–355 u. 371–378.
Winston Churchill (1874–1965), Politiker, 1900 Mitglied des britischen Unterhauses für die konservative Partei, 1904 Wechsel zur liberalen Partei, 1906 Unterstaatssekretär für die britischen Kolonien, 1908–1910 britischer Handelsminister, 1910/11 Innenminister, 1911–1915 Erster Lord der Admiralität, 1917/18 Munitionsminister, 1918–1921 Kriegs- und Luftfahrtminister, 1921/22 Kolonialminister, 1924 Rückkehr zur Konservativen Partei, 1924–1929 Schatzkanzler, dann zehn Jahre Rückzug aus der Politik, 1939 Erster Lord der Admiralität, 1940 britischer Premier- und Verteidigungsminister und Parteiführer der Konservativen, 1945 Wahlniederlage der Konservativen und Rücktritt als Premierminister, 1951–1955 erneut Premierminister. S. Gilbert, Churchill. A Life
; auch der Photoband von Gilbert, Churchill
.
Lucius D. Clay (1897–1978), amerikanischer General, 1915–1918 Militärakademie West Point, 1918, 1926, 1934 Europareisen, 1934 u.a. in Deutschland, 1924–1928 Lehrtätigkeit West Point, anschließend Dienst in der Panama-Kanalzone und auf den Philippinen, im Rahmen des New Deal Leitung von Damm- und Flughafenbauprojekten in den USA, im Zweiten Weltkrieg Verwendung als Nachschuboffizier und Beauftragter für die Kriegsproduktion, April 1945 bis 15.3.1947 Deputy Military Governor and Commanding General OMGUS, 15.3.1947 bis 15.5.1949 Military Governor der US-Zone und Commander-in-Chief, European Command. S. Backer, Jahre
; Krieger, Clay
; Der Parlamentarische Rat Bd. 8S. IXf.
Prof. Dr. James Bryant Conant (1893–1978), Chemiker, Diplomat, 1917 Promotion an der Harvard University, 1919 Professor für Organische Chemie in Harvard, dort 1933–1953 Präsident, 1941–1946 Vorsitzender des Forschungsausschusses für Landesverteidigung, 1946 Mitglied des Beratenden Ausschusses der Atomenergiekommission, 1953–1955 US-amerikanischer Hoher Kommissar in der Bundesrepublik, 1955–1957 US-Botschafter in Bonn. S. Kabinettsprotokolle online/Biographien/Conant, James Bryant (GND 118669850) [27.05.2022].
Walter von Cube (1906–1984), Journalist und Publizist, 1924–1931 Volontär und Redakteur beim „Berliner Tagblatt“, dann Tätigkeit als freier Mitarbeiter u.a. bei der „Frankfurter Zeitung“, 1936 Rückzug ins Privatleben, 1940–1944 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944–1947 französische Kriegsgefangenschaft, 1947 Leiter des Ressorts Innenpolitik bei der „Neuen Zeitung“ in München, 1948 Herausgeber der Zeitschrift „Der Ruf“, 1948–1972 Chefkommentator und Chefredakteur beim Bayer. Rundfunk im Ressort Politik und Wirtschaft, seit 1954 auch im Ressort Erziehung und Kultur, 1956 kommissarischer Intendant des Bayer. Rundfunks, dort 1960 Programmdirektor und stellvertretender Intendant, ab 1972 Tätigkeit als freier Publizist.
Dr.-Ing. Josef Dantscher (1903–1978), Elektrophysiker, 1922 Abitur Hum. Maxgymnasium München, 1922–1927 Studium der Elektrotechnik und Technischen Physik an der TH München, 1927–1930 Tätigkeit im Elektrophysikalischen Laboratorium der TH München, 1931 Promotion, 1931–1934 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut der AEG in Berlin, 1934–1939 Sachbearbeiter und Referent beim Reichsverband der deutschen Luftfahrtindustrie in Travemünde, 1.2.1938 Übernahme als aktiver Flieger-Hauptingenieur in das Ingenieurkorps der Luftwaffe, 1939–1945 Gruppenleiter für Fernmeldetechnik bei der Versuchsstelle Karlshagen, 15.8.1942 Flieger-Oberstabsingenieur, 1945/46 britische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Mitteilung der Spruchkammer Bad Tölz vom 16.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.11.1946 Angestellter im Gewerbeaufsichtsamt München-Land, 1.3.1947 Abordnung, 1.9.1947 Versetzung in das StMArb, 10.12.1947 Regierungsgewerberat und Beamter auf Lebenszeit, 18.11.1949 ORR und Gewerberat, Leiter der Abt. V (Gewerbeaufsicht und Medizin), 1.12.1950 RegDir, 9.11.1953 MinRat, 1.7.1957 bis 29.10.1957 Abordnung an das Bundesministerium für Atomfragen, 1.1.1965 MinDirig, Zuletzt Leiter der Abt. I (Arbeit und Arbeitsschutz), Ruhestandsversetzung zum 1.6.1968.
Dr. phil. Ernst Deuerlein (1918–1971), Historiker, 1939 Abitur am Hum. Melanchton-Gymnasium Nürnberg, Sommer 1939 Studium der Geschichte und der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, ab Herbst 1939 an der Universität Erlangen, ab Dezember 1939 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1942 schwere Kriegsverwundung an der Ostfront, in der Folge längere Lazarettaufenthalte und Tätigkeit in der NS-Gaustudentenführung Erlangen, 1944/45 Dienst im Ersatzheer in Fürth, zuletzt als Kompaniechef, dann als Batallionskommandant, Mai 1945 US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, 15.7.1945 Angestellter bei der Außenstelle Nürnberg des Präsidiums des Bayer. Roten Kreuzes, hier Leiter des Organisationsreferates mit Zuständigkeit für Franken und NB/OPf., 1946 Fortsetzung des Geschichtsstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Tätigkeit als Lektor, 1947 Promotion in den Fächern Mittlere und Neuere Geschichte sowie Bayerische Landesgeschichte und Philosophie, ab 1.11.1946 Tätigkeit im Bayer. Landesjugendausschuß sowie ab 15.4.1947 im Landesjugendamt des StMI, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg vom 18.2.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer und Einstellung des Verfahrens (Weihnachtsamnestie), zum 1.4.1949 Wechsel in die CSU-Landesleitung, hier zuständig für die Pressearbeit und Redakteur der Parteizeitung „CS-Union“, zum 1.11.1949 Eintritt in die StK, hier 1.7.1952 RR, 1.7.1953 ORR, Referent im Presse- und Informationsamt sowie Stellvertreter Karl Schwends in der Leitung der politischen Abteilung, seit 1950 wichtigster Redenschreiber für MPr. Ehard, Anfang 1955 nach Regierungsantritt der Viererkoalition Versetzung in das Versorgungsamt München II, 1959 Beurlaubung und Leiter der Arbeitsgruppe „Internationale Deutschlandpolitik“ im Auftrag des BMG, anschließend Begründer und 1961–1971/72 Bearbeiter der vom BMG herausgegebenen Edition „Dokumente zur Deutschlandpolitik“, 1960–1963 Lehrstuhlvertreter für Geschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen, 1963 Habilitation in Erlangen, 1.3.1963 ao., dann 1.9.1964 o. Professor für Geschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen, 1970/71 o. Professor für Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. S. Wegmaier, Karl Schwend und Ernst Deuerlein
; Gelberg, Ehard S. 544; An der Spitze der CSUS. 592.
Dr. jur. Wilhelm Diess (1884–1957), Jurist, Anwalt in München, 1918–1933 Mitglied des Vorstands der Anwaltskammer München, wegen jüdischer Abstammung seiner Frau benachteiligt, 1945 MinRat StMJu, 28. 5. 1946 StMUK, als Generaldirektor Leiter der dem StMUK unterstehenden Bayer. Staatstheater, 1947 den drei Intendanten übergeordneter Ministerialbeauftragter für die bayer. Staatstheater, seit 1945 Lehrauftrag an der Univ. München, 1950 Honorarprofessor für Urheber- und Erfinderrecht.
Josef Donsberger (1898–1963), 1922–1933 beim bayer. Eisenbahnerverband, zuletzt Bezirksleiter, 1920–1933 BVP-Mitglied, 1945 Mitbegründer der CSU in Nürnberg, seit 1946/47 Leiter des Katholischen Volksbüros Nürnberg, Mitbegründer der Beamtenorganisation in Bayern, seit 1950 2. Landesvorsitzender des Bundes Bayer. Beamtenverbände, 1946–1958 MdL (CSU), 1946–1950 und 1952–1962 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Hans Drittler (1890–1954), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Kiel und Leipzig, 1916 Große Juristische Staatsprüfung, 1917 Eintritt in den bayer. Staatsdienst als Regierungsakzessist Bezirksamt Lauf, 1.12.1918 Regierungsakzessist Bezirksamt Feuchtwangen, 22.11.1919 Regierungsassessor, 1.9.1921 Abordnung an das Reichsversicherungsamt Berlin, dort 28.9.1921 RR, 1.1.1922 Tätigkeit am Reichsversorgungsgericht Berlin, dort 25.8.1923 ORR, 15.4.1940 Tätigkeit am Hauptversorgungsamt Brandenburg-Pommern, 12.1.1941 beim Reichsversorgungsamt Berlin, 1.11.1944 beim Versorgungsamt Bayreuth, 1.1.1947 Leiter der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft OFr. u. MFr., 1.11.1950 Senatspräsident beim Bayer. Landesversicherungsamt, 12.6.1951 Präsident des Bayer. Landesversicherungsamtes.
Dr. jur. Walter Dudek (1890–1976), seit 1916 SPD-Mitglied, 1917–1919 stv. Landrat in Merseburg, 1919–1923 Bürgermeister von Fürstenwalde/Spree, 1925 Oberbürgermeister und Finanzdezernent in Harburg, 1933 Entlassung, anschließend kaufmännische Tätigkeit in der Textilbranche, 1946–1953 Finanzsenator von Hamburg (SPD), ab 1953 Tätigkeit als Finanzberater für den DGB. S. Kabinettsprotokolle online/Biographien URL: http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/z/z1960a/kap1_4/para2_78.html (12.1.2017).
Dr. Ludwig Dürrwaechter (1897–1965), 1922–1924 Tierzuchtassessor an der Tierzuchtinspektion Donauwörth, 1924–1934 Vorstand der Tierzuchtaußenstelle Günzburg, 1934–1938 Abteilungsleiter und 1938–1945 Oberlandwirtschaftsrat bei der Landesbauernschaft Bayern, 9.5.1945 Oberlandwirtschaftsrat im Bayer. Landesamt für Ernährung und Landwirtschaft, seit 16.6.1947 im StMELF, 1.12.1947 RegDir, 1.10.1950 MinRat (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 80 TOP III), 1.10.1953 MinDirig, 1.10.1954 bis 30.6.1963 MD und Amtschef des StMELF, seit 1959 Honorarprofessor für Tierzuchtfragen Univ. München, 1961–1964 Vizepräsident der Europ. Vereinigung für Tierzucht.
John Foster Dulles (1888–1959), Jurist, Politiker, Studium an der Princeton University, 1908–1910 Studium an der Sorbonne in Paris sowie an der George Washington University und Promotion, 1911–1949 Teilhaber einer Anwaltskanzlei in New York mit Fachschwerpunkt Internationales Recht, 1918/19 Mitglied der US-amerikanischen Delegation bei den Friedens- und Reparationsverhandlungen in Versailles, ab 1945 US-Delegierter bei den Vereinten Nationen, 1945, 1947 und 1949 Berater des US-Außenministers bei Außenministerkonferenzen, 1950 Berater des US-Außenministers Dean Acheson, 1950/51 US-amerikanischer Chef-Unterhändler beim Friedensschluß mit Japan, 1953–1959 Außenminister unter Präsident Dwight D. Eisenhower, April 1959 Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Zur Person Dulles‘ s. die zahlreichen Biographien US-amerikanischer Provenienz: Beal, Dulles
; Gerson, Dulles
; Guhin, Dulles
; Pruessen, Dulles
; Toulouse, Transformation
; zum Verhältnis von Dulles zu Deutschland und zur US-Deutschlandpolitik unter dem Außenminister Dulles s. die Studie von Felken, Dulles
.
Rudolf Eberhard (1914–1998), Jurist und Volkswirt, 1935–1939 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1947–1957 Landrat von Ebermannstadt, 1950–1974 MdL (CSU), 1951–1957 stv. CSU-Fraktionsvorsitzender, u.a. 1953–1964 Mitglied des CSU-Landesvorstandes, 1954–1964 des geschäftsführenden Landesvorstandes und gleichzeitig stv. Vorsitzender der CSU, 1957–1964 Bayerischer Staatsminister der Finanzen, seit 1958 Stv. MPr., 1964–1970 Präsident des Vorstandes bzw. dann Vorstandsvorsitzender der Bayer. Staatsbank. S. Die CSU 1945-1948 Bd. 3 S. 1857.
Dr. jur. Hans Ehard (1887–1980), kath., Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg und München, 1912 Promotion in Würzburg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 BVP-Mitglied, Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in das StMJu, 1923/1924 als Staatsanwalt beim Landgericht München I Untersuchungsführer und Anklagevertreter im Hitler-Prozeß, 1926 Landgerichtsrat, 1928 ORR, 1931–1933 MinRat im StMJu, 1933–1945 Senatspräsident am OLG München, 1937 Vorsitzender des Erbhofgerichts München, 1942 Vors. des Deutschen Ärztegerichtshofs, 1945 CSU-Mitglied, seit Mai 1945 durch MPr. Schäffer ohne Amt Betrauung mit dem Wiederaufbau der Justizverwaltung, 19.10.1945 Staatsrat im StMJu, 22.10.1945–21.12.1946 Staatssekretär im StMJu im Kabinett Hoegner I, 21.12.1946 bis 14.12.1954 (Kabinette Ehard I–III) und 26.1.1960–11.12.1962 (Kabinett Ehard IV) Bayer. Ministerpräsident, 1950 und 1961 Bundesratspräsident, 11.12.1962 bis 5.12.1966 Justizminister, 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses, Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung und ihres Verfassungsausschusses, 1946–1966 MdL (CSU), 1954–1960 Landtagspräsident, 1949–1955 CSU-Landesvorsitzender, seit 1946 Mitglied des Landesvorstands, 1949–1965 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU.
Dr. jur. Josef Eichhorn (geb. 1905), Jurist, 1924–1928 Studium des Rechtswissenschaften und der Philosophie, 8.2.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.3.1928 bis 28.2.1931 Vorbereitungsdienst, 1.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 1.5.1933 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht München I, 1.6.1933 RR im StMF, hier RR I. Klasse und ORR, 1.8.1936 zur Dienstleistung in das StMJu abgeordnet, 12.12.1946 Ernennung zum Verwaltungsgerichtsdirektor beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 2.3.1950 Oberverwaltungsgerichtsrat, 1953 Berufsrichter am Bayer. Verfassungsgerichtshof, 13.9.1961 Senatspräsident beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Ruhestandsversetzung zum 1.3.1970.
Dwight D. Eisenhower (1890–1969), General, Politiker, 1942 Leiter des amerikanischen Hauptquartiers in Europa, Ende 1943 Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte u.a. für die Invasion in Frankreich, 1945 Oberbefehlshaber über die amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland und Militärgouverneur in der US-Besatzungszone, Ende 1945 bis 1947 Generalstabschef in Washington, anschließend Präsident der Columbia University in New York, 1950–1952 Oberbefehlshaber der NATO-Streikräfte in Europa, 1953–1961 Präsident der Vereinigten Staaten.
Johannes von Elmenau (1906–1998), Jurist, Studium in München und Berlin, nach dem Referendarexamen historische Studien an der Univ. München, Gründungsmitglied der Studentenorganisation der BVP, aus rassischen Gründen konnte er die Große Juristische Staatsprüfung 1933 nicht mehr ablegen, 1934–1937 Bankhaus J.H. Vogeler & Co. in Düsseldorf, 1937–1939 Verwaltung eigener Liegenschaften und Beteiligungen, 1939–1945 Abteilungsleiter, später stellv. Betriebsleiter Kurt Graf Blüchersche Verwaltung in Berlin, 15.11.1945 Eintritt in die StK, 1946 stellv. Generalsekretär des Vorbereitenden Verfassungsausschusses in Bayern, in der StK als Referent Leiter der Landesdienststelle des Länderrats und der Zweizonenämter und damit für die Koordinierung der Gesetzgebung auf der Ebene der US-Zone bzw. der Bizone zuständig, RR, 1947 ORR, 1948/49 stellv., seit Juni 1949 kommissarischer Bevollmächtigter Bayerns beim VWG, gleichzeitig in der Direktorialkanzlei des VWG Leiter des Referats Wirtschaft, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1.7.1948 ORR mit Dienstbezeichnung MinRat, 1949 kurzzeitig im Rahmen der Überleitung der Direktorialkanzlei des VWG in das Bundeskanzleramt dort tätig, 1.11.1949 StMUK, 29.3.1950 Ernennung zum MinRat, zunächst in der Hochschulabt., anschließend ein Jahr Leitung der Kunstabt., ab 1952 Leiter der Hochschulabt., 1960 MinDirig und Leiter des Hochschulausschusses der Kultusministerkonferenz, zuletzt im StMUK Leiter der Abt. I: Hochschulen, wissenschaftliche Anstalten und Einrichtungen, 1974 Ruhestandsversetzung. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 145.
Franz Elsen (1906–1980), Bankdirektor, Politiker, 1926–1933 Mitglied der BVP, 1945–1970 Direktor der Bayer. Staatsbank, 1948/49 Mitglied des Frankfurter Wirtschaftsrates, 1950–1966 MdL (CSU), 1949–1952 Landesschatzmeister der CSU, 1948–1980 Generalsekretär des Wirtschaftsbeirates der CSU.
Heinrich Emmert (1901–1974), Dipl.-Kaufmann, 1946–1950 MdL (CSU). Emmert hatte von Oktober 1947 bis zum 31.3.1956 das im StMWi, dann im StMWV angesiedelte Amt des „Staatsbeauftragten zur Durchführung des Art. 160 der Verfassung“ inne; zur Berufung Emmerts in dieses Amt s. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 2 TOP XVIII, Juli 1953 Sonderbeauftragter für Grenzlandfragen im StMWV.
Dr. jur. Karl Engelhardt (geb. 1903), Jurist, 1929 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1932–1939 RR Landratsamt Aichach, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 13.5.1939 mit der Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des Landrats Landratsamt Bergreichenstein (Sudetenland) betraut, 29.8.1940 bis 1945 beim Regierungspräsidenten in Aussig, ab 1.8.1942 als ORR; 25.5.1945 Ausweisung als Reichsdeutscher aus der Tschechoslowakei, 3.9.1945–4.4.1946 automatic arrest im Internierungslager Hammelburg, Einreihung durch die Spruchkammer Aichach am 23.4.1947 in die Gruppe IV (Mitläufer), am 22.9.1948 in die Gruppe V (Entlasteter), 1.7.1948 juristischer Referent im StMELF (Angestellter), 1.3.1949 ORR und Beamter auf Probe, 30.12.1949 Beamter auf Lebenszeit, 1951–1960 Leiter der Obersten Siedlungsbehörde, 1952 RegDir, 1957 MinRat, 1960 Leiter der Abt. Allgemeine Verwaltung und Recht des StMELF, 1965 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.3.1968.
Dipl.-Ing. Manfred Engl, Angestellter des Bayernwerkes, während des Zweiten Weltkrieges stellvertretender Hauptlastverteiler für das rechtsrheinische Bayern und Tirol, seit 1945 Leiter der Zentralverteilungsstelle des Bayernwerks in Karlsfeld bei München. Diese Informationen nach dem Schreiben von StM Seidel an StM Hoegner, 11.7.1951 (StK 14654). Weitere Angaben nicht ermittelt.
Prof. Dr. rer. pol. Ludwig Erhard (1897–1977), Nationalökonom und Politiker, 1913–1916 Lehre als Kaufmann in Nürnberg, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Handelshochschule Nürnberg, 1922 Dipl.-Kaufmann, anschließend Univ. Frankfurt, 1925 Promotion, 1928–1942 Mitarbeiter bzw. stellv. Leiter des bis 1938 der Handelshochschule Nürnberg angeschlossenen Instituts für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware, 1943–1945 Gründung und Leitung des Instituts für Industrieforschung, 1945 Chef des städtischen Wirtschaftsamtes in Fürth und wirtschaftlicher Berater bei der Militärregierung Mittel- und Oberfrankens, führende Mitarbeit im Ausschuß Geld und Kredit der VAfB., 22.10.1945 bis 21.12.1946 StMWi, 1947 Honorarprofessor Univ. München, 1948/49 Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des VWG, 1949–1963 Bundesminister für Wirtschaft, 1963–1966 Bundeskanzler, 1949–1977 MdB (CDU), 1966/67 Bundesvorsitzender der CDU. S. zur Person Erhards auch Protokolle Hoegner IS. XLIIff. u. S. LV sowie die Biographie von Mierzejewski, Erhard
; zum ambivalenten Verhältnis Erhards zur CSU vgl. Löffler, Marktwirtschaft S. 490–503: Erhard hatte trotz seiner bayerischen Herkunft eine Mitarbeit in der CSU immer abgelehnt, pflegte aber gute Kontakte zum Wirtschaftsflügel der CSU, insbesondere zu Fritz Schäffer und Hanns Seidel, und der Bundeswirtschaftsminister hatte in der CSU stets eine zuverlässige Stütze für seine Wirtschaftspolitik.
Prof. Dr. Rudolf Esterer (1879–1965), Architekt, seit 1924 leitender Architekt der Bayer. Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 1945–1952 Präsident der Bayer. Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Vizepräsident der Bayer. Akademie der Schönen Künste.
Dr. jur. Michael Fellner (1901–1998), Jurist, 1928 Große Juristische Staatsprüfung, 16.11.1928 Regierungsassessor beim Regierungspräsidium Ansbach, 1.6.1930 RR beim Landratsamt Ebern, 1.6.1933 beim Landratsamt Schrobenhausen, 16.4.1938 beim Polizeipräsidium München, im Mai 1938 für ca. drei Wochen beim Regierungspräsidium München, dann wieder Polizeipräsidium München, 23.2.1942 ORR, Juni 1944 bis Mai 1947 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Bescheid der Spruchkammer München I vom 11.3.1948 in die Gruppe der Entlasteten eingereiht, 1.5.1948 Beschäftigung im Angestelltenverhältnis bei der Regierung von OB unter gleichzeitiger Abordnung an das StMI, dort 1.8.1948 wieder ORR, 1.6.1949 RegDir, 1.7.1951 MinRat, 1.12.1955 RP von Schwaben, Ruhestandsversetzung zum 30.11.1966. S. Rehwald/Krauss, Fellner
.
Dr. jur. Hermann Feneberg (1903–1977), Jurist, 1927 Promotion in Würzburg, 1930 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, seit 1922 aktiv im Bund Neudeutschland (ND), 1926/27 Führer dieses Studentenbundes für das Reich, Mitglied von Bayernwacht und Jungmannschaft der BVP, 1932 StMI (Gemeindefinanzreferat), 9.3.1933 RR Bezirksamt Passau, 1938 RR Bezirksamt Marktoberdorf, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 erneut Landratsamt Marktoberdorf, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1937, 24.9.1945 Entlassung durch die Militärregierung, 10.12.1946 Einreihung in die Gruppe der Mitläufer durch die Spruchkammer Marktoberdorf, 16.7.1947 RR im StMI (zunächst im Angestelltenverhältnis), 1950 Einreihung in die Gruppe der Entlasteten durch die Hauptkammer München, 1.7.1948 ORR und Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.7.1949 RegDir, 1.9.1950 MinRat, 1.10.1955 MinDirig, 1.2.1958 Präsident des Bayer. Verwaltungsgerichtshofs, 1961 Ernennung zum Honorarprofessor für Verwaltungsrecht TH München, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1968.
Otto Frhr. von Feury (1906–1998), Nationalökonom, 1926 Abitur am Alten Realgymnasium München, 1926–1931 Studium der Volkswirtschaft in Frankfurt/M. und München sowie in London und Genf, 1931–1935 Tätigkeit in der Auslandsabteilung der Bayer. Vereinsbank in München, 1933 Übernahme des Gutshofs Thailing bei Steinhöring (LKr. Ebersberg), 1946 Kreisrat in Ebersberg (CSU), 1950–1978 MdL, 1957 MdB, 1949 Landesausschußmitglied der CSU, 1950 Mitglied des Ernährungsausschusses des Wirtschaftsbeirates der CSU, 1952 Mitglied des CSU-Landesvorstandes sowie des geschäftsführenden Landesvorstandes, von 1952–1961, 1963–1968 und wieder ab 1970 1. Landesschriftführer der CSU, 1961–1963 und 1968–1970 2. Landesschriftführer, 1946 Bezirksobmann des BBV in Ebersberg, 1949 stv. Präsident des BBV in OB, 1955–1977 Präsident des BBV, 1956 Präsidiumsmitglied des Deutschen Bauernverbandes, 1966 Mitglied des Außenhandelsbeirates beim Bundesminister für Wirtschaft. Vgl. Schlemmer, Aufbruch S. 371 Anm. 221; An der Spitze der CSUS. 595.
Gerhard Finck (1907–1958), Jurist, 1928 Abitur Altes Gymnasium Bamberg, 1928–1932 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaft an der Universität Würzburg und der Universität Gießen, 19.2.1932 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1932–1935 Rechtsreferendar u.a. am Amtsgericht Haßfurt, beim Schöffengericht und Landgericht Bamberg, der Stadt und dem Stadtrat Bamberg und dem Bezirksamt I und II in Bamberg, 5.6.1935 Große Juristische Staatsprüfung, 1.9.1935 bis 15.7.1936 Assessor beim Amtsgericht Vilseck, Übertritt zum höheren Verwaltungsdienst der Luftwaffe, hier 20.7.1936 Assessor, 1.4.1937 Regierungsassessor, 1.8.1938 RR, 1.10.1943 ORR (Oberfeldintendant), bis August 1945 US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1935, laut Spruch der Spruchkammer Haßfurt vom 30.6.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 16.9.1947 Eintritt in das StMVerkehr im Angestelltenverhältnis, 1.6.1948 RR, 1.6.1950 ORR, Referent für Luftfahrt, 5.10.1953 RegDir im StMWV, vorzeitige Ruhestandsversetzung zum 1.3.1956.
Dr. phil. Anton Fingerle (1912–1976), Pädagoge, Gymnasiallehrer, nach Ernennung durch die US-Militärregierung 1945–1976 Münchner Stadtschulrat (CSU), seit 1968 Honorarprofessor für Philologie LMU München. S. Latzin, Lernen von Amerika S. 356.
Alfons Fischer (1922–1977), Jurist, 1940 Abitur Hum. Gymnasium München, 1940–1944 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, gleichzeitig 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 27.4.1944 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1944–1948 Rechtsreferendar OLG München, 18.2.1948 Große Juristische Staatsprüfung, 15.7.1948 Promotion, vom BefrG nicht betroffen (Jugendamnestie 1946), 3.5.1948 Beamter auf Probe und Finanzassessor Finanzamt München-Nord, 1.4.1950 RR im StMF, 5.2.1952 Beamter auf Lebenszeit, 1.10.1954 bis 25.7.1956 Abordnung zum Bevollmächtigten Bayerns beim Bund, 1.7.1956 ORR, ab 26.7.1956 wieder StMF, dort 1.7.1961 RegDir, 1.7.1965 MinRat und Versetzung an den Bayer. Obersten Rechnungshof.
Arno Fischer (1898–1982), Besuch der Gewerbeschule und Lehre im Maschinenbauhandwerk, Juli 1938 MinRat StMI, Juli 1939 Leiter der Ministerialbauabteilung im StMI, April 1941 MD, 10.6.1942 aus der Ministerialbauabteilung ausgeschieden, 1939 Sonderbeauftragter für Fragen der Wasserwirtschaft in dem Reichsminister Todt unterstehenden Hauptamt für Technik der NSDAP, März 1940 Berufung zum Vorstandsvorsitzenden der Rhein-Main-Donau AG, Mitglied des Aufsichtsrats des Bayernwerks und der BAWAG, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1930, 26.5.1945 bis 1.3.1947 Internierungslager Ludwigsburg, ferner Ermittlungsverfahren des Landgerichts München I wegen Untreue. Fischer war seit Mai 1948 flüchtig, soviel bekannt, hatte er sich mit Unterstützung der amerikanischen Besatzungsmacht nach Paris abgesetzt, 1951 lebte er in Saarbrücken, in Abwesenheit Einstufung durch die Spruchkammer München X im November 1948 zum Hauptschuldigen, unter Anrechung der Haft Verurteilung zu 6 Jahren Arbeitslager, das Vermögen, insbesondere auch die ihm zustehenden Geldwertenrechte (Patente, Arno-Fischer Forschungsstätte GmbH, wasserrechtliche Erlaubnis zur Ausnutzung der Ilz, Gut Oberilzmühle mit Kraftwerksbau rd. 42 ha, Elektrizitätswerk Babenhausen, Hofbauerngut Hals 45,5 ha), wurden zur Wiedergutmachung eingezogen. Fischer legte gegen den Spruch Berufung ein, der Fall wurde als Musterfall von Großnutznießerschaft und Korruption betrachtet, die Berufung am 10.3.1950 von der Berufungskammer verworfen. Vgl. zum Fortgang bis 1957, u.a. umfangreicher Schriftwechsel betr. Gnadengesuch, StK 13948; ferner Gelberg, Baubehörde
; Protokolle Ehard I Nr. 28 TOP XXVII.
Ernst Fischer (1887–1968), Jurist, 1919 Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst, 1923 RR I. Kl. Landesfinanzamt Nürnberg, 1934 Berufung an die Verwaltung der Staatl. Schlösser, Gärten und Seen und ORR, 1939 Einberufung zur Dienstleistung in das StMF, 1940 Versetzung an das StMF, 1941 MinRat, seit 1933 NSDAP-Mitglied, 1.8.1945 Entlassung auf Befehl der Militärregierung, dreimonatige Internierung, 26.8.1946 Einreihung durch die Spruchkammer München VI in die Gruppe III der Minderbelasteten, 20.3.1947 durch die Berufungskammer München in die Gruppe IV der Mitläufer, Bestätigung des Spruchs der Berufungskammer durch den Kassationshof (7.1.1948) und die Militärregierung (27.2.1948), 1.3.1948 juristischer Hilfsarbeiter beim Obersten Rechnungshof, mit Urkunde vom 3.10.1949 Ernennung zum MinRat und Mitglied des Bayer. Obersten Rechnungshofs unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.4.1952 Vizepräsident, auf Beschluß des Ministerrats, vom 18.11.1952 (s. hierzu Protokolle Ehard III Bd. 2 Nr. 128 TOP VII) Verlängerung der Amtszeit über das 65. Lebensjahr hinaus bis 30.6.1953.
Dipl.-Ing. Franz Fischer (1889–1962), Ingenieur, 1913 Diplomhauptprüfung TH München, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Große Staatsprüfung als Jahrgangsbester, Kulturbauamt Ingolstadt, vor 1933 Mitglied der BVP, 1920–1945, seit 1937 als Regierungsbaurat I. Klasse beim Kulturbauamt München, am 12.5.1945 von Oberbürgermeister Karl Scharnagl im Auftrag der Militärregierung kommissarisch mit der Leitung des staatlichen Bauwesens betraut, 1.7.1945 MinRat und Leiter der Abteilung IV für öffentliche Arbeiten (Bauabteilung) im StMI, in den Kabinetten Ehard I und II 10.1.1947–18.12.1950 Staatssekretär für das Bauwesen und Leiter der zum 1.4.1948 wiedererrichteten Obersten Baubehörde im StMI, anschließend bis zur Ruhestandsversetzung am 30.6.1954 als MD Leiter der Obersten Baubehörde im StMI, 1947–1950 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Helmut Fischer (geb. 1911), 1936–1945 Tätigkeit in der bayer. Landesplanungsstelle, 1945/1946 Leiter der Landesplanungsstelle und der Landesabwicklungsstelle im StMWi, Sommer 1946 Suspendierung durch den StMWi Erhard (vgl. StK 14254), 6.7.1946 Leiter des Wiederaufbaureferats der Stadt München, berufsmäßiger Stadtrat (parteilos), anschließend bis zum Ausscheiden zum 4.6.1964 Referent für Tiefbau und Wohnungswesen der Stadt München.
Dr. jur. Karl Fischer (1904–1976), Jurist, Politiker, 1923 Abitur Humanistisches Gymnasium Regensburg, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Erlangen, 1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1930 Promotion, 15.3.1929 bis 14.3.1932 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Regensburg, März 1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1932–1939 Rechtsanwalt in Eschenbach/OPf., 1.5.1940 bis 15.4.1942 beauftragter Richter beim Amtsgericht Neumarkt/OPf., 1.4.1944 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Neumarkt/OPf., 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und französische und amerikanische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, u.a. wegen SA-Mitgliedschaft seit 1933 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer durch Spruch der Spruchkammer Regensburg I vom 8.9.1947, 1947/48 Tätigkeit als juristischer Hilfsarbeiter bei Josef Held in Regensburg, 1.6.1948 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis und Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Regensburg, 1.7.1954 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1948–1956 Stadtrat in Regensburg (CSU), 1950–1954 und 1958–1962 MdL (CSU) und Beurlaubung vom Richteramt, 1.7.1962 Oberstaatsanwalt beim Landgericht München I, 1.11.1964 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1.11.1965 Oberstaatsanwalt beim Bayer. Obersten Landesgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1969.
Dr. jur. Wilhelm Fischer (1906–1980), Jurist, 1925 Abitur Humanistisches Gymnasium Nürnberg, 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und Würzburg, 1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1930 Promotion, 1.3.1929 bis 29.9.1932 Gerichtsreferendar, 28.4.1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1932 Gerichtsassessor im StMJu, hier 1.2.1933 Zweiter Staatsanwalt, 1.10.1933 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, 1.2.1934 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer München IV vom 17.7.1947 vom BefrG nicht betroffen, 29.3.1946 Wiederanstellung als Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München mit Genehmigung der US-Militärregierung vom 20.3.1946, 19.5.1947 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 20.3.1948 Abordnung an das StMJu, 1.7.1950 ORR im StMJu, hier 1.10.1952 RegDir, 1.7.1953 MinRat, ab 1.7.1962 Leiter der Abteilung Strafrecht und Begnadigungswesen, 1.10.1965 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.2.1971.
Dr. jur. Adolf Flecken (1889–1966), Jurist und Volkswirt, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaft in Bonn und München, 1913 Promotion, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1915 Tätigkeit im preußischen Kriegsministerium, dann als Rechtsanwalt und geschäftsführende Funktion in Wirtschaftsverbänden und in der Industrie- und Handelskammer Neuss, 1914–1933 Mitglied der Zentrumspartei, bis 1933 Stadtverordneter in Neuss, 1945 wieder Rechtsanwalt, Gründungsmitglied der CDU in Düsseldorf und Neuss sowie erneut Stadtverordneter in Neuss, 1947–1966 MdL in NRW (CDU), 15.9.1950 Innenminister, 8.1.1952 bis 27.2.1956 Finanzminister in NRW. S. im Detail Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 1950 bis 1954S. 1198.
Friedrich Flick (1883–1972), Kaufmann, Industrieller, 1907 Prokurist der Bremer Hütte in Weidenau, 1909 Vorstandsmitglied Charlottenhütte/Niederschelden, dort ab 1917 Aktionär und Vorstandsvorsitzender, 1929 Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Mitteldeutsche Stahlwerke AG, ab 1933 treibende Kraft des Konzernaufbaus durch Übernahme arisierter Unternehmen und als Nutznießer der deutschen Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg, 1946 Verhaftung und Anklage wegen der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern in den Nürnberger Wirtschaftsprozessen, 1947 Verurteilung zu sieben Jahren Haft, August 1950 vorzeitige Haftentlassung, dann wieder unternehmerische Tätigkeit und Neuaufbau eines Firmenkonzerns. Zur Unternehmens- und Familiengeschichte Flicks s. grundlegend Priemel, Flick
; Frei/Ahrens/Osterloh/Schanetzky, Flick
; zur Geschichte der Flick-Unternehmen im Dritten Reich Bähr u.a., Flick-Konzern
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Konrad Frank (1888–1970), Jurist, 1913 Große Juristische Staatsprüfung, 1.6.1914 Regierungsassessor Bezirksamt Lauf, 8.8.1914 Bezirksamt Schrobenhausen, 1.4.1918 RR Bezirksamt Erding, 1.9.1919 Versetzung ins Handelsministerium, dort 1.10.1923 RR I. Klasse, 1.10.1928 Versetzung in das Ministerium des Äußern und Titel und Rang eines ORR, 1.3.1933 Bezirksoberamtmann Bezirksamt Wunsiedel, 1.10.1938 Versetzung zum Regierungspräsidium Ansbach, dort 1.6.1939 ORR, 1.10.1945 Dienstenthebung, NSDAP-Mitglied sei 1937, laut Bescheid der Spruchkammer Ansbach vom 28.10.1946 Einstufung als Mitläufer, durch Urteil der Berufungskammer Ansbach vom 18.2.1947 Herabsetzung der Geldsühne bei Beibehaltung der Einstufung als Mitläufer, schließlich durch Spruch der Berufungskammer Ansbach vom 20.5.1948 Einstufung als Entlasteter, 24.12.1947 Wiedereinstellung bei der Regierung von NB und der OPf. in Regensburg im Angestelltenverhältnis, dort 1.2.1948 ORR, 21.6.1948 nebenamtliches Mitglied des Verwaltungsgerichts Regensburg, 1.10.1948 RegDir, 19.11.1948 Beamter auf Lebenszeit, 3.1.1949 Abordnung zur Regierung von Schwaben in Augsburg zur Wahrnehmung der Geschäfte des Regierungsvizepräsidenten, 9.9.1950 Ernennung zum Regierungsvizepräsidenten von Schwaben, 1.5.1951 Abordnung an das StMI, dort 1.6.1951 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1953, 1.1.1954 bis 31.12.1957 Verwaltungsgerichtsrat am Verwaltungsgericht München.
Dr. jur. Paul Friedrich (geb. 1906–1997), Jurist, 1925 Abitur Gymnasium Eger, 1926–1930 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Karls-Universität Prag, 1929 juristische Staatsprüfung, 1930 staatswissenschaftliche Staatsprüfung und Promotion, 1931–1936 Rechtsanwaltsanwärter, 1935 Rechtsanwaltsprüfung, 1936–1944 selbständiger Rechtsanwalt in Eger, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, Juni 1945 bis September 1945 Tätigkeit in einer Rechtsanwaltskanzlei in Eger, nach Vertreibung aus der ČSR am 16.12.1946 Eintritt in das StMF im Angestelltenverhältnis, laut Spruch der Spruchkammer Tirschenreuth vom 6.2.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.5.1947 RR im StMF, 1.5.1948 ORR, 1.5.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, in der Haushaltsabteilung des StMF Leiter des Referats Finanzausgleich und Justizverwaltung, 7.8.1959 Präsident der Bayer. Staatsschuldenverwaltung, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1972.
Hans Fritzsche (1900–1953), Journalist, 1933 Leiter des Nachrichtenwesens in der Presseabteilung des Reichspropagadaministeriums, 1942 Leiter der Rundfunkabteilung, Freispruch im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß, im Spruchkammerverfahren Verurteilung zu 9 Jahren Arbeitslager. S. Bonacker, Radio
; ferner Protokolle Hoegner I Nr. 51 TOP II Anm. 54.
Dr. jur. Ludwig Fröhler (1920–1995), Jurist, 1938 Abitur Humanistisches Gymnasium Straubing, 1938–1940 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck und München, 26.11.1940 erstes Juristisches Staatsexamen und Eintritt in den Referendarsdienst, 1941 Beamter auf Probe, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1947 Promotion, 30.9.1947 Große Juristische Staatsprüfung, 1.1.1948 Regierungsassessor im StMWi, hier 1.5.1948 RR, 1.5.1950 Beamter auf Lebenszeit, 1.3.1952 ORR, 1.10.1953 RegDir, 1.3.1956 Oberverwaltungsgerichtsrat am Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1956 Habilitation, 1.10.1959 o. Prof. für Öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, nach der Eingliederung der Hochschule in die Universität Erlangen-Nürnberg ab 1961 o. Prof. an der Universität Erlangen-Nürnberg, 1965 Berufung an die neugegründete Hochschule für Sozial und Wirtschaftswissenschaften in Linz als Prof. für Öffentliches Recht, hier auch Rektor.
Dipl.-Ing. Otto Frommknecht (1881–1969), Ingenieur, 1901–1905 TH München, 1908 Ablegung der techn. Staatsprüfung, 1909 Eintritt in den Dienst der bayer. Staatsbahnen, 1912 Eisenbahn-Assessor, Teilnahme am Ersten Weltkrieg (u.a. als Führer einer Eisenbahnbaukolonne, als Vorstand eines Militärbauamtes in Belgien und als Fahrplan- und Militärtransport-Dezernent in Warschau), Oktober 1917 Rückberufung nach München und Betrauung mit der Oberleitung über den Gesamtverkehr München-Laim und alle angeschlossenen militärischen Anlagen, seit 1919 bei der Deutschen Reichsbahn, ebenfalls seit 1919 Mitglied der BVP, Mitglied ihres Wirtschaftsbeirates, 1920–1922 Beurlaubung zum StMI, dort als Landesleiter Aufbau der Technischen Nothilfe, 1923 Rückkehr zur Reichsbahndirektion München, 1919–1924 Bürgermeister von Obermenzing, bis 1930 dort Gemeinderat, 1925 Oberreichsbahnrat, 1933 auf eine weniger zentrale Funktion als Leiter des Betriebsamtes München I abgeschoben, 1937 Erzwingung der Rückkehr zur Reichsbahndirektion als streckenbautechnischer Dezernent, 16.4.1938 des Dienstes enthoben, 2.7.1938 Verhaftung, 4.2.1939 vom Volksgerichtshof Berlin wegen versuchten Landesverrats zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, 4.7.1939 Entlassung aus dem Zuchthaus Amberg, arbeitslos, 1940–1945 bei der Firma Brown&Boveri, Juli 1945 Rückkehr als Abteilungsleiter (Reichsbahn-Baustab) zur Reichsbahndirektion München, auf dem Wege der Wiedergutmachung rückwirkend zum Abteilungspräsidenten befördert, 1946 Mitglied der CSU, 10.1.1947 bis 18.12.1950 StMVerkehr in den Kabinetten Ehard I und II.
Dr. jur. Heinrich Fürholzer (1896–1983), Jurist, 1906–1915 Besuch der Humanistisches Gymnasien in Rosenheim, Ingolstadt u. Neuburg a. d. Donau, 1915–1919 Studium der Rechtswissenschaften in München und Erlangen, 1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Erste Juristische Staatsprüfung, 1920 Promotion, 1919–1923 Rechtspraktikant an verschiedenen Dienstorten, 1.12.1922 Große Juristische Staatsprüfung, 12.1.1923 bis 15.4.1923 Assessor bei der Regierung der OPf. und von Regensburg, 5.5.1923 bis 31.5.1924 Assessor beim Finanzamt Altena (Westfalen), dort 1.6.1924 bis 31.12.1926 Regierungsassessor, vom 1.1.1927 bis 30.6.1929 RR, 1.7.1929 bis 29.2.1936 RR am Finanzamt Gera, 1.3.1936 bis 30.9.1938 RR und Leiter des Finanzamtes Neuburg a. d. Donau, 1.10.1938 Oberfinanzpräsidium München, dort 1.8.1942 ORR, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Bescheid der Spruchkammer München I vom 7.4.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 2.1.1950 Abordnung, 1.4.1950 Versetzung an das StMF, dort 1.6.1950 RegDir, 1.1.1952 MinRat und Leiter der Steuerabteilung, 1.9.1953 Ernennung zum Oberfinanzpräsidenten der Oberfinanzdirektion Nürnberg, 1.4.1955 Oberfinanzpräsident der Oberfinanzdirektion München, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1961.
Walter Gaschott (1906–1994), Jurist, 1935 Abitur Humanistisches Gymnasium München, 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 18.2.1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1929–1932 Rechtsreferendar u. Tätigkeit in einer Münchner Anwaltskanzlei, April 1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1.11.1932 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Finanzamt Göppingen und beim Landesfinanzamt Stuttgart, 1.11.1933 Regierungsassessor beim Landesfinanzamt Stuttgart, ab 1.12.1933 beim Finanzamt Balingen, 1934/35 beim Finanzamt-Ost Stuttgart, 1935–1937 Finanzamt Stuttgart, dort 1.5.1936 RR, 1937–1945 Reichsfinanzministerium Berlin, dort 1.4.1942 ORR, 1939/40 u. 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 29.3.1945 bis 5.1.1950 russische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Bescheid der Hauptkammer München vom 16.1.1950 vom BefrG nicht betroffen (Heimkehreramnestie), 20.2.1950 RR beim Finanzamt für Körperschaften in München unter gleichzeitiger Abordnung an das StMF, zum 1.4.1950 Versetzung an das StMF und ORR, 7.9.1950 wieder Beamter auf Lebenszeit, seit 1.3.1951 auch Staatskommissar bei der Bayer. Landesanstalt für Aufbaufinanzierung, 1.1.1952 RegDir, 1.10.1953 MinRat, 1.10.1962 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1971.
Engelbert Gast (1908–1985), Jurist, 1927 Abitur Humanistisches Gymnasium Dillingen, 1927–1931 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1931 erste Juristische Staatsprüfung, 1931–1935 Gerichtsreferendar, August 1935 Große Juristische Staatsprüfung, 1.6.1935 bis 15.5.1939 Tätigkeit als juristischer Sachbearbeiter bei der Bayer. Landwirtschaftsbank (Entschuldungsstelle), 16.5.1939 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft München II und Beamter auf Probe, 1.6.1940 Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts Deggendorf/Zweigstelle Bergreichenstein, kein Dienstantritt wegen Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und polnischer Kriegsgefangenschaft 1940–1946, laut Spruch der Spruchkammer München III vom 17.1.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.2.1947 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 17.1.1949 Abordnung an das Oberlandesgericht München, hier 16.11.1951 Oberlandesgerichtsrat, 16.1.1964 Senatspräsident am Oberlandesgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1973.
Dr. jur. Ludwig Gebhard (1891–1956), Jurist, 1919 Große Juristische Staatsprüfung, 1919–1921 Assessor im Staatsministerium für Landwirtschaft, 1921/22 Bezirksamtmann Donauwörth, 1922–1933 Staatsministerium für Landwirtschaft (seit 1928 für Landwirtschaft u. Arbeit), 1933–1939 Reichsministerium für Ernährung u. Landwirtschaft, 1933 ORR, 1936 MinRat, 1939–1942 Leiter des Haupternährungsamtes Berlin, Absetzung infolge Auseinandersetzungen mit Goebbels, 1942–1944 Referent im Reichsernährungsministerium, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945/46 Abteilungschef bei der dt. Verwaltung für Handel u. Versorgung in der sowjetischen Besatzungszone, 1.1.1947–9.10.1948 Präsident des Verwaltungsgerichts Ansbach, laut Urteil der Spruchkammer Ansbach-Stadt vom 15.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 13.8.1948 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Regierungspräsidenten der Regierung von OFr. betraut, 27.9.1948 Ernennung zum kommissarischen Regierungspräsidenten (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 43 TOP XII), 30.4.1949 Regierungspräsident von OFr., 11.7.1956 im Amt verstorben. Vgl. Zeitler, Gebhard
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Hugo Geiger (1901–1984), nach Studium der Mathematik, Physik, Pädagogik und Nationalökonomie in München, Würzburg, Erlangen und Berlin, Staatsexamen in Mathematik und Physik und Diplom-Volkswirt, 1927/28 Lehrer für Mathematik und Physik in Würzburg, anschließend Anstellung beim Bankhaus Jacob Löw Feuchtwanger, München (Rentabilitätsrechnungen etc.), 1929 Eintritt in die Allianz-Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, 1933–1945 in der Zentrale in Berlin, zuletzt als Vorstandsmitglied, nach Kriegsende 1945 Leiter des Wirtschaftsamtes in seiner Heimatstadt Furth i.W., 1946 bei der Reorganisation des Allianzkonzerns in München, später in Stuttgart tätig, 10.1.1947 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMWi in den Kabinetten Ehard I und II, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1950–1953 MdL und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, 1953–1961 MdB (CSU), 1953 stellv. Vorsitzender des Ausschusses gemäß Art. 15 GG, 1956 Vorsitzender des Ausschusses für Atomfragen bzw. des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft, 1949–1950 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München, 1952–1959 als Landesschatzmeister Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, im März 1949 Gründer und bis Ende 1951 Senatsvorsitzender der Fraunhofer-Gesellschaft, 1949 Präsident des Beirats der Dt. Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt, 1958–1961 MdEP, 1959–1961 Vorsitzender des Ausschusses für Fragen der wissenschaftlichen und technischen Forschung bzw. des Forschungs- und Kulturausschusses.
Dr. jur. August Geislhöringer (1886–1963), Jurist, Politiker, bis 1952 Justitiar der Lechwerke in Augsburg, 1950–1958 MdL (BP), 1954–1957 Bayer. Staatsminister des Innern, 1952–1954 stv. Vorsitzender der BP.
Dr. jur. Karl Gelbert (geb. 1903), Jurist, 1.10.1929 Gerichtsassessor bei der Generalstaatsanwaltschaft am Bayer. Obersten Landesgericht, 1.5.1930 Zweiter Staatsanwalt Landgericht München I, 1.6.1930 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal, 1.4.1931 wieder Zweiter Staatsanwalt Landgericht München I, 1.10.1932 Amtsgerichtsrat Amtsgericht München, 1.4.1936 Erster Staatsanwalt Landgericht München I, 15.2.1938 Erster Staatsanwalt Oberlandesgericht München, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1.4.1933 NSDAP-Mitglied, 8.5.1945 Außerdienststellung, Einstufung als Entlasteter durch Entscheid der Spruchkammer VII München vom 30.6.1948, 16.9.1948 Wiederberufung als Erster Staatsanwalt Oberlandesgericht München, 16.3.1949 Abordnung an das StMJu, 16.9.1949 ORR, 1.10.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1.3.1964 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1968.
Hans Hubert Gensert, Journalist, bis 1945 Tätigkeit u.a. in der Presseabteilung bei der Reichsregierung, 1945/46 Tätigkeit für den Rundfunk in München, 1948/49 Chef vom Dienst der CSU-Parteizeitung „Der gerade Weg“. S. An der Spitze der CSUS. 597. Nähere Angaben nicht ermittelt.
Dr. jur. Erich Gerner (1906–1992), 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen, München und Berlin, 1.2.1929 Erstes Staatsexamen, 1929–1932 Gerichtsreferendar, 1932 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1932–1934 Gerichtsassessor u.a. beim Landgericht Starnberg, 1934 Amtsanwalt beim Amtsgericht Ingolstadt, 1935/36 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Dinkelsbühl, 1936–1945 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, laut Spruch der Spruchkammer München X vom 29.10.1946 Einstufung in die Gruppe III als Minderbelasteter, laut Urteil der Berufungskammer München vom 8.3.1947 Einstufung in die Gruppe IV als Mitläufer, Aufhebung des Berufungskammerspruchs durch Beschluß des Kassationshofes im StMSo vom 3.8.1948, seit 1.1.1947 vorläufige Wiederbeschäftigung beim Amtsgericht München, 1.11.1948 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit als Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 1949 Habilitation Universität München und Privatdozent für römisches und antikes und deutsches bürgerliches Recht, 10.1.1950 Oberlandesgerichtsrat und Abordnung zum Bevollmächtigten Bayerns beim Bund in Bonn, 1.10.1951 RegDir u. Versetzung in die StK, dort Leiter der Abteilung „Verfassung und Gesetzgebung“, 1.10.1952 MinRat, 1956 apl. Prof. der juristischen Fakultät der Universität München, 28.5.1957 MinDirig.
Dr. jur. Ludwig Gillitzer (geb. 1905), Jurist, 4.2.1929 Assessor, 1.8.1932 Referendar, 1.8.1932 Große Juristische Staatsprüfung, Oktober 1932 bis März 1935 Assistent am Juristischen Seminar der TH München, 22.4.1935 Ernennung zum kommissarischen Syndikus der TH München, 1.9.1935 RR und Sydikus der TH München, 1.12.1938 Versetzung und Syndikus an der Universität München, dann wieder TH München, 1.12.1939 ORR, 20.11.1945 Dienstentlassung auf Weisung der Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1933, durch Bescheid der Spruchkammer München X vom 4.6.1947 eingestuft als Mitläufer, ein Antrag auf Wiederverwendung im Bereich des StMUK scheiterte 1947 trotz wärmster Befürwortung durch die Hochschulleitung der TH an der kategorisch ablehnenden Haltung von Kultusminister Hundhammer, 1948/49 Beschäftigung bei der Regierung von OB im Angestelltenverhältnis, 1950 Eintritt in das StMI, hier als Stv. Leiter der Abt. V zuständig für das Flüchtlingswesen, 1.7.1951 RegDir, 1.8.1953 MinRat.
Dr. jur. Carl Goerdeler, Jurist, Kommunalpolitiker, 1930–1937 Oberbürgermeister von Leipzig, ab 1939/40 im Widerstand gegen das NS-Regime, nach dem 20. Juli 1944 Verhaftung, 2.2.1945 Hinrichtung in Berlin-Plötzensee.
Wilhelm Göttler (1890–1953), Küfnermeister, Land- und Gastwirt, Politiker, 1914 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1916–1946 Betrieb einer Gastwirtschaft, 1921 Gemeinderat in Aeschach, 1922–1932 Stadtrat in Lindau, 1944 Inhaftierung im KZ Dachau, 1945 Stadtrat, 1948 Zweiter Bürgermeister in Lindau, 1947–1950 MdL in Württemberg-Hohenzollern (CDP), 1950–1953 MdL in Bayern (CSU).
Hermann Göring (1893–1946), Militär, NS-Politiker, 1933 Ernennung zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich, preußischer Ministerpräsident und Luftfahrtminister, 1935 Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Verurteilung zum Tode vor dem Internationalen Miltitärgerichtshof in Nürnberg, Suizid am 15.10.1946. S. NDBBd. 6 S. 525ff.
Dr. jur. Nahum Goldmann (1895–1982), Jurist, 1935–1940 Vertreter der Jewish Agency beim Völkerbund in Genf, 1949–1978 Präsident des Jüdischen Weltkongresses, ab 1951 auch der Conference on Jewish Material Claims against Germany, 1956-1968 Präsident der Zionistischen Weltorganisation.
Alfons Goppel (1905–1991), Jurist, Politiker, 1932-1934 Rechtsanwalt in Regensburg, 1934 Eintritt in den Staatsdienst, 1930 Mitglied in der BVP, 1937 in der NSDAP, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 Stadtrechtsrat und Referent für Flüchtlings- und Wohnungsfragen in Aschaffenburg, 1947 Wahl zum Landrat in Aschaffenburg, jedoch keine Bestätigung wegen politischer Belastung, 1952 Stadtrat und Zweiter Bürgermeister von Aschaffenburg, 1954 MdL (CSU), 1957 Justizstaatssekretär im Kabinett Seidel I, 1958–1962 Innenminister in den Kabinetten Seidel II u. Ehard IV, anschließend bis 1978 Bayer. MPr., 1979–1984 MdEP.
Dr. jur. et rer. pol. Otto Martin Graf (1894–1953), Jurist, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1923 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1923/24 Bezirksamt Ludwigshafen, 1924 Regierungsassessor beim Staatskommissar für die Pfalz in Heidelberg, während der franz. Besetzung der Pfalz an der Bekämpfung der Separatisten beteiligt, vom Kriegsgericht der marokkanischen Division in Landau/Pfalz in Abwesenheit zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, 1.12.1924 Regierung von MFr., 1927 Bezirksamtmann Amberg, 1932 RR Bezirksamt Regensburg, bei der Regierung von NB und der OPf. verwendet, BVP-Mitglied, Mai 1933 Kreisvorsitzender der BVP in der OPf., Juli 1932 bis November 1933 MdR (BVP), 27.6. bis 5.7.1933 in Schutzhaft, Hospitant in der Reichstagsfraktion der NSDAP (vgl. Hubert, Reichstag S. 76 Anm. 42), 1.5.1935 NSDAP-Mitglied, 1936 kommiss. im StMWi beschäftigt, 10.12.1936 Leiter der Außenstelle des Reichswirtschaftsministeriums Nürnberg-Fürth, 1.4.1938 ORR, 26.9.1938 kommiss. mit der Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des RegDir der Wehrwirtschaftl. Abt. für den Wehrwirtschaftsbezirk XIII (= Nordbayern) beauftragt, November 1939 RegDir und Leiter des Führungsstabes Wirtschaft sowie des Bezirkswirtschaftsamtes (seit 1941 Landeswirtschaftsamtes; vgl. Volkert, Handbuch S. 239) bei der Regierung für Ober- und Mittelfranken, Dienststelle Nürnberg, federführend beim Aufbau der Kriegswirtschaft in Franken, 26.6.1942 Leitender RegDir, 5.5.1945 von der Militärregierung zum Landrat des LKr. Fürth einges etzt (vgl. Woller, Gesellschaft S. 46 u. 81), später Leiter der Außenstelle Fürth des Landeswirtschaftsamtes, 6.12.1947–1949 Präsident des Bayer. Landeswirtschaftsamtes in München, 1949–1953 MD im BMWi (zu seiner Bedeutung für Bayern in dieser Stellung vgl. Löffler, Konzepionen S. 55; CSU–LandesgruppeCD-ROM-Supplement Dok. Nr. 45 S. 87 sowie Elmenau an Pfeiffer, 9.9.1949 (StK 13079); s. ferner Löffler, Marktwirtschaft
). Im Kabinett Schäffer war Graf als Staatssekretär im StMWi vorgesehen gewesen. Eine Berufung scheiterte am Veto der Militärregierung; vgl. Protokolle Schäffer Nr. 1 TOP II. Im Kabinett Hoegner wurde er der amerikanischen Militärregierung für eine führende Stellung in der bizonalen Verwaltung vorgeschlagen, was ebenfalls an seiner Belastung scheiterte; vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 52 TOP V; Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 8 TOP XII u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 9 TOP XI; Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 91 TOP V; Protokolle Ehard II Bd. 3 Nr. 123 TOP VIII. S. im Detail hierzu auch MInn 83678 und StK 11663.
Dr. jur. Emil Gretschmann (1893–1985), Jurist, 1912 Abitur Humanistisches Gymnasium München, 1912–1914 und 1919/20 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1921 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1920–1922 Vorbereitungsdienst u.a. beim Amtsgericht München, Landgericht München II, bei der Polizeidirektion München und beim Bezirksamt Fürstenfeldbruck, 16.6.1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Landesfinanzamt Darmstadt, 1.7.1924 Regierungsassessor beim Finanzamt Gießen, 1.2.1925 RR beim Finanzamt Lauterbach, 1.6.1925 wieder Finanzamt Gießen, 1.9.1928 beim Landesfinanzamt Darmstadt, 11.3.1938 Oberfinanzpräsidium Nürnberg, hier 1.2.1940 ORR und Leiter der Abt. Besitz- und Verkehrssteuern, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 3.6.1946 mandatory removal durch die US-Militärregierung, 1919 Mitglied des Freikorps Epp, keine NSDAP-Mitgliedschaft, durch Spruch der Spruchkammer Nürnberg III vom 3.12.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, durch Spruch vom 17.11.1947 vom BefrG nicht betroffen und Einstellung des Verfahrens, seit 17.3.1947 wieder ORR beim Oberfinanzpräsidium Nürnberg, hier 1.7.1948 RegDir, 1.6.1950 Finanzpräsident beim Oberfinanzpräsidium Nürnberg, 1.11.1953 Finanzgerichtspräsident beim Finanzgericht München, 1.1.1956 Präsident der Bayer. Staatsschuldenverwaltung, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1958.
Levin Freiherr von Gumppenberg (1907–1989), Jurist, 1933 für den Staatsdienst abgelehnt, weil er keiner NS-Gliederung beigetreten war, 1934 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, 27.6.1945 Eintritt in die StK, persönlicher Referent der Ministerpräsidenten bis 1958, seit 1945 führte er in Vertretung von Claus Leusser auch das Protokoll des Ministerrats, seit Ende 1951 Generalsekretär des Ministerrats, 1958–1972 Präsident der Bayer. Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Dr. oec. publ. Willi Guthsmuths (1901–1981), konfessionslos, Elektroschlosser, Dipl.-Kaufmann, Studium der Technologie und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftshochschule Berlin, dort 1923–1926 Hochschulassistent im Institut für Betriebswirtschaft, 1926–1934 Referent für Betriebsuntersuchungen im Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit, 1934–1940 leitender Mitarbeiter im sozialpolitischen Büro der Reichselektrowerke, 1940–1945 Verwaltungsdirektor bei der Sudetendeutschen Bergbau AG in Brüx, 1939–1941 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach 1945 Tätigkeit als Hilfsarbeiter in Bayern, 1949/50 Buchhalter und kaufmännischer Leiter in einem elektrotechnischen Unternehmen, Geschäftsführer einer Export- und Großhandelsgesellschaft, NSDAP-Mitglied seit 1.11.1930 (Mitglieds-Nr. 359 504), SA-Mitglied seit 1931, laut Urteil der Spruchkammer Kaufbeuren vom 21.4.1948 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, 31.3.1950 Ablehnung des Antrags auf Wiederaufnahme des Spruchkammerverfahrens durch die Hauptspruchkammer München, endgültige Festsetzung des Streitwerts des Sühnebescheids durch Beschluß der Hauptkammer München vom 31.8.1950, 6.9.1950 Entlastungszeugnis, 1950 Vorsitzender der BHE-Bezirksverbandes OB und des Landesausschusses des BHE, 1953 Landesvorsitzender des BHE in Bayern, 1957 Mitglied des Präsidiums und Stv. Vorsitzender des BHE- bzw. des GDP-Bundesverbandes, 1950–1962 MdL (BHE), 1950–1962 Verwaltungsratsvorsitzender der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung, 1950–1962 Staatssekretär im StMWi, 1954 Lehrbeauftragter für Betriebswissenschaft an der LMU München, dort 1966 Honorarprofessor, 1970 Lehrbeauftragter an der TH Wien.
Max Haas (1915–1984), Jurist, 1935 Abitur Oberrealschule Würzburg, 1935–1937 Arbeits- und Wehrdienst, 1937–1941 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 4.4.1941 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.6.1941 Gerichtsreferendar, 10.3.1944 Assessor, zugleich 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945/46 sowjetische Kriegsgefangenschaft, vom BefrG nicht betroffen, 1947 Sachbearbeiter bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg, 1947–1949 Vorbereitungsdienst, 9.9.1949 Große Juristische Staatsprüfung, zum 1.11.1949 Eintritt in das StMArb als Regierungsassessor beim Oberversicherungsamt Würzburg und Beamter auf Probe, hier 1.1.1952 RR, 20.1.1952 Beamter auf Lebenszeit, 30.6.1953 Wahl zum Geschäftsführer des Landesversicherungsanstalt UFr., 1.10.1954 Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., 1965–1980 Erster Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., Ruhestandsversetzung zum 1.12.1980.
Franz Haas (1904–1989), Schriftsetzer, Buchdrucker, Politiker, seit 1925 SPD-Mitglied, zwischen 1934 und 1936 Haft (u.a. 18 Monate im KZ Dachau) wegen illegaler Tätigkeit für die SPD, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 SPD-Parteisekretär und Stadtrat in Nürnberg, Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, Bezirksvorsitzender der SPD in Franken und Zweiter Landesvorsitzender der bayer. SPD, 1946–1957 MdL (SPD).
Lorenz Hagen (1885–1965), Maschinenschlosser, zweimal im KZ Dachau und einmal im KZ Buchenwald inhaftiert, 1946 Vorsitzender des ADGB in Nürnberg, März 1947–1949 Vors. des Bayer. Gewerkschaftsbundes, 1949–1955 Vors. der Landesbezirksleitung Bayern des DGB, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses und der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1954 MdL (SPD).
Dr. oec. publ. Ludwig Haider (1893–1953), Jurist, 1912 Abitur am Königlich Humanistisches Gymnasium Augsburg, 1912–1915 und 1919/20 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1915–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 22.7.1921 Promotion, Juni 1922 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1922 Syndikus bei der Ausstellung „Deutsche Gewerbeschau München 1922“, 13.1.1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Finanzamt Starnberg, 1.9.1923 beim Landesfinanzamt München, 1.4.1925 RR beim Finanzamt Straubing und Stellvertreter des Finanzamtsvorstehers, 1927/28 Abordnung zum Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Handelshochschule Berlin, 1.11.1928 kommissarische Verwendung als Hilfsarbeiter beim Reichsfinanzhof in München, 1.10.1932 RR Landesfinanzamt München, gleichzeitig ständiges Mitglied und stv. Vorsitzender der 5. Kammer des Finanzgerichts München, 4.6.1936 Übernahme in den Geschäftsbereich der Reichsluftfahrtverwaltung (Luftkreiskommando V München), 15.1.1937 ORR, 14.8.1939 Intendant und Verwaltungschef beim Luftgaukommando VII München, 12.6.1942 Generalintendant und Verwaltungschef beim General der Deutschen Luftwaffe beim Oberkommando der Königlich Italienischen Luftwaffe, 1.4.1944 Verwaltungschef beim Luftgaukommando V, zum 1.4.1945 zwangsweise Versetzung in den Wartestand wegen Verweigerung des Einverständnisses zur Übernahme als Offizier in den Truppensonderdienst, 1945–1947 Tätigkeit in einer Münchner Anwaltskanzlei, 1947–1951 als Syndikus und Prokurist der Bayerischen Treuhand-AG in München, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer München VI vom 24.2.1948 Einreihung in die Gruppe IV als Mitläufer, durch Spruch der Spruchkammer München VI vom 5.7.1948 Entlastung (Weihnachtsamnestie), 27.3.1951 Wiedereintritt in das StMF und Berufung in das Beamtenverhältnis als ORR, 12.11.1951 wieder Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1951 RegDir und Referent der Haushaltsabteilung des StMF, 1.12.1952 MinRat und Leiter des Referats Staatsbürgschaften, 1.2.1953 Präsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt.
Dr. rer. pol. Georg Haindl (1914–1970), Dipl.-Volkswirt, 1934–1938 Studium der Volkswirtschaft und der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Innsbruck und Berlin, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, ab 1945 Tätigkeit in den Georg Haindl’schen Papierfabriken Augsburg, seit 1948 dort Geschäftsführer und Teilhaber, 1948 Mitbegründer und 1949–1970 Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Union e.V, Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Hypotheken- und Wechselbank, 1958–1970 Vorsitzender des Vereins der bayer. Papier-, Pappen- Zellstoff- und Holzstoffindustrie e.V., Vorstandsmitglied der Vereinigung der Arbeitgeber der deutschen Papierindustrie, 1952–1970 Mitglied des Verwaltungsrates der Deutschen Bundesbahn (1952/53 Vizepräsident), 1955 Vizepräsident, dann 1958–1970 Präsident der Industrie- und Handelskammer Augsburg, 1950–1970 Mitglied im CSU-Landesvorstand. S. An der Spitze der CSUS. 599.
Dr. jur. Walter Hallstein (1901–1982), Jurist, Hochschullehrer, Politiker, 1930–1941 Prof. für Bürgerliches Recht Universität Rostock, 1941–1945 Prof. für Bürgerliches Recht Universität Frankfurt, 1944/45 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946 beteiligt am Wiederaufbau der Frankfurter Universität, Prof. für Privatrecht, Völkerrecht, Rechtsvergleichung und Gesellschaftsrecht, 1946–1948 Rektor der Frankfurter Universität, 1948/49 Gastprofessur an der Georgetown University/Washington, 1950 Leiter der deutschen Delegation bei den Verhandlungen über den Schuman-Plan, August 1950 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1951 Staatssekretär im AA, 1958–1967 erster Präsident der EWG-Kommission in Brüssel, 1969–1972 MdB (CDU). Vgl. Loth/Wallace/Wessels, Hallstein
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Dr. rer. nat. Hildegard Hamm-Brücher (1921–2016), 1948–1954 Stadträtin in München, 1950–1966 u. 1970–1976 MdL (FDP), 1976–1990 MdB (FDP), 1969–1972 Staatssekretärin im BMBW, 1976–1982 Staatsministerin im AA, 1994 Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten.
Dr. phil. Eberhard Hanfstaengl (1886–1973), Hauptkonservator bei der Generaldirektion der Bayer. Staatsgemäldesammlungen in München, 1925–1934 Direktor aller städtischen Kunstsammlungen Münchens (u.a. Städt. Galerie im Lenbachhaus), 1934 Direktor der Nationalgalerie und des Kronprinzenpalais in Berlin, 1937 Eintreten für die als „entartete Kunst“ diffamierte Kunst der Gegenwart, anschließend Entlassung, seit 1939 Tätigkeit bei dem Münchner Kunstverlag F. Bruckmann als Lektor und anonymer Herausgeber, nach dem Krieg 1945 bis 31.3.1953 Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen.
Gustav Wilhelm Harmssen (1890–1970), 1945–1953 Senator für Wirtschaft und Außenhandel der Freien Hansestadt Bremen (Bremer Demokratische Volkspartei – BDV).
Franz Hart (1910–1996), Architekt und Grafiker, 1946 Lehrbeauftragter für Hochbaukonstruktion an der TH München, 1948 o. Prof. für Hochbaukonstruktion an der Architekturabteilung der TH München
Josef Hartinger (1893–1984), Jurist, 1914 Abitur Humanistisches Gymnasium Regensburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 19.1.1921 Erstes, November 1924 Großes Juristisches Staatsexamen, 1921–1924 Referendar beim Amts- und Landgericht München und beim Bezirksamt Amberg, 1925 juristischer Mitarbeiter der Direktion der Bayernwerke für Holzverarbeitung AG in München, 1.7.1925 Assessor bei der Staatsanwaltschaft Amberg, 1.10.1925 bei der Gefangenenanstalt Amberg, 1.11.1925 Dritter Staatsanwalt in Passau, 1.10.1927 Amtsrichter beim Amtsgericht München, 1.1.1931 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München II, 1933 ermittelnder Staatsanwalt und Ankläger im – 1933/34 eingestellten – Verfahren gegen Wachpersonal des Konzentrationslagers Dachau wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Mordes, 16.3.1934 Landgerichtsrat beim Landgericht München, 1.5.1936 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Amberg, 1.11.1941 Landgerichtsdirektor und Vertreter des Landgerichtspräsidenten beim Landgericht Nürnberg-Fürth, hier kein Dienstantritt wegen Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft bis 1945, 18.3.1946 Wiedereinsetzung als Landgerichtsdirektor in Amberg durch die US-Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer Amberg-Stadt vom 6.8.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 4.9.1947 Genehmigung der Weiterbeschäftigung im Richteramt durch die US-Militärregierung, im Wiederaufnahmeverfahren durch Spruch der Spruchkammer Amberg-Stadt vom 5.4.1948 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, 1.7.1950 Landgerichtspräsident in Amberg, 16. August 1954 Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe, 1958–1966 Staatssekretär im StMJu. S. Schütz, Hartinger
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Alfred Hartmann (1894–1967), 1923 Reichsfinanzverwaltung, 1935 Entlassung, 1945–1947 StMF, 1947–1949 Direktor der Verwaltung der Finanzen des VWG, 1950–1959 Staatssekretär im BMF.
Prof. Rudolf Hartmann (1900–1988), Regisseur und Intendant, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium an der Akademie der Bildenden Künste und an der Universität München, 1921–1924 Tätigkeit am Stadttheater Bamberg, 1924–1928 Oberspielleiter der Oper am Landestheater Altenburg und in Gera, 1928–1934 Oberspielleiter der Oper an den städtischen Bühnen Nürnberg, 1934–1936 Oberspielleiter der Staatsoper Berlin, 1937 Gastregisseur an der Bayer. Staatsoper in München, 1937 Oberspielleiter der Bayer. Staatsoper, 1938 Operndirektor der Bayer. Staatsoper, 1942–1945 Prof. an der Hochschule für Musik und Theater in München, NSDAP-Mitglied seit 1933, Juli 1945 Dienstentlassung auf Weisung der Besatzungsmacht, 1952–1967 Intendant der Bayer. Staatsoper sowie von 1952–1955 auch Intendant der Staatsoperette, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1967.
Dr. jur. Josef Hausner (1902–1968), 1926 Promotion, 1928 Große juristische Staatsprüfung, Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1930 Bezirksamtmann in Vohenstrauß, 1934 RR Landratsamt Sonthofen, 12.12.1938 komm. Landrat Hofheim, 1.12.1939 Landrat in Amberg, ab 1942 in Amberg und Sulzbach-Rosenberg, 1.5.1933 NSDAP-Mitglied, 23.5.1945 Dienstenthebung, 2.12.1947 Einreihung durch die Spruchkammer Amberg-Land in die Gruppe der Mitläufer, 25.6.1948 in die Gruppe der Entlasteten, 1948 Wiedereinstellung als Angestellter, 1.7.1948 Landratsamt Nördlingen, Oktober 1949 ORR im StMI, 20.12.1949 bis 15.7.1950 Referent des StMI beim Bevollmächtigten Bayerns beim Bund, 1.7.1950 RegDir und Haushaltsreferent im StMI, anschließend mehrere Jahre Leiter der Staatsrechts- und Haushaltsabteilung, 1.2.1952 MinRat, 1.7.1954 Generalstaatsanwalt beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1.2.1955 Vizepräsident, 16.11.1961 bis 31.7.1967 Präsident des Bayer. Obersten Rechnungshofs, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1967.
August Haußleiter (1905–1989), Studium der ev. Theologie und Philosophie in Erlangen, vor 1933 Mitglied der DVP, 1928–1940 Redakteur des „Fränkischen Kuriers“ (Nürnberg), Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, Mitbegründer der CSU in Kulmbach, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1954 MdL (bis 1949 CSU, dann Deutsche Gemeinschaft (DG)), 1946/47 und 1948/49 Mitglied des Fraktionsvorstands sowie des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, 1948/49 stv. Landesvorsitzender der CSU, 22.6.1949 Rücktritt als stv. Landesvorsitzender der CSU, 20.9.1949 Austritt aus der CSU, 1949 Gründer und Vorsitzender der DG, 1980 Vorstandsmitglied der Partei Die Grünen, 1986/87 MdL (Die Grünen). S. im Detail Schlemmer, Aufbruch S. 338f. u. 364; NL Ehard 1519.
Theodor Hauth (1904–1991), Jurist, 1922 Abitur in Weiden, 1922–1925 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Februar 1926 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.3.1926 Eintritt in die Justizverwaltung als Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Würzburg, April 1929 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1929 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, 1.8.1930 beim Amtsgericht Bamberg, 1.2.1931 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Regensburg, 1.10.1932 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Regensburg, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, Juli bis Dezember 1946 Beschäftigung als öffentlicher Kläger im StMSo bei der Spruchkammer V des Stadtkreises Nürnberg, dann als Hauptkläger der Kammern Nürnberg, u.a. zuständig für die Fälle Hans Fritzsche und Franz v. Papen, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg I vom 21.11.1946 vom BefrG nicht betroffen, Dezember 1946 jedoch Abberufung aus dem StMSo durch die US-Militärregierung wegen der Tätigkeit als Dolmetscher bei einem Armee-Kommando (Abwehr/Gegenspionage) in Italien während des Krieges, auf Anordnung der Militärregierung Nürnberg erneute Anklage vor der Spruchkammer nach Belastungsklasse II, durch Spruch der Spruchkammer I Stadtkreis Nürnberg vom 20.1.1947 erneut vom BefrG nicht betroffen, 15.3.1947 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Nürnberg-Fürth, hier 1.4.1948 Landgerichtspräsident, 1953 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 1.4.1959 Oberlandesgerichtspräsident beim Oberlandesgericht Nürnberg, 1960 I. Vizepräsident des Deutschen Caritas-Verbandes in Freiburg/Br., Ruhestandsversetzung zum 1.1.1970.
Dr. jur. Ernst Hebeda (1896–1987), Jurist, 1915–1918 Wehrdienst im K.u.K österreichisch-ungarischen Heer, 1918–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Deutschen Universität Prag, 1922 Eintritt in die tschechoslowakische Finanzverwaltung, 1.10.1938 RR Reichsfinanzministerium Berlin, 30.11.1938 Oberfinanzpräsidium Karlsbad, Januar bis März 1939 Abordnung an verschiedenen Finanzverwaltungsstellen in Berlin, 20.3.1939 als Beauftragter der Reichsfinanzverwaltung Abordnung nach Prag, 1.1.1943 ORR beim Staatsminister für Böhmen und Mähren in Prag, hier Sachbearbeiter für Besitz- und Verkehrssteuern in der Abteilung Finanz und gleichzeitig Dezernent im Protektoratfinanzministerium für direkte Steuern, Organisation und Haushalt des Finanzministeriums, 5.5.1945 Verhaftung, 20.2.1948 Freispruch vor dem Volksgerichtshof in Prag, laut Bescheid der Spruchkammer München-Land vom 29.12.1948 vom BefrG nicht betroffen, 1.4.1949 Angestellter beim Finanzamt München-Nord, Juli 1949 Abordnung an das StMF, dort 1.1.1950 ORR, 1.8.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, Leiter des Referates „Wiedergutmachung und Leistungen aus dem Lastenausgleich“, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1961.
Karl Hefter (geb. 1892), Sattler, staatl. anerkannter Fürsorger, 1914–1916 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Entlassung als Schwerkriegsbeschädigter, 1916–1921 Verwaltungstätigkeit bei der Stadt Hamburg, 1921–1925 Tätigkeit bei jüdischen Wohlfahrtsorganisationen in Duisburg und Köln, 1925–1927 Besuch der Wohlfahrtsschule Berlin, 1928–1933 Jugendpfleger in Berlin-Charlottenburg, 1933 Entlassung durch den Berliner Magistrat, 1934 Tätigkeit für die jüdische Gemeinde in Berlin bis zu deren Auflösung 1943, 1945 Tätigkeit bei der Stadtverwaltung Berlin-Wilmersdorf, November 1945 Eintritt in das StMI im Angestelltenverhältnis und kommissarischer Leiter des Staatskommissariats für das Flüchtlingswesen, Februar 1946 Beurlaubung wegen diverser Dienstvergehen, 1948–1956 Angestellter beim Bayer. Hilfswerk, hier Fürsorgereferent. Vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 17 TOP XVI; Bauer, Flüchtlinge S. 49–52; Jering, Überleben S. 138, hier insbes. Anm. 130.
Dr. jur. Ludwig Franz Xaver Heigl (1915–1995), 1935 Abitur Humanistisches Gymnasium Metten, 1935–1937 Arbeits- und Wehrdienst, 1937–1940 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1.3.1940 Erste Juristische Staatsprüfung, 3.5.1940 bis 2.11.1940 Gerichtsreferendar am Amtsgericht Fürstenfeldbruck, 3.11.1940 bis 2.4.1941 Gerichtsreferendar bei der Reichsstudentenführung, 3.4.1941 bis 31.1.1942 Gerichtsreferendar am Landgericht München, 1941 Einberufung zur Wehrmacht, aber zunächst Freistellung vom Wehrdienst (uk-Stellung) und Tätigkeit in der Leitung des Rüstungseinsatzes der deutschen Studentenschaft, nach Kriegsverletzung an der Ostfront Anfang 1942 zunächst Offiziersausbildung, dann erneute Wehrmachts-uk-Stellung und Tätigkeit bei der Reichsstudentenführung und beim Nachwuchsamt des Reichsforschungsamtes, währenddessen auch 1.2.1942 bis 19.7.1943 Regierungsreferendar beim Regierungspräsidenten in München, dort ab 20.7.1943 Regierungsassessor, August 1944 Promotion, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Urteil der Spruchkammer Eichstätt vom 6.6.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), ab Mai 1948 Fortsetzung der Referendarsausbildung bei der Regierung von OB, 16.11.1949 Große Juristische Staatsprüfung, 1.2.1950 Regierungsassessor auf Probe im StMWi, 1.8.1950 RR und Beamter auf Lebenszeit, 1.4.1952 ORR, 23.12.1955 RegDir, 1958 Leitung der Abteilung Zentrale Verwaltung und Strukturpolitik des StMWV, 2.7.1959 MinRat, 1.9.1964 MinDirig, 15.12.1970 Abordnung an das Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1.1.1971 MD und Versetzung an das Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1948–1960 Stadtrat in Eichstätt (CSU).
Dr. jur. Georg Heilmann (1892–1981), Jurist, seit 1919 BVP-Mitglied, 1921 Große Juristische Staatsprüfung, 1922 Bezirksamtmann Schweinfurt, 1927 Übertritt in den Reichsdienst, 1929 Reichsarbeitsministerium, 1930 ORR, seit 1932 im Aufgabenbereich des Reichskommissars für den sozialen Wohnungsbau tätig, 1933 NSDAP-Mitglied, 1936 MinRat, 1944 MinDirig, verheiratet mit einer Nichte Carl Goerdelers, nach dem 20.7.1944 infolgedessen verhaftet und bis 7.10.1944 inhaftiert, am 3.1.1947 von der Spruchkammer in die Gruppe der Entlasteten eingestuft, seit 10.3.1947 auf Sonderdienstvertrag Anstellung im StMWi, 14.1.1948 nach Zustimmung des Ministerrats unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit Ernennung zum MinDirig im StMWi (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 8 TOP XI u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 11 TOP XII/d), 1952 MD im StMWV.
Dr. oec. publ. Georg Heim (1865–1938), Neuphilologe, Nationalökonom, Agrarfunktionär, Politiker, 1898 Mitbegründer des Bayer. Christlichen Bauernvereins, 1900 Gründer der Landwirtschaftichen Zentralgenossenschaftszenrale des Bayerischen Chrstlichen Bauernvereins, 1918 Mitbegründer der Bayer. Volkspartei, 1897–1911 u. 1918–1928 MdL (Zentrum, dann BVP), 1919 Mitglied der Nationalversammlung, 1897–1912 u. 1920–1924 MdR (Zentrum, dann BVP), S. NDBBd. 8 S. 267f.
Dr. jur. Dr. rer. pol. Gustav Heinemann (1899–1976), 1949/50 Bundesminister des Innern, 1966–1969 Bundesminister der Justiz, 1969–1974 Bundespräsident, 1957–1969 MdB, 1945–1952 für die CDU, 1952 Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP), seit 1957 Mitglied der SPD. S. Kempf/MerzS. 309–316; Krane, Heinemann
; Lindemann, Heinemann
.
Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Abitur am Münchner Maximilians-Gymnasium, bis 1922 Studium der Physik in München, 1923 Promotion, 1924 Habilitation in Göttingen, 1927 Professor an der Universität Leipzig, 1932 Nobelpreisträger für Physik, 1942–1945 Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin-Dahlem, 1946–1958 Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in Göttingen, 1952 Vorsitzender des Europäischen Rates für Kernforschung, 1958–1970 Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München. S. Rechenberg, Heisenberg
; Fischer, Heisenberg
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Dr. jur. Josef Held (1902–1964), Zeitungsverleger, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Heinrich Held (1868–1938) und Bruder des späteren bayer. Justizministers Philipp Held, seit 1949 Herausgeber des Regensburger Tages-Anzeigers.
Dr. jur. Philipp Held (1911–1993), Jurist, Politiker, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Heinrich Held (1868–1938), Abitur Humanistisches Gymnasium in Metten, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Berlin und Erlangen, 1937 Promotion, Tätigkeit als Richter an den Amtsgerichten Lindau und Freising, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945–1966 Landrat im Landkreis Freising, 1952–1966 Vorsitzender des Bayerischen Landkreisverbandes, 1953–1960 Vizepräsident, 1960–1966 Präsident des Deutschen Landkreistages, 1954–1974 MdL (CSU), 1966–1974 Bayerischer Staatsminister der Justiz.
Dr. jur. Wilhelm Henle (1911–1991), Jurist, 1937 Große juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Justizverwaltung, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 1939 Staatsanwalt, seit 1940 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 16.1.1947 durch die Spruchkammer München I Einreihung in die Gruppe der Mitläufer, 1.6.1947 StK, dort 1.4.1948 ORR, 1.3.1951 StMF, dort 1.4.1952 RegDir, 25.3.1954 MinRat, 29.9.1959 Präsident der Lotterieverwaltung, 1.9.1963 MinDirig und gleichzeitige Versetzung in das StMArb (Leiter der Abt. I bzw. IV), 1966 Honorarprof. für Finanzverfassung der Bundesrepublik in der Staatswirtschaftl. Fakultät der Universität München, 1976 Ruhestandsversetzung.
Dr. jur. Rudolf Herrmann (geb. 1893), 1912 Abitur Humanistisches Gymnasium Breslau, 1912–1915 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Breslau, 1915–1921 Gerichtsreferendar beim Oberlandesgerichtsbezirk Breslau, gleichzeitig 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Assessorexamen und Beamter auf Probe, Gerichtsassessor beim Oberlandesgerichtspräsidium in Breslau, 1925/25 Richter am Landgericht Breslau, 1.4.1925 bis 1.7.1925 Landgerichtsrat beim Landgericht Neisse/Oberschlesien, 1.7.1925 bis 1927 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Breslau, 1927 bis 1.4.1932 Landgerichtsrat beim Landgericht Breslau, 1.4.1932 bis 1.8.1938 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Gleiwitz/Oberschlesien, 1.9.1938 bis 1945 beim Landgericht Breslau, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und britische Kriegsgefangenschaft, 22.8.1945 Ernennung zum kommissarischen Richter in Viechtach durch die US-Besatzungsmacht, 5.10.1945 Amtsenthebung, NSDAP-Mitglied seit 1935, durch Spruch der Spruchkammer Viechtach vom 14.3.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1.8.1947 Berufung zum beauftragten Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf, 15.12.1947 Bestellung zum beauftragten Richter beim Landgericht Deggendorf, durch Spruch der Hauptspruchkammer Deggendorf vom 18.8.1948 Aufhebung des Spruchkammerurteils von 1947 und Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten im Wiederaufnahmeverfahren, 1.1.1949 Landgerichtsdirektor, 1.4.1951 Landgerichtspräsident beim Landgericht Deggendorf, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1958.
Dr. jur. Ludwig Heßdörfer (1894–1988), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg und München, Promotion 1922, 1923 Eintritt in die bayer. Finanzverwaltung, 1927 RR, 1940 ORR, 1938–1945 Tätigkeit beim Oberfinanzpräsidium Wien, 1945/46 im österreichischen Bundesfinanzministerium, 1947 ORR bei der Oberfinanzdirektion München, 20.6.1948 Eintritt in das StMF, hier 3.6.1949 RegDir, 8.8.1950 MinRat, 1.4.1952 Oberfinanzpräsident in Nürnberg, 11.8.1953 MD und Abteilungsleiter im BMF, 1.3.1955 bis 31.1.1962 Präsident des Bundesfinanzhofs.
Dr. oec. publ. August Hessel (1896–1976), Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Promotion, 1922 Große Juristische Staatsprüfung, April 1923 bis Juni 1925 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, Juni 1925 bis August 1928 Regierungsassessor im bayer. Handelsministerium, August 1928 bis Oktober 1931 RR beim Bezirksamt Augsburg, November 1931 bis April 1934 RR I. Klasse im Bayer. Staatsministerium des Äußeren, Mai 1934 bis April 1936 im StMWi, Mai 1936 bis März 1939 ORR beim Reichsausschuß für Fremdenverkehr in Berlin, April 1939 ORR, ab Ende 1940 bis März 1945 MinRat im Berliner Staatssekretariat für Fremdenverkehr, zugleich Juli 1942 bis März 1945 Hauptgeschäftsführer der Reichsgruppe Fremdenverkehr, 1946 Tätigkeit als juristischer Angestellter in einer Heidelberger Rechtsanwaltskanzlei, 1947/48 juristischer Hilfsarbeiter bei der Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft AG in München, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Bescheid der Spruchkammer Heidelberg vom 29.8.1946 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch das Ministerium für politische Befreiung und Einstufung als Minderbelasteter durch die Heidelberger Spruchkammer am 18.8.1947, 30.6.1948 neuerliche Einstufung als Mitläufer durch die Berufungskammer Karlsruhe VIII, 13.9.1948 Angestellter bei der Regierung von Schwaben, 1.1.1949 Eintritt in das StMWi als Beamter auf Probe, 1.4.1950 Beamter auf Lebenszeit, 3.10.1950 RegDir, 18.12.1951 MinRat, 1.11.1956 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1961.
Dr. jur. Franz Heubl (1924–2001), Jurist, Politiker, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium der Rechtswissenschaften in München, 1947 Erste Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1948 als Sekretär Teilnahme am Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, 1950 Großes Juristisches Staatsexamen und Eintritt in das StMUK, 1960–1962 als Staatssekretär Leiter der StK, 1962–1978 Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter Bayerns beim Bund, 1953–1990 MdL (CSU), 1958–1962 Fraktionsvorsitzender, 1978 Landtagspräsient.
Dr. rer. pol. Theodor Heuss (1884–1963), Schriftsteller und Publizist, Politiker, 1902–1905 Studium der Nationalökonomie in München und Berlin, 1912–1936 Tätigkeit als Journalist und Schriftleiter bei diversen Zeitungen und Zeitschriften (u.a. die Berliner „Die Hilfe“, die Heilbronner „Neckar-Zeitung“ oder der Wochenzeitschrift „Deutsche Politik“), 1924–1933 Dozent an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin, 1918 Mitglied der DDP, 1919 Wahl zum Stadtverordneten in Berlin-Schöneberg, dann Bezirksverordneter, schließlich 1929–1931 Stadtverordneter in Groß-Berlin, 1924–1928 und 1930–1933 MdR (DDP, dann Deutsche Staatspartei), 1937–1945 freiberufliche schriftstellerische Arbeit und historisch-biographische Forschungen, 1945–1949 Lizenzträger der Rhein-Neckar-Zeitung, 1945 Kultusminister in Württemberg-Baden, 1946–1949 MdL Württemberg-Baden (DVP, dann FDP), 1948 Honorarprofessor TH Stuttgart, Dezember 1948 Erster Vorsitzender der FDP, 1948/49 MdPR, 1949 MdB (FDP), 12.9.1949 Wahl zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, 18.7.1954 Wiederwahl zum Bundespräsidenten. S. NDBBd. 9 S. 52–56 ; Henning, Heuss
; Möller, Heuss
.
Erwin Hielscher (1898–1971), Bankkaufmann, 1915–1919 Banklehre, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920–19465 Tätigkeit im Bankgewerbe, 1945/46 MinRat im StMF, 1946–1964 berufsmäßiger Stadtrat und Stadtkämmerer von München, 1947–1971 Mitglied des Bayer. Senats, 1948 als stv. Vorsitzender der Sonderstelle Geld und Kredit, Bad Homburg, beteiligt an der Vorbereitung der Währungsreform, Vorsitzender des Finanzausschusses des Deutschen Städtetages und de Bayerischen Städteverbandes, zahlreiche Ehrenämter im Sparkassewesen.
Dr. rer. pol. Ernst Hilbig (geb. 1905), Dipl.-Volkswirt, 1925 Abitur Oberrealschule Breslau, 1925–1931 Studium der Volkswirtschaftslehre in Breslau und Jena, 1931–1933 Tätigkeiten u.a. für die Betriebskrankenkasse der AEG in Berlin, die Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie in Berlin, den Reichsverband der Betriebskrankenkassen in Essen und die AOK in Dortmund, 26.8.1933 Anwärter für den höheren Dienst beim Landesarbeitsamt Schlesien, 26.8.1938 RR bei der Arbeitsverwaltung in Schlesien, Tätigkeit beim Landesarbeitsamt und bei verschiedenen Arbeitsämtern in Schlesien, 26.8.1943 Beamter auf Lebenszeit, 1.1.1945 ORR, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 10.5.1945 bis 5.11.1949 russische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1933, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg vom 17.11.1949 Einstellung des Verfahrens (Heimkehrer-Amnestie), 1.11.1951 Angestellter bei der Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., 8.5.1952 RR und Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1954 ORR, 8.2.1955 Direktor der Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., 1.12.1967 Vorsitzender der Geschäftsführung des Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., Ruhestandsversetzung zum 1.7.1970.
Hans Högn (1904–1980), Optiker, Politiker, 1925 Besuch der Arbeiterhochschule in Tinz, anschließend Tätigkeit für sozialdemokratische Zeitungen, 1933 Schutzhaft, nach vorübergehender Arbeitslosigkeit Tätigkeit als Bauarbeiter und technischer Angestellter, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach Kriegsende Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in Hof/Saale, 1947 Parteisekretär der SPD in Hof, 1.7.1948 Wahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister, 19.1.1950 Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Hof, 1950–1966 MdL (SPD), 1958–1962 1. Vizepräsident des Bayer. Landtags.
Dr. jur. Wilhelm Hoegner (1887–1980), bis 1918 kath., Jurist, Studium in Berlin, München und Erlangen, 1911 Promotion, 1917 Große Juristische Staatsprüfung, Rechtsanwalt, 1920–1933 Dritter Staatsanwalt, dann Amtsgerichtsrat, Erster Staatsanwalt und Landgerichtsrat in München, seit 1919 SPD, 1924–1932 MdL, 1930–1933 MdR, 1933 Flucht nach Österreich, 1934–1945 in der Schweiz im Exil, 6.6.1945 Rückkehr nach München, hier von MPr. Schäffer ohne Amt mit dem Wiederaufbau der Justizverwaltung betraut, am 20.9.1945 mit Wirkung vom 15.6.1945 zum Senatspräsidenten am OLG München ernannt, 28.9.1945–21.12.1946 Bayer. Ministerpräsident und seit 18.10.1945 auch Justizminister, 21.12.1946 bis 20.9.1947 Justizminister und Stellvertretender Ministerpräsident, 21.9.1947 Senatspräsident OLG München, 1.7.1948 Staatsrat und Generalstaatsanwalt beim Bayer. Obersten Landesgericht, 18.12.1950 bis 14.12.1954 Innenminister und Stellvertretender Ministerpräsident, 14.12.1954 bis 16.10.1957 Bayer. Ministerpräsident 1946 Vorsitzender des Vorbereitenden Verfassungsausschusses, Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung sowie Mitglied von deren Verfassungsausschuß, 1946–1970 MdL, 1961/62 MdB (SPD), 1945–1947 Landesvorsitzender der bayer. SPD, 1958–1962 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag, 1958–1970 stellvertretender Landtagspräsident.
Dr. jur. Hamilkar Hofmann (geb. 1907), Jurist, Volkswirt, 1926 Studium der Volks- und Betriebswirtschaft an der TH München, ab 1928 der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Leipzig, 1930 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1932 Promotion, 1934 Große Juristische Staatsprüfung, 1932–1934 Vorbereitungsdienst bei verschiedenen Justiz- und Verwaltungsbehörden in München, 16.9.1934 Regierungsassessor im StMUK, 11.4.1935 Beurlaubung zur Dienstleistung in das AA, hier 5.3.1936 RR, 1936/37 Ausbildungsattaché an der Deutschen Gesandtschaft in Brüssel, 1937 Große dipl.-konsularische Prüfung, 25.10.1937 Legationssekretär an der Deutschen Gesandtschaft in Prag und Ausscheiden aus dem bayer. Staatsdienst, 1939 Leiter des Deutschen Konsulats in Chust, 1.10.1939 Gesandtschaftsrat II. Klasse bei der Deutschen Gesandtschaft in Preßburg, Frühjahr 1940 in Bukarest, Sommer 1941 bei der Deutschen Botschaft in Rom, hier 20.12.1941 Gesandtschaftsrat I. Klasse, Sommer 1943 Deutsche Botschaft in Paris, Februar 1945 wieder Deutsche Botschaft in Italien, hier 24.3.1945 Botschaftsrat, 1945–1947 Internierung, NSDAP-Mitglied seit 1932, durch Spruch der Spruchkammer München I vom 24.5.1948 Einreihung in die Gruppe V der Entlasteten, Bestätigung des Spruchkammerurteils durch Spruch des Kassationshofes vom 7.3.1949, 1947–1949 Tätigkeit als Anwaltsassessor und Rechtsanwalt, 1947/48 Dolmetscherausbildung (Englisch, Französisch) an der Städt. Sprachenschule München, 1.4.1952 Wiedereintritt in die bayer. Staatsverwaltung als Beamter auf Lebenszeit und RR bei der Regierung von OB unter gleichzeitiger Abordnung an die Dienststelle des Bayer. Bevollmächtigten beim Bund in Bonn, hier 1.10.1952 RegDir, 16.8.1954 Abordnung an das StMI, 1.10.1954 Versetzung in das StMI, hier 1.1.1956 MinRat, 30.6.1956 auf eigenen Antrag hin Entlassung aus dem Bayer. Staatsdienst und Wechsel zur Süddeutschen Bank AG.
Andreas Holzbauer (1898–1975), Jurist, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1917 Abitur (Notreifezeugnis) Humanistisches Gymnasium Bamberg, 1919–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Juli 1922 Erste Juristische Staatsprüfung, 1922–1925 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht München, 1925 juristischer Hilfsarbeiter in einer Nürnberger Rechtsanwaltskanzlei, 13.6.1925 Große Juristische Staatsprüfung als Erster unter den Prüfungsteilnehmern des Staatskonkurs, 1.11.1925 Gerichtsassessor beim StMJu, 1.1.1926 Dritter Staatsanwalt im StMJu, hier 1.9.1928 Amtsgerichtsrat, 1.2.1932 Erster Staatsanwalt, 1.9.1933 Landgerichtsrat, 1.7.1934 ORR, 1.4.1935 Versetzung an das Reichsjustizministerium in Berlin, 1.1.1938 Landgerichtsdirektor beim Landgericht München I, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, NSDAP-Mitglied seit 1940, laut Spruch der Spruchkammer Kronach vom 29.4.1947 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, Aufhebung des Spruchkammerurteils und Wiederdurchführung des Verfahrens aufgrund Beschluß des Kassationshofes im StMSo vom 26.10.1949, auf Beschluß der Hauptkammer Nürnberg vom 25.11.1949 vom BefrG nicht betroffen und Einstellung des Verfahrens, 15.7.1945 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Bamberg, 1.9.1947 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Würzburg, hier 1.6.1948 Oberstaatsanwalt, 1.1.1951 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Würzburg, hier 1.3.1951 Landgerichtspräsident, 1953 Berufsrichter am Bayer. Verfassungsgerichtshof, 1.7.1954 Landgerichtspräsident beim Landgericht München I, 1.6.1957 MD im StMJu, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1963.
Dr. jur. et rer. pol. Ernst Holzinger (1893–1982), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1915–1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1917 Erstes Juristisches Staatsexamen, November 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1920–1924 Tätigkeit in Münchner Rechtsanwaltskanzleien, 1.8.1924 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Traunstein, 1.2.1925 Dritter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Traunstein, 1.7.1925 Dritter Staatsanwalt am Landgericht Ansbach, 1.5.1926 Amtsrichter am Amtsgericht Nürnberg, 1.10.1929 Zweiter, 1.3.1930 Erster Staatsanwalt beim Landgericht Kempten, 1.7.1933 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 1.8.1939 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Heeresrichter, zuletzt als Oberkriegsgerichtsrat im OKH (Begnadigungsreferat), Juli 1945 bis Januar 1946 automatic arrest, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer Ansbach (Stadt) vom 10.10.1946 vom BefrG nicht betroffen, 1.4.1946 Wiederernennung zum Landgerichtspräsidenten in Ansbach, 1.8.1946 Landgerichtspräsident in Memmingen, 17.7.1947 Wahl zum Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 1.9.1952 Landgerichtspräsident beim Landgericht München II, 7.8.1953 Berufsrichter beim Bayer. Verfassungsgerichtshof, 1.10.1956 Oberlandesgerichtspräsident beim Oberlandesgericht Nürnberg, 9.10.1956 Präsident des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1959.
Ludwig Hopfner (1908–1984), Jurist, 7.4.1927 Abitur Humanistisches Gymnasium in Weiden, 1927–1931 Studium der Rechtswissenschaften in München und Würzburg, 7.2.1931 Erste Juristische Staatsprüfung, 20.4.1934 Große Juristische Staatsprüfung, 22.10.1934 Regierungsassessor bei der Regierung von NB und der OPf. in Regensburg, 1.10.1935 RR beim Landratsamt Cham, 22.5.1939 Eintritt in das StMI, 1942 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Unteroffizier der Reserve und Kriegsverwundung, anschließend dienstunfähig, 1.6.1944 Ernennung zum ORR im StMI, 12.7.1945 mandatory removal auf Befehl der Besatzungsmacht, im Spruchkammerverfahren zunächst als Mitläufer, dann nach Entscheidung des Kassationshofes als Mitläufer eingestuft, nach Einstellung des Entnazifizierungsverfahrens (Weihnachtsamnestie) Wiederverwendung im StMI, dort 1.6.1950 Ernennung zum RegDir, 1.12.1952 zum MinRat, 1.11.1955 Regierungsvizepräsident, 1.11.1956 bis 1963 Regierungspräsident bei der Regierung von NB, 1.7.1963 MD im StMELF, Ruhestandsversetzung zum 1.2.1974.
Dipl.-Ing. Karl Hübschmann (1891–1977), Bauingenieur, 1910 Abitur an der Luitpold-Oberrealschule in München, 1910–1919 Studium an der TH München, gleichzeitig 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, bis März 1920 wiederholte Lazarettaufenthalte (Schwerkriegsbeschädigter), 1919 Diplom-Prüfung, 10.4.1920 Staatsbaupraktikant bei der Eisenbahndirektion München, 1920 Staatsprüfung für den Höheren Baudienst, 7.11.1920 zunächst Baupraktikant, dann Regierungsbaumeister bei der Eisenbahndirektion München, 1.3.1921 Bauamtassessor beim Kanalbauamt für Bayern in München, 16.3.1921 Regierungsbaurat, 1.3.1922 beurlaubt zur Dienstleistung bei der Rhein-Main-Donau AG, 1.10.1923 Bauamtmann beim Straßen- und Flußbauamt München unter Verwendung als Regierungsbaurat bei der Wasserkraftabteilung im StMI, 1.2.1927 Bauamtmann, ab 1.3.1930 Regierungsbaurat beim Straßen- und Flußbauamt Neu-Ulm, 1.12.1934 Regierungsbaurat bei der Ministerialbauabteilung im StMI, 17.7.1936 Regierungsbaurat I . Klasse, 27.11.1941 ORR, 25.7.1945 Dienstentfernung auf Anordnung der Besatzungsmacht, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Berufungskammer München vom 12.4.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie/Körperversehrter), 1.10.1948 Wiedereintritt in die Staatsbauverwaltung im Angestelltenverhältnis (Referent bei der Gruppe Energie in der OBB), 21.1.1950 Oberregierungs- und Baurat und Beamter auf Probe, 27.7.1950 Beamter auf Lebenszeit, 28.5.1951 Regierungsbaudirektor und Referent für Wasserkraftausnützung, 26.6.1953 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1956.
Dr. jur. Karl Humbs (1919–1995), Jurist, 1938 Abitur am Neuen Gymnasium in Regensburg, 1938–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, amerikanische Kriegsgefangenschaft bis 18.7.1945, 1944–1948 Studium der Rechtswissenschaften an der LMU München, vom BefrG nicht betroffen, 17.11.1947 Erste Juristische Staatsprüfung, 11.12.1948 Promotion, 1.1.1948 bis 22.5.1950 Gerichtsreferendar am Amtsgericht München, dann juristischer Mitarbeiter einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei, 22.5.1950 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1950 Angestellter beim Versorgungsamt München, 26.1.1951 Regierungsassessor im StMArb (Rechtsreferat) und Beamter auf Probe, dort 2.3.1952 RR und Referent für Bundesangelegenheiten, 25.2.1954 Beamter auf Lebenszeit, 1.6.1956 ORR, 1.1.1961 RegDir, 1.1.1964 MinRat, ab 1.10.1968 als Ltd. MinRat Leiter der Unterabteilung II C (Sozial- und Arbeitsgerichtsbarkeit) im StMArb, Ruhestandsversetzung zum 1.11.1981.
Dr. phil. Dr. oec. publ. Alois Hundhammer (1900–1974), Verbandsfunktionär und Politiker, Studium der Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaft in München und Budapest, 1.4.1923 Referent bei der Kreisbauernkammer OB, 1.5.1927 stellv. Generalsekretär des Bayer. Christlichen Bauernvereins, 1932/33 MdL (BVP), Mitte Juni 1933 verhaftet und acht Tage in Polizeigewahrsam, anschließend 21.6. bis 6.7.1933 anläßlich der Aktion gegen die BVP im KZ Dachau, 1.10.1933 Übernahme einer Schuhreparaturwerkstätte in München-Harlaching, später Eröffnung eines Schuhgeschäfts, 1939–1945 Angehöriger der Wehrmacht (Heeresverwaltungsdienst) und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 Mitbegründer der CSU, 21.12.1946 bis 18.12.1950 Staatsminister für Unterricht und Kultus in den Kabinetten Ehard I und II, 1957–1969 Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1964–1969 auch Stv. MPr., 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses, anschließend Vorsitzender der CSU-Fraktion in der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung sowie Mitglied ihres Verfassungsausschusses, seit März 1947 Mitglied des Parlamentarischen Rats des Länderrats der US-Zone, 1946–1970 MdL (CSU), 1946 bis 19.6.1951 Vorsitzender der CSU-Fraktion, 1951–1954 Landtagspräsident, 1952–1960 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, 1946–1970 mit einer kurzen Unterbrechung 1948 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes OB. S. Braun, Existenz
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Dr.-Ing. h.c. Dipl.-Ing. Friedrich Jähne (1879–1965), Ingenieur, Unternehmer, Schulbesuch und Abitur in Neuss und Düsseldorf, 1900 als Marinesoldat Teilnahme am Chinafeldzug und Mitwirkung an der Niederschlagung des Boxeraufstands, 1901–1905 Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Charlottenburg, anschließend Tätigkeit für verschiedene Chemieunternehmen, 1914/15 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1921 Eintritt in die Farbenfabriken Bayer in Leverkusen, dort 1923 Prokurist, 1928 Direktor, 1931 Leiter der ingenieurtechnischen Abteilung im Werk Hoechst, 1.1.1934 Stv. Vorstandmitglied der IG Farbenindustrie AG, 28.5.1938 Ordentliches Vorstandsmitglied der IG Farben und Stv. Leiter der Betriebsgemeinschaft Maingau (d.h. der Standorte Hoechst, Fechenheim, Griesheim, Offenbach u. Marburg), NSDAP-Mitglied seit 1937, 1943 Ernennung zum „Wehrwirtschaftsführer“, 30.7.1948 Verurteilung im IG-Farben-Prozeß zu 18-monatiger Haftstrafe, Entlassung aus der Haftanstalt Landsberg am 17.10.1948, 1952 Lehrauftrag an der TH München für Vorlesungen über Planung, Aufbau und Betrieb chemischer Fabriken, 26.9.1955 bis 1963 Aufsichtsratsvorsitzender der Farbwerke Hoechst. Zur Person Jähnes s. Heine, Verstand S. 170f.; ferner auch die zahlreichen verstreuten Hinweise bei Lindner, Hoechst insbes. S. 262–266 u. 356f.; Klee, Personenlexikon S. 281.
Dr. jur. Heinz Jobst (1911–1986), Jurist, 1937 Rechtsrat bei der Landeshauptstadt München, zuletzt als Stadtdirektor und stv. Referatsleiter des Werk- und Rechtsreferats, 1952 Wahl zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Bayer. Städteverbandes mit Dienstbezeichnung Oberstadtdirektor.
Alfred Jodl (1890–1946), Militär, 1903–1910 Kadettenschule der Bayer. Armee in München, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Übernahme in die Reichswehr, 1921 Führergehilfenausbildung, 1923 Generalstabsausbildung, 1925 Tätigkeit beim Generalstab der bayerischen Division in München, 1932 Versetzung in das Truppenamt in Berlin, 1933 Oberstleutnant, 1935 Leiter der dem Reichskriegsministerium unterstellten Abteilung Landesverteidigung, 1938/39 Artilleriekommandeur in Linz, 1939 Chef des Wehrmachtsführungsamtes (ab 1940: Wehrmachtsführungsstab) im Oberkommando der Wehrmacht, 1940 General der Artillerie, seit 1942 leitend verantwortlich für die Kriegsführung gegen die Westalliierten, seit 1923 persönlich bekannt mit Hitler und dessen engster Berater in Fragen der Gesamtkriegsführung, 7.5.1945 Unterzeichner der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, britische Kriegsgefangenschaft, Anklage und Verurteilung im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß, 16.10.1946 Hinrichtung. S. NDBBd. 10 S. 449f.
Dr. h.c. Dipl.-Ing. Heinrich Junker (1911–1993), Diplom-Vermessungsingenieur, Studium TH München, 1934 Eintritt in den bayer. Vermessungsdienst, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945–1947 Leiter des Vermessungsamtes in Dachau, 1947 stellv. Landrat, 1948–1957 Landrat in Dachau, 16.10.1957 bis 11.12.1962 Staatssekretär im StMI, 11.12.1962 bis 5.12.1966 bayer. Staatsminister des Innern, 1966–1972 Präsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, 1972–1976 Vizepräsident, 1976/77 Präsident der Bayer. Landesbank, 1950–1970 MdL (CSU). Vgl. Junker, Innenpolitik
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Dr. jur. et rer. pol. Artur Kääb (1890–1982), Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Univ. München, Erlangen und Würzburg, 1913 Promotion Univ. Würzburg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1921 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1.5. bis 15.9.1921 Bezirksamtmann Pirmasens, 16.9.1921 bis 11.8.1934 RR und RR I. Kl. bei der Regierung der Pfalz in Speyer, 1934 Abordnung an das Reichsministerium des Innern (Polizeiabteilung), Sommer 1935 Einberufung in das Reichsinnenministerium als ORR, 1.5.1939 MinRat, 1.3.1940 NSDAP-Mitglied, 14.8.1944 bis 10.5.1945 Abordnung als MinRat an das Polizeipräsidium München, Vertreter des Polizeipräsidenten, 30.4. bis 8.5.1945 kommissarischer Polizeipräsident, 10.5.1945 bis 13.6.1946 Internierung in Ludwigsburg, 30.4.1947 Einreihung durch die Spruchkammer München I in die Gruppe V der Entlasteten, 10.4.1948 Bestätigung des Spruchs durch den Kassationshof, 3.12.1947 Angestellter StMI, 1.9.1948 RegDir unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, seit Okt. 1949 Führung der Amtsbezeichnung MinRat, 1.5.1950 Planstelleneinweisung als MinRat, 11.7.1950 Ernennungsurkunde zum MinRat, 1.3.1952 Leiter der Polizeiabt. im StMI, 1.11.1952 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1. 11. 1955.
Wilhelm Kaisen (1887–1979), Journalist und sozialdemokratischer Politiker, 1945–1965 Präsident des Senats und Bürgermeister von Bremen. S. Sommer, Kaisen
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Dr. jur. Erich Kaiser (1910–1962), 1920–1929 Maximiliansgymnasium München, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität München, 1935 Promotion, 1936 Große Juristische Staatsprüfung, 1937 Reichsfinanzverwaltung, 1939 RR, 1940–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944 Einberufung in das Reichsfinanzministerium, laut Spruch der Spruchkammer München X vom 17.5.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), 16.6.1947 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit Ernennung zum RR im StMF, 1.5.1948 ORR und Referent für Besatzungslasten, 1.5.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1958 Leiter der Abt. „Organisation, Recht, Vermessung, Wirtschaftsförderung“, 1.7.1960 MinDirig. Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Alfred Hartmann, und Bundesfinanzminister Schäffer bemühten sich 1949/50 vergeblich darum, Kaiser als Referenten für Besatzungskosten bzw. für die Sonderabteilung Besatzungslastenverwaltung im Bundesfinanzministerium zu gewinnen.
Jakob Kaiser (1888–1961), Buchbinder, Politiker, seit 1912 christl. Gewerkschafter, 1919 Mitgl. des Vorstands der Christl. Gewerkschaften in Berlin, ab 1924 Landesgeschäftsführer für Rheinland und Westfalen, 1933 MdR (Zentrum), 1945–1947 Mitbegründer und Vorsitzender der CDU in Berlin und der SBZ, 1946 Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, 1949 Vorsitzender der Sozialausschüsse der CDU/CSU, 1949–1957 MdB (CDU), 1950–1958 Stellvertretender Vorsitzender der CDU, 1949–1957 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Vertreter eines „christlichen Sozialismus“ innerhalb der frühen CDU. S. Lexikon der Christlichen DemokratieS. 291f.
Richard Kallenbach (1889–1984), Jurist, 1908 Abitur Realgymnasium Würzburg, 1908–1912 Studium der Rechtswissenschaften in München, Heidelberg und Erlangen, 1912 Erstes Juristisches Staatsexamen, Referendariat u.a. in Zweibrücken, 1915/16 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1916–1919 englische Kriegsgefangenschaft, nach Ablegung der Großen Juristischen Staatsprüfung im Februar 1920 Eintritt in den bayer. Justizdienst als Hilfsarbeiter, 1.9.1920 Dritter Staatsanwalt beim Landgericht München I unter Verwendung im StMJu, 1.3.1922 Amtsrichter am Amtsgericht München unter Fortverwendung im StMJu, 1.1.1925 Zweiter Staatsanwalt im StMJu, 1.9.1928 Landgerichtsrat im StMJu, 1.12.1929 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 1.9.1930 Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht Zweibrücken, 1.4.1933 ORR im StMJu, hier 1.9.1933 MinRat, 1.4.1935 MinRat beim Reichsfinanzministerium, 1935–1945 in der Haushaltsabteilung des Reichsfinanzministeriums, 18.10.1946 Übernahme in den bayer. Staatsdienst und Verwendung im StMF, laut Spruch der Spruchkammer München IX vom 10.4.1947 vom BefrG nicht betroffen, 14.6.1949 MinDirig, 1947–1953 Mitglied des Landespersonalamts, 1.4.1952 bis Ende März 1954 Präsident des Bayer. Obersten Rechnungshofs, 1954–1962 MdL (FDP); s. Protokolle Hoegner I Nr. 50 TOP XXI; Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 77 TOP VI.
Dr. jur. Rudolf Katz (1895–1961), Jurist, Politiker, ab 1924 Rechtsanwalt, ab 1929 Notar in Hamburg-Altona, 1933 Emigration nach China und Berater für die Regierung Tschiang Kai-scheck, 1934 Emigration in die USA, hier bis 1938 wissenschaftlicher Assistent an der Columbia University/NY, danach diverse journalistische und redaktionelle Tätigkeiten, 1938 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft durch das NS-Regime, seit 1941 US-amerikanischer Staatsbürger, 1946 Rückkehr nach Deutschland, Wiederannahme der deutschen Staatsbürgerschaft, 1947–1950 Justizminister von Schleswig-Holstein (SPD), 1948/49 MdPR, 1951–1961 Vizepräsident und Vorsitzender des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Vgl. Lange, Wegbereiter S. 133–140.
Dr. jur. Dr. rer. pol. Walter Keim (1911–1981), Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie und Geschichte in München, Berlin, Würzburg und Rom, 1936 Große Juristische Staatsprüfung, Tätigkeit als Anwalt bei Wirtschaftsgesellschaften und bei der Reichspostdirektion München, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, seit Oktober 1945 im Dienst der Stadt München, zuletzt rechtskundiger Stadtdirektor im Direktorium des Stadtrats, 5.3.1947 als RegDir zusammen mit Dieter Sattler Eintritt in das StMUK und gemeinsamer Aufbau der Kunstabteilung (Abt. IV) des StMUK, 1948 Leiter der Abt. IV im StMUK, 1950 MinRat, 1950/51 Generalsekretär der Kultusministerkonferenz in Bonn, anschließend Rückkehr in das StMUK, 1960 MinDirig, als Staatstheaterreferent und Leiter der Kunstabteilung u.a. beteiligt am Wiederaufbau der Staatstheater u. dem Bayer. Denkmalschutzgesetz, Juli 1979 Ruhestandsversetzung. S. Jehle, Kulturpolitik S. 63–70; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 275f.
Hans Kellner (geb. 1916), RR in der StK, dort August oder September 1951 ORR, Mitte 1954 RegDir, 1960 MinRat u. Versetzung an das StMI-OBB, 1963 Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand. Weitere Angaben nicht ermittelt.
Albert Kesselring (1885–1960), Militär, 1904 Eintritt in die Bayer. Armee, 1906 Leutnant, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1917 Hauptmann, 1918 Übernahme in die Reichswehr, 1922 Versetzung in das Reichswehrministerium, Mitarbeit im Stab des Chefs der Heeresleitung, 1931–1933 Oberstleutnant und Abteilungskommandeur im Artillerieregiment 4, 1933 Oberst und erneut Angehöriger der Heeresleitung, leitende Mitarbeit am Aufbau der Luftwaffe, Dezember 1933 Versetzung zur Luftwaffe und Chef der Abt. D (des späteren Luftwaffenverwaltungsamtes) im Reichsluftfahrtministerium, 1935 Generalmajor, 1936 Chef des Generalstabs der Luftwaffe, 1937 Kommissions-General im Luftkreis III (Dresden), 1938 Chef der Luftflotte 1 (Berlin), 1940 Generalfeldmarschall, 1941 Oberbefehlshaber Süd beim italienischen Oberkommando und Leiter der Luftwaffenoperationen in Nordafrika und im Mittelmeerraum, März/April 1945 Oberbefehlshaber der Westfront, 15.5.1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1947 Verurteilung zum Tode durch ein britisches Militärgericht wegen völkerrechtswidriger Erschießungen von Geiseln und italienischen Partisanen, Umwandlung des Urteils in lebenslängliche Haft, Inhaftierung im alliierten Gefängnis in Werl, Oktober 1952 vorzeitige Haftentlassung. S. NDBBd. 11 S. 542f.; Lingen, Kesselring
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Kurt Georg Kiesinger (1904–1988), Jurist, Politiker, NSDAP-Mitglied seit 1933, nach Entlastung im Spruchkammerverfahren 1948 Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1949–1958 u. 1969–1980 MdB (CDU), 1958–1966 MPr. von Baden-Württemberg, 1966–1969 Bundeskanzler, 1967–1971 Parteivorsitzender der CDU.
Karl-Heinz Kinne (geb. 1906), Jurist, 1934 Große Juristische Staatsprüfung, 1934–1938 Angestellter im Versicherungswesen, 1938/39 jur. Hilfsarbeiter beim Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung, hier 1939/40 Regierungsassessor, 1940–1945 RR, 1949–1952 wissenschaftlicher Angestellter beim Aufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin, dann kurzzeitig wissenschaftlicher Angestellter beim Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen in Berlin, hier zum 1.7.1952 RR, 1953 Ernennung zum Ständigen Mitglied des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungs- und Bausparwesen.
Dr. jur. Hans Knör (geb. 1884), Jurist, 1.10.1912 Amtsanwalt Amtsgericht Augsburg, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.6.1919 Amtsgerichtsrat Amtsgericht München, 1.2.1937 Landgerichtsrat Landgericht München II, 1.8.1938 Amtsgerichtsdirektor Amtsgericht München, 22.8.1946 Abordnung an das StMSo, 1.6.1947 Amtsgerichtspräsident Amtsgericht München, 17.7.1947 Wahl zum stellv. Präsidenten des Bayer. Verfassungsgerichtshofs durch den Bayer. Landtag, 1.2.1948 Ernennung zum Präsidenten des Kassationshofes im StMSo, 1.1.1952 Leiter der Abwicklungsstelle des StMSo beim StMF, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1953, über die Ruhestandsversetzung hinaus vom 1.1.1953 bis 31.3.1955 Weiterverwendung als Leiter der Abwicklungsstelle des StMSo beim StMF im Angestelltenverhältnis.
Georg Knott (1914–1994), Automechaniker, Jurist, Politiker, nach nachgeholtem Abitur 1933–1939 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Universität Innsbruck, 1939 Verhaftung, bis 1944 Untersuchungshaft und Prozeß vor dem Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat, 1945–1948 Bürgermeister von Eggstätt, 1948–1978 Landrat von Rosenheim, 1950–1954 MdL (BP).
Dr. jur. Fritz Koch (1896–1967), ev., Jurist, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1921 Promotion, 1924 Großes Juristisches Staatsexamen, 1924–1939 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Aschaffenburg, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 24.10.1945 bis 14.12.1945 kommissarischer Amtsgerichtsdirektor am Amtsgericht Aschaffenburg, Dezember 1945 bis März 1946 wieder Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1.4.1946 Ernennung zum Landgerichtspräsidenten Landgericht Aschaffenburg, Mitglied des Stadtrates von Aschaffenburg (SPD), 1947 Berufung an den Bayer. Verfassungsgerichtshof, 18.12.1950 Staatssekretär im StMJu, vom 14.12.1954 im Kabinett Hoegner II bis zum Rücktritt der Regierung am 16.10.1957 Bayer. Staatsminister der Justiz.
Fritz Kohler (1904–1969), Jurist, 1923 Abitur Hum. Gymnasium Dillingen, 1923–1927 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 23.2.1927 Erste, April 1930 Große Juristische Staatsprüfung, 1927 Referendar beim Amtsgericht München, 15.11.1930 Assessor bei der Kreisregierung von MFr./Landesfürsorgeverband, 1.3.1932 Beamter auf Probe und Gerichtsassessor beim Amtsgericht Neu-Ulm, 1.9.1932 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal/Pfalz, 1.9.1933 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Aichach/OB, 1.4.1938 Landgerichtsrat beim Landgericht Landshut, 1943–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und russische Kriegsgefangenschaft, mit Einverständnis der US-Militärregierung im März 1946 wieder Landgerichtsrat in Landshut, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer der Stadt Landshut vom 8.3.1948 vom BefrG nicht betroffen, 16.12.1948 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Landshut, 1.7.1954 Oberstlandesgerichtsrat beim Bayer. Obersten Landesgericht, 1.6.1966 Senatspräsident beim Oberlandesgericht München, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1969.
Walter Kolb (1902–1956), Jurist, Politiker, 1920–1924 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und München, 1924 Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, 1928 Eintritt in den preußischen Verwaltungsdienst, 1931 Berufung in das preußische Landwirtschaftsministerium, Anfang 1932 kommissarischer Verwalter des Kreises Schmalkalden, dort 1.6.1932 Landrat, nach dem „Preußenschlag“ vom 20.7.1932 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand zum 1.10.1932, 1933 Entlassung und vorübergehende Inhaftierung, ab 1934 Tätigkeit als Steuerfachanwalt in Bonn, ab 1941 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944/45 Verhaftung durch die Gestapo, nach Befreiung zum Kriegende Ernennung durch die britische Militärregierung zum Regierungs-Vizepräsidenten von Düsseldorf, hier Oktober 1945 Oberbürgermeister, Februar 1946 Oberstadtdirektor, 1.10.1946 Oberbürgermeister von Frankfurt/M. (SPD). S. NDBBd. 12 S. 444f.
Dr. jur. Anton Konrad (1883–1955), Jurist, Studium Univ. München, 1911 Große Juristische Staatsprüfung, 1914–1919 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1924–1933 DVP-Mitglied, 1931 Landgerichtsrat am Landgericht München I, 1.12.1935 dort Landgerichtsdirektor, laut Spruch der Spruchkammer München V, 30.10.1947, vom BefrG nicht betroffen, 1.12.1945 bis 15.12.1949 MD StMJu (vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 11 TOP VI), 15.12.1949 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMJu, 1.1.1951 bis 31.3.1954 Präsident des Bayer. Obersten Landesgerichts, 1947 bis 1.4.1954 Vorsitzender des Bayer. Landespersonalamts, 1.4.1954 Ruhestandsversetzung, 1951 bis Oktober 1955 1. Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, Vizepräsident der Internationalen Richtervereinigung.
Hinrich Wilhelm Kopf (1893–1961), 1945 Oberpräsident der Provinz Hannover, 1946 Ministerpräsident des Landes Hannover (SPD), 1947–1955 und 1959–1961 Ministerpräsident von Niedersachsen, 1957–1959 niedersächsischer Innenminister und Stellvertretender Ministerpräsident. Vgl. Brosius, Kopf
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Dr. jur. Vinzenz Koppert (1894–1969), Jurist, 1919–1927 Parlamentsstenograph im Bayer. Landtag, 1.11.1927 Ernennung zum Reichstagsstenographen (bis 1945), 1945 Stenograph beim Magistrat der Stadt Berlin, seit 1.11.1946 Leiter des Stenographenbüros des Bayer. Landtags, 1948/49 Leitung des Stenographischen Dienstes im Parlamentarischen Rat, ab 1950 ORR und Leiter des Bayer. Landesamtes für Kurzschrift, 1.2.1953 Beurlaubung und Abordnung als Leiter des Stenographischen Dienstes beim Deutschen Bundestag, 18.6.1953 Entlassung aus dem bayer. Staatsdienst, 16.6.1953 Ernennung zum Leiter des Stenographischen Dienstes beim Deutschen Bundestag im Range eines RegDir auf Lebenszeit, 1958 Versetzung in den Ruhestand. S. Bayerisches Landesamt für Kurzschrift 3; Vgl. Kabinettsprotokolle 1949S. 9; Der Parlamentarische Rat Bd. 10S. L; Boni, Koppert
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Heinrich Krehle (1892–1969), kath., Gewerkschaftsfunktionär, Schreinerlehre, seit 1909 in der christlichen Gewerkschaftsbewegung, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918–1920 in britischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten, 1920–1922 Schreinergehilfe in München, Besuch sozialpolitischer und volkswirtschaftlicher Lehrgänge, Volkshochschule, 1922–1930 hauptamtlicher Geschäftsführer des Zentralverbandes Christlicher Holzarbeiter in München, 1930–1933 Landessekretär der Christlichen Gewerkschaften in Bayern, 1933 stellungslos, dann tätig im katholischen Kirchensteueramt, seit 1935 in der Reichsfinanzverwaltung, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Mitbegründer des Bayer. Gewerkschaftsbundes und der CSU, seit 1947 Vorsitzender der Christlich-Sozialen Arbeitnehmerschaft, 1945/46 Stadtrat in München, im Kabinett Hoegner I und Kabinett Ehard I 22.10.1945 bis 20.9.1947 Staatssekretär im StMArb, im Kabinett Ehard II 20.9.1947 bis 18.12.1950 Arbeitsminister, im Kabinett Ehard III 18.12.1950 bis 14.12.1954 wieder Staatssekretär im StMArb, 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses und Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung sowie stellvertretendes Mitglied ihres Verfassungsausschusses, 1948–1958 MdL (CSU), 1946–1949 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München, 1952–1955 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU.
Dr. jur. Georg Krischker (geb. 1907), Jurist, 1941–1945 Bürgermeister bei der Stadtverwaltung Tschechowitz, 1945 Angestellter in der bayer. Flüchtlingsverwaltung, 1951 Eintritt in das StMI (Abt. V – Flüchtlingswesen) u. RR, 1.4.1952 ORR, 1.1.1954 Abordnung an das BMVt, Juli 1954 Ausscheiden aus dem bayer. Staatsdienst und Übertritt in das BMVt.
Hermann Krutsch (1905–1982), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Würzburg, 1929 Erste, 1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1932 Regierungsassessor, 1.12.1933 RR beim Landratsamt Eggenfelden, 6.3.1934 Abordnung in das StMI, 1.8.1934 RR in der StK, 25.2.1935 bei der Saarregierung, 1.10.1935 in die StK zurückberufen, hier 1.6.1938 RR I. Klasse, 2.10.1938 Bezirkshauptmann in Dux (Duchcov)/Nordböhmen, 1.1.1939 wieder StK, 1.2.1940 RR I. Klasse beim Landratsamt Hohenelbe (Vrchlabí)/Riesengebirge, 1.5.1940 Landrat in Hohenelbe, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer Aschaffenburg-Land vom 8.10.1947 Einstufung in die Gruppe III der Minderbelasteten, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch die Berufungskammer Würzburg, Senat Aschaffenburg am 12.7.1948 und Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, 16.10.1948 Wiedereintritt in den Staatsdienst als ORR im StMF, 1.1.1950 RegDir, 1.7.1950 Oberverwaltungsgerichtsrat beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, November 1953 Richter am Bayer. Verfassungsgerichtshof, 1.10.1954 Senatspräsident beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Ruhestandsversetzung zum 1.11.1965.
Dr. rer. pol. Bernhard Kurtz (geb. 1913), Dipl.-Volkswirt, 1932–1936 Studium der Nationalökonomie an der Universität Erlangen, 1936 Promotion, 1.10.1936 bis 28.2.1951 Angestellter bei der Regierung von MFr. (Bezirksplanungsstelle), laut Bescheid der Spruchkammer Ansbach vom 1.10.1946 Einstufung als Mitläufer, 1.3.1951 Eintritt in das StMWi, 1.10.1951 ORR und Leiter der Landesplanungsstelle im StMWi, 16.4.1956 Versetzung an die Regierung von OB (Wirtschaftsabteilung), dort Leiter des Sachgebietes III/2 (u.a. zuständig für Angelegenheiten der Außenwirtschaft, des Warenverkehrs mit West-Berlin, des Versicherungsaufsichtsgesetzes und des Zivilschutzes), später Leiter des Sachgebietes 313 (Verkehrsplanung), 1.8.1969 RegDir, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1977.
Dr. jur. Carljörg Lacherbauer (1902–1967), Jurist, seit 1.12.1945 kommissarischer Dritter Bürgermeister von München, 18.7.1947 bis 1.12.1948 Staatssekretär im StMJu in den Kabinetten Ehard I und Ehard II, 1946–1958 MdL (bis 1953 CSU, anschließend BP), 1954 bis 19.6.1957 Vorsitzender der BP-Fraktion. Vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1Einleitung S. XLIIIf.
Hans-Heinrich Lahmann (geb. 1893), von 1933–1938 österreichischer Honorargeneralkonsul in Dresden und Sohn des Naturmediziners Heinrich Lahmann (1860–1905; s. NDBBd. 13 S. 414f.), der 1888 in Dresden die Kur- und Heilanstalt „Weißer Hirsch“ gegründet hatte. Zu Hans-Heinrich Lahmann sind nur spärliche biographische Daten ermittelt; vgl. Agstner, Handbuch S. 169 u. 405.
Albin Lang (1901–1984), Jurist, Studium der Rechtswissenschaft in Würzburg, nach Einsatz an Landgerichten an verschiedenen Dienstorten ab 1940 Landgerichtsrat in Landshut, dann Landgerichtsdirektor, 1948–1952 ehrenamtlicher Oberbürgermeister, dann 1952–1969 hauptamtlicher Oberbürgermeister (parteilos) in Landshut. Vgl. Bleibrunner, Landshut S. 284f..
Dr.-Ing. Karl Lenz (1892–1960), bis 1934 Direktor der Landwirtschaftsschule Weißenhorn bei Neu-Ulm, 1924–1933 MdL (BVP), 1945 gewählter Landrat der Kreise Laufen und Wasserburg, 17.10.1945 Amtsenthebung als Laufener Landrat, 15.6.1946 Verweigerung der Bestätigung als Wasserburger Landrat durch die Militärregierung wegen Mißachtung amerikanischer Befehle und des Vorwurfs des Mißbrauchs öffentlicher Gelder, Verbot der Ausübung weiterer Regierungstätigkeiten oder sonstiger Tätigkeiten von öffentlicher Bedeutung, laut Urteil der Spruchkammer Laufen vom 3.10.1946 vom BefrG nicht betroffen, 1947 Angestellter bei der Bayer. Landessiedlung, 1948–1960 Landrat in Memmingen, 1950–1954 MdL (CSU).
Claus Leusser (1909–1966), Jurist, 1927–1931 Stipendiat der Stiftung Maximilianeum, eigenen Angaben zufolge am 4.7.1933 wegen der bevorstehenden Staatsprüfungen Eintritt in die SA, 14.1.1934 mit der Begründung der Arbeitsüberlastung und unter großen Schwierigkeiten Austritt aus der SA, 1934 Große Juristische Staatsprüfung mit Auszeichnung, 1935 Staatsanwalt, seit 15.6.1945 in der StK, als ORR, dann MinRat Leiter der Abteilung D, Rechts- und Gesetzgebungsangelegenheiten, ab Juli 1948 auch der Abteilung F, Verfassungsfragen, September/Oktober 1945 bis Ende 1951 Generalsekretär des Ministerrats und damit für die Vorbereitung und die Protokolle der Ministerratssitzungen verantwortlich, 1946 Generalsekretär des Vorbereitenden Verfassungsausschusses, 1948 Teilnahme am Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, November 1948 Offizieller Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung beim Parlamentarischen Rat, als Leiter der Rechts- und Verfassungsabteilung der StK seit Mai 1949 regelmäßig Vortrag im Ministerrat zu den Bundesratsangelegenheiten und Leiter der Koordinierungssitzungen am Vortage des Ministerrats, Lehrauftrag an der Hochschule für Politik in München, September 1951 Richter im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts, 9.1.1952 bis 14.2.1963 Bevollmächtigter Bayerns beim Bund im Range eines MD, 1963 bis zu seinem Tode 1966 MD und Generalsekretär im StMJu.
Hans Ritter von Lex (1893–1970), Jurist, Stipendiat der Stiftung Maximilianeum, 1921 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1923–1927 Bezirksamtmann Rosenheim, 1927–1933 RR im StMUK, 1932/33 MdR (BVP), 1931–1933 Führer der Bayernwacht, begründete am 23.3.1933 im Reichstag die Zustimmung der BVP-Fraktion zum Ermächtigungsgesetz, vorübergehend Hospitant bei der NSDAP-Reichstagsfraktion, September 1933 RR, Dezember 1933 ORR im Reichsinnenministerium (Vorbereitung der Olympischen Spiele, Zivilschutz), 15.6. bis 4.10.1945 Ministerial Collecting Center US Group Central Council in Fürstenhagen bei Kassel, 1.7.1946 MinRat StMI, 1.10.1947 MinDirig StMI (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 2 TOP XVI), 1.5.1948 MD StMI (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 37 TOP IV), ab 17.10.1949 als MD abgeordnet ins BMI, 1.8.1950–1960 Staatssekretär im BMI (CSU), 1961–1967 Präsident des Dt. Roten Kreuzes. Vgl. Bauer, Flüchtlinge S. 127f. Zu den Bemühungen MPr. Schäffers, Lex 1945 zum Innenminister zu berufen, vgl. Protokolle SchäfferS. 29; zur Rolle von Lex’ im Jahre 1933 s. Dierker, Nullen
; Schlemmer, Aufbruch S. 43; Morsey, Ermächtigungsgesetz S. 71f. u. S. 76. Hans Ritter v. Lex hatte 1950 von der Bayer. Staatsregierung die Zusicherung erhalten, daß er auch nach seinem Wechsel aus dem Landes- in den Bundesdienst im Falle einer vorzeitigen Ruhestandsversetzung als politischer Beamter des Bundes das Recht auf Rückkehr in den bayer. Staatsdienst behielte bzw. keinerlei Verminderung seiner aus dem bayer. Staatsdienst erworbenen Dienst- und Versorgungsbezüge erleiden würde. Vgl. Protokolle Ehard II Bd. 3 Nr. 115 TOP III.
Friedrich Wilhelm Lübke (1887–1954), Landwirt, Politiker, Teilnahme am Ersten u. Zweiten Weltkrieg als Marineoffizier, Mitbegründer und 1951–1954 Landesvorsitzender der CDU in Schleswig-Holstein, 1946 Landrat von Flensburg, 1946–1950 u. 1954 MdL (CDU), 1951–1954 MPr. von Schleswig-Holstein. S. NDBBd. 15 S. 441f.
Heinrich Lübke (1894–1972), Landwirtschaftsexperte, Nationalökonom, Politiker, 1931–1933 Abgeordneter im Preußischen Landtag (Zentrum), 1945 CDU-Mitglied u. Mitglied des Provinziallandtages von Westfalen, 1946–1952 MdL NRW (CDU), 1947–1952 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in NRW, 1949/50 u. 1953–1959 MdB (CDU), 1953–1959 Bundeslandwirtschaftsminister, 1959–1969 Bundespräsident. S. Morsey, Lübke
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Dr. jur. Hans Lukaschek (1885–1960), 1919 Landrat in Rybnik (Oberschlesien), 1927–1929 Erster Bürgermeister, dann Oberbürgermeister der Stadt Hindenburg (Zentrum), 1929–1933 Oberpräsident von Oberschlesien, anschließend Rechtsanwalt in Breslau, 1945 Mitbegründer der CDU in Thüringen, 1945/46 Dritter Vizepräsident des Landes Thüringen sowie Tätigkeit als Anwalt und Notar in Berlin, 1947 Flucht in den Westen, 1948/49 Vizepräsident des Deutschen Obergerichts für das VWG in Köln, 1949–1953 Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen (CDU). S. Kempf/MerzS. 459ff.; Lexikon der Christlichen DemokratieS. 319f.
Dr. jur. Hans Luther (1879–1962), Jurist, Politiker, 1918–1922 Oberbürgermeister von Essen, 1923–1924 Reichsfinanzminister, 1925–1926 Reichskanzler, 1930–1933 Reichsbankpräsident, 1933–1937 Botschafter in Washington, 1948 Treuhänder des Münchener Bankhauses Merck, Finck & Co., 1952–1955 Vorsitzender des Sachverständigenausschusses für die Neugliederung des Bundesgebietes. S. NDBBd. 15 S. 544–547; Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes Bd. 3S. 144ff.
Johann Maag (1898–1976), Dreher, Landwirt, Lehre in der Würzburger Schnellpressenfabrik König&Bauer, 1916–1919 Teilnahme am Ersten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, 1920 SPD-Mitglied, bis 1933 Fortbildung in Partei- und Gewerkschaftsschulen, Betriebsratsvorsitzender bei der Firma König&Bauer, nach 1945 maßgebliche Beteiligung am Wiederaufbau der Gewerkschaftsbewegung in UFr., Mitbegründer und Erster Vorsitzender der IG Metall in Würzburg, Bezirksvorsitzender der SPDUFr., 1946 Gemeinderat in Waldbüttelbrunn/UFr. und Kreisrat im Landkreis Würzburg-Land, 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1966 MdL (SPD), 18.12.1950–14.12.1954 Staatssekretär im StMELF.
Dr. jur. Kurt Magnus (1887–1962), Rechtsanwalt, Rundfunkexperte, 1919–1922 Assessor bei der Brandenburgischen Provinzialverwaltung Berlin, 1923 Aufsichtsrats-, dann Vorstandsmitglied des VOX-Schallplattenkonzerns Berlin, Mitbegründer des Radiosenders Funkstunde AG Berlin, Mitbegründer und 1925–1933 Direktor der Reichs-Rundfunkgesellschaft GmbH Berlin, 1933–1935 Inhaftierung durch das NS-Regime, 1945–1951 MD im Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, Vorsitzender des Rundfunkrates, später des Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks, 1951–1962 Präsident des Goethe-Instituts zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland, München, Namenspatron der im Jahre 1962 von der ARD gegründeten Kurt-Magnus-Stiftung und des von dieser jährlich vergebenen Kurt-Magnus-Preises für Nachwuchstalente im Hörfunk.
Prof. Dr. phil Hans Maier (geb. 1931), Politikwissenschaftler, Politiker, 1962 Professor für Politikwissenschaft an der LMU München, 1970–1986 Bayer. Staatsminister für Unterricht und Kultus, 1987–1999 Inhaber des Guardini-Lehrstuhls für „Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie“ an der LMU München. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 360f.
Dr. jur. Reinhold Maier (1889–1971), Jurist, Politiker, 1907–1912 Studium der Rechtswissenschaften in Grenoble und Tübingen, 1913/14 Rechtsreferendar, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Großes Juristisches Staatsexamen, 1920 Eintritt in eine Stuttgarter Anwaltskanzlei, 1921 Promotion, seit 1918 Mitglied der DDP, 1919/20 deren hauptamtlicher Parteisekretär in Oberschwaben, 1929 Mitglied des Landesvorstands der DDP in Württemberg, 1930–1933 Wirtschaftsminister in Württemberg, 1932/33 MdL u. MdR (Deutsche Staatspartei), 1933–1944 wieder Tätigkeit als Anwalt, 1945 Tätigkeit beim Landratsamt Schwäbisch Gmünd, Mitbegründer der Demokratischen Volkspartei (DVP), des späteren Landesverbandes der FDP, 1945 Ernennung zum Ministerpräsidenten des neuen Landes Württemberg-Baden durch die amerikanische Besatzungsmacht, 1946 vom ersten gewählten Landtag im Amt bestätigt, 1952 Wahl zum Ministerpräsidenten des neugebildeten Landes Baden-Württemberg, Rücktritt als Ministerpräsident nach der Bundestagswahl 1953, 1952/53 Präsident des Bundesrates, 1952–1964 MdL (FDP), 1953–1956 u. 1957–1959 MdB (FDP), 1957–1960 Bundesvorsitzender der FDP. S. Matz, Maier
; NDBBd. 15 S. 697ff.; ferner das autobiographische Schrifttum: Maier, Grundstein
; Maier, Erinnerungen
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Dr. jur. Johann Mang (1897–1971), geb. in Burgau (Schwaben), Jurist, 1924 Promotion in München, 1925 Große juristische Staatsprüfung, 1926 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1.12.1932 RR Bezirksamt Starnberg, 1.5.1933 NSDAP-Mitglied, seit 1.7.1936 aushilfsweise im StMI, 1.11.1937 RR 1. Kl. (Apothekenreferat, 1940 Baurechtsreferat), 1.12.1941 ORR, 1.9.1943 RegDir, 1.9.1945 Dienstenthebung, 30.6.1948 Einreihung in die Gruppe der Mitläufer durch die Spruchkammer München XI, 1948 Angestellter der Regierung von OB, 1949 ORR und Übernahme der Geschäfte des Regierungsvizepräsidenten, 26.9.1949 Einreihung in die Gruppe der Entlasteten durch die Hauptkammer München, 17.12.1949 RegDir, 16.2.1950 Eintritt in das StMI, 1.9.1950 MinRat, 1.3.1952 MinDirig, Abteilungsleiter Verfassung, Staatsverwaltung und Haushalt im StMI, 1.11.1952 Regierungspräsident von OB, 31.8.1962 Ruhestandsversetzung. Vgl. Deutinger/Gelberg/Stephan, Regierungspräsidenten S. 288–299.
Hans Martini (1890–1969), Jurist, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Große Juristische Staatsprüfung, 1922 Bezirksamtmann Illertissen, 1929 als RR mit Titel und Rang eines RR I. Kl. Berufung in das StMI, persönl. Referent von Innenminister Stützel, 1.11.1930 RR I. Kl., 1935 Bayer. Versicherungskammer, 1945 MinRat und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten der Bayer. Versicherungskammer betraut, im September 1945 als Innenminster unter MPr. Schäffer im Gespräch (Protokolle SchäfferS. 60), 21.2.1946 dienstenthoben, von der Militärregierung rehabilitiert, zum 1.3.1947 Ernennung zum Senatspräsidenten beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof in München (Protokolle Ehard I Nr. 26 TOP XIII), 20.6.1949 bis 31.7.1955 RP von Schwaben in Augsburg. S. Hendriks, Martini
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Franz Marx (1903–1985), Schlosser, Politiker, 1919 SPD-Mitglied, 1927 Beitritt zum Internationalen Sozialistischen Kampfbund, 1931 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, ab 1933 Fortführung illegaler politischer Tätigkeiten, 1933/34 wiederholte Verhaftungen, u.a. 1933 Internierung im KZ Dachau, anschließend Tätigkeit bei BMW, 1937 Entlassung aus politischen Gründen, 1944 Einberufung zur Wehrmacht und Flucht in den Untergrund, 1946 Geschäftsführer der SPD in München, 1949 Vorsitzender der SPD in München, 1952–1976 Vorsitzender des SPD-Bezirks Südbayern, 1946–1949 MdL, 1949–1972 MdB. Vgl. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages Bd. 1S. 539
Dr. jur. Alexander Mayer (1908–2000), Jurist, 1932 Promotion, 1934 Eintritt in die Innere Verwaltung als Regierungsassessor bei der Regierung von OB, 1935 Berufung in das StMI, dann Tätigkeit beim Landratsamt Friedberg, 1937 erneut beim StMI, 1940–1944 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 mandatory removal durch die US-Militärregierung, vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), 1948 Wiedereintritt in das StMI, hier 1955 Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, maßgeblich beteiligt an der bayer. Polizeigesetzgebung und an der Neuorganisation der bayer. Landespolizei, ab 1962 Leiter der Abteilung Verfassung und Staatsverwaltung, 1973 Ruhestandsversetzung.
Dr. jur. Theodor Meder (geb. 1905), Jurist, 1923 Abitur Hum. Wilhelms-Gymnasium München, 1923–1927 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 15.2.1927 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.3.1927 Referendar beim Amtsgericht München, 1928 Promotion, April 1930 Große Juristische Staatsprüfung, Juni bis August 1930 Volontär bei der Bau- und Bodenbank Berlin, 1.9.1930 Regierungsassessor bei der Regierung von OB/Kammer des Innern, 1.2.1932 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft München I, 1.4.1933 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, 1.11.1933 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, 1942/43 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, bis 1933 BVP-Mitglied, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer Garmisch-Partenkirchen vom 17.8.1946 vom BefrG nicht betroffen, 14.5.1945 von der US-Militärregierung wieder als Amtsgerichtsrat unter Übertragung der Dienstaufsicht beim Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen eingesetzt, hier 1.6.1946 Oberamtsrichter, 1.1.1951 Landgerichtsdirektor beim Landgericht München II unter Beibehaltung der Dienstaufsicht über das Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, 1.4.1951 Amtsgerichtsdirektor beim Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, 16.8.1953 Senatspräsident beim Oberlandesgericht München, 1953 Berufsrichter des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 1.1.1960 Abordnung zur ständigen Dienstleistung an den Bayer. Verfassungsgerichtshof und Übernahme der Funktion des Generalsekretärs des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, nach Inkrafttreten der Geschäftsordnung des Bayer. Verfassungsgerichtshofes vom 15.7.1963 Generalsekretär des Verfassungsgerichtshofes, 1.12.1962 Vizepräsident des Oberlandesgerichts München, 1.5.1968 Senatspräsident am Bayerischen Obersten Landesgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1970.
Dr. jur. Hans Meinzolt (1887–1967) seit 15.6.1945 Staatsrat im StMUK, 21.12.1945 bis 21.12.1946 Staatssekretär im StMUK, 21.12.1946 bis 1954 Staatsrat im StMUK, 1954–1957 wieder Staatssekretär im StMUK, 1947–1959 Präsident der Landessynode des Landeskirchenrates der Evang.-Luth. Kirche in Bayern. S. auch das umfassende Biogramm in Protokolle Hoegner IEinleitung S. LVIII.
Dr. jur. Hermann Meissinger (geb. 1884), Arbeitsrechtler, 1903–1907 Studium der Rechtswissenschaften in Gießen, 1.6.1907 bis 30.9.1910 Referendar in Gießen und Friedberg, 1910 Große Juristische Staatsprüfung, 1913 Promotion, 1914/15 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.10.1910 bis 1.10.1920 Gerichtsassessor im Hessischen Justizministerium, hier allerdings von 1912–1920 für Tätigkeiten in der Privatwirtschaft beurlaubt, 1.4.1920 bis Kriegsende 1945 Geschäftsführer der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in Berlin, daneben 1926–1945 Fachanwalt für Arbeitsrecht beim Reichsarbeitsgericht, NSDAP-Mitglied 1940–1945, SA-Mitglied 1934–1945, Sturmführer ehrenhalber 1943–1945, laut Bescheid der Spruchkammer Starnberg vom 17.10.1947 Einstufung als Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils und Einstufung als Entlasteter durch Urteil des Kassationshofes vom 20.5.1950, 1.9.1948 Landesarbeitsgerichtsdirektor beim Bayer. Landesarbeitsgericht, dort 1.4.1949 Vizepräsident, 1.10.1952 Präsident, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1954.
Dr. jur. Robert Meixner (1909–1999), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie an den Universitäten Frankfurt/M., Berlin und Erlangen, 1933 Erste Juristische Staatsprüfung, 1936 Promotion, 4.6.1937 Große Juristische Staatsprüfung, 10.9.1937 Eintritt in die innere Verwaltung als juristischer Nebenbeamter bei der Regierung von UFr., 1938 beim Landratsamt Naila und 1939 beim Landratsamt Luditz bei Karlsbad, Oktober 1938 Regierungsassessor, 1939 RR, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, NSDAP-Mitgliedschaft seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer Karlstadt/M. vom 16.10.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1946 Tätigkeit beim Reichsbahnverkehrsamt Nürnberg, 1947 Wiedereintritt bei der Regierung von UFr., 1949 Berufung in das StMI, hier 1951 ORR, 1954 RegDir, im StMI zunächst Hilfsreferent, dann Referent in der Kommunalabteilung, 1956 Ernennung zum Regierungsvizepräsidenten, mit Wirkung zum 1.4.1968 RP von UFr., 1974 Ruhestandsversetzung.
Dr. jur. Karl Johann (Hans) Meuschel (1904–1975), Jurist, 1922 Abitur Realgymnasium Würzburg, 1922–1925 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Würzburg, Freiburg und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1927 Erste Juristische Staatsprüfung, 1927–1930 Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht und Landgericht Würzburg sowie beim Stadtrat und Bezirksamt Würzburg, 1929 Promotion, 1930 Große Juristische Staatsprüfung und Tätigkeit als juristischer Hilfsarbeiter in einer Würzburger Anwaltskanzlei, 1.1.1931 juristischer Hilfsarbeiter bei der Staatsanwaltschaft Würzburg, 1.1.1932 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Landgericht Eichstätt, 1.7.1932 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, 20.4.1933 Entlassung gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. IS. 175), 1934 sechsmonatiger Aufenthalt in den Niederlanden, anschließend bis 1937 Tätigkeit als Außendienstmitarbeiter eines Berliner Versicherungsberatungsunternehmens, 1937/38 drei Semester Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, anschließend bis 1945 Tätigkeit für das Pharmaunternehmen Sandoz AG (zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter in Nürnberg, ab 1939 als Außendienstleiter in Stuttgart, ab 1942 als Abteilungsleiter in Nürnberg), 1940 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg , laut Spruch der Spruchkammer VI Nürnberg-Stadt vom 27.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, August 1945 Syndikus bei der Industrie- und Handelskammer Nürnberg, hier zunächst zuständig für Verkehrsfragen, dann für das Referat Entnazifizierung, 21.12.1945 Oberstaatsanwalt beim Landgericht Nürnberg-Fürth, 1.1.1950 Landgerichtspräsident beim Landgericht Landshut, 14.10.1953 bis 30. Juni 1955 Abordnung an das AA, 1.4.1964 Landgerichtspräsident beim Landgericht München II, Ruhestandsversetzung zum 1.2.1969.
Dipl.-Ing. Hermann von Miller (1886–1975), Sohn des Ingenieurs und Gründers des Dt. Museums Oskar von Miller (1855–1934) und Bruder des späteren 2. Bürgermeisters von München Walther von Miller (1894–1978), 1919 Staatsprüfung für den höheren Baudienst, 1920 Fachberater für das Wohnungswesen und 1923 Regierungswohnungsrat bei der Regierung von UFr. und Aschaffenburg, seit 1928 Regierungswohnungsrat I. Kl., seit 1930 in derselben Funktion bei der Regierung von OB, seit 1940 mit dem Titel Regierungsbaurat I. Kl., eine Beförderung zum ORR im Jahr 1942 scheiterte an einer ungünstigen Beurteilung der Partei-Kanzlei der NSDAP, 18.11.1945 Beförderung zum Oberregierungs- und Baurat rückwirkend zum 1.8.1945, Dezember 1945 Abordnung zur Geschäftsaushilfe an die OBB, dort Leiter der Abt. für bauliche Maßnahmen und für die Unterbringung der Flüchtlinge und Ausgewiesenen, Februar 1947 Regierungsbaudirektor, 1953 Mitglied der Geschäftsführung der Landeswohnungsfürsorge Bayern GmbH.
Erwin Mittich (1899–1983), Kaufmann, 1939 Beamter in der Verwaltung des Sudetenlandes, nach 1945 in Bayern wieder verschiedene kaufmännische Tätigkeiten, Geschäftsführer des Kreisverbandes Ansbach der SdL, 1950–1954 MdL (BHE).
Dr. jur. Willibald Mücke (1904–1984), Rechtsanwalt, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Greifswald und Breslau, ab 1933 Rechtsanwalt in Breslau, 1939–1942 juristische Tätigkeit in der Geschäftsführung der Deutschen Lokomotivbauvereinigung in Berlin, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Flucht nach Bayern, seit 1946 Rechtsanwalt in München, 1945 Eintritt in die SPD, Mitglied des Landesausschusses der SPD in Bayern, Vorsitzender des Hauptausschusses der Flüchtlinge und Ausgewiesenen in Bayern, 1948/49 MdPR, 1949–1953 MdB (SPD). S. Der Parlamentarische Rat Bd. 13/1S. XXIIf.; Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages Bd. 1S. 577.
Franz Müller (geb. 1891), 1913 Staatsprüfung für das landwirtschaftliche Lehramt, 1920 Assistent an der Landwirtschaftsstelle Erding, 1922 RR an der Saatzuchtanstalt an der Königlichen Akademie Weihenstephan, 1939–1942 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, Entlassung aus der Wehrmacht wegen Kriegsverletzung, 1941–1945 Direktor der Bayer. Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, dort 1943 ORR, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Urteil der Spruchkammer München II vom 9.2.1948 BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), 1949–1955 Leiter der Unterabteilung Landbau im StMELF, zuletzt als MinRat. Vgl. Gilch, Personalbewegung S. 24, 139, 177, 189 u. 334. Weitere Angaben nicht ermittelt.
Dr. jur. Dr. h.c. mult. Gebhard Müller (1900–1990), Jurist, Politiker, 1919–1926 Studium der Theologie, Philosophie, Geschichte und Rechtswissenschaften, 1929 Promotion, 1930 Amtsrichter, 1930–1933 Steuerreferent beim Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg, 1933–1938 Amtsrichter, 1938–1945 Landgerichtsrat, 1946 Eintritt in die Justizverwaltung in Württemberg-Hohenzollern, 1947 Mitwirkung bei der Verfassunggebung in Württemberg-Hohenzollern, 1947–1955 1. Vorsitzender der CDU in Württemberg-Hohenzollern, 1947–1952 MdL (CDU), 1947/48 Fraktionsvorsitzender), 1948–1952 Staatspräsident und Finanzminister, ab 1949 zugleich Wirtschaftsminister u. ab 1950 zugleich Justizminister, 1952–1958 MdL Baden-Württemberg (CDU), 1953 MdB (CDU), 1953–1958 MPr. von Baden-Württemberg, 1959–1971 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Vgl. Lexikon der Christlichen DemokratieS. 332f.
Dr. oec. publ. Josef Müller (1898–1979), kath., Rechtsanwalt, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1923 Studium der Nationalökonomie und der Rechtswissenschaften in München, 1925 Promotion, 1927 Große Juristische Staatsprüfung, Wirtschaftsanwalt in München, vor 1933 BVP-Mitglied, 1933 kurzzeitig Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Kreistages von OB, bis 1939 als Anwalt Tätigkeit für kirchliche Einrichtungen und Klöster sowie Beteiligung an Arisierungen (vom Vorwurf der Bereicherung nach 1945 vor Gericht und im Spruchkammerverfahren entlastet), 1934 Verhaftung durch die Politische Polizei, 1939 Einberufung als Offizier zur Abwehr, bis Januar 1940 Kontaktmann eines über den Vatikan laufenden Gesprächskanals zwischen der britischen Regierung und dem militärischen Widerstand, 5.4.1943 Verhaftung, trotz Freispruchs von der Anklage des Hochverrats vor dem Reichskriegsgericht (3./4.3.1944) weiterhin in Haft (Gestapo-Gefängnis in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße, KZ Buchenwald, Flossenbürg und Dachau), 4.5.1945 Befreiung mit weiteren in Richtung „Alpenfestung“ evakuierten „Sonderhäftlingen“ in Südtirol durch die US-Army, 1945 mit Adam Stegerwald Gründer der CSU, 17.12.1945 Vorsitzender des Vorläufigen Landesausschusses der CSU, 8.1.1946 vorläufiger Landesvorsitzender der CSU, 31.3.1946 bis 28.5.1949 Landesvorsitzender der CSU, seit März 1947 Mitglied des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft der CDU/CSU Deutschlands, 1947–1949 häufige Teilnahme an den Sitzungen der CDU/CSU-Fraktion des Wirtschaftsrates, ohne ihr offiziell anzugehören, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung sowie Mitglied von deren Verfassungsausschuß, 1946–1962 MdL (CSU), seine Bemühungen, im Herbst 1945 von der Militärregierung zum Ministerpräsidenten ernannt bzw. im Dezember 1946 vom Landtag dazu gewählt zu werden, scheiterten, 21.9.1947 bis 18.12.1950 Stellvertretender Ministerpräsident und Justizminister im Kabinett Ehard II, 17.12.1948 bis 24.1.1949 Beurlaubung als Justizminister infolge eines laufenden Verfahrens, 18.12.1950 bis 1952 Justizminister im Kabinett Ehard III, 26.5.1952 Rücktritt im Zusammenhang mit der Auerbach-Affäre, 1946–1949 und 1963–1965 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands, 1946–1960 und 1963–1968 des Landesvorstands der CSU, 1951–1960 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München, 1953 vergebliche Bemühungen um eine Bundestagskandidatur, 1960 erfolglose Kandidatur bei der Münchner Oberbürgermeisterwahl. S. Hettler, Müller
; Gelberg, Müller
.
Dr. jur. Werner Müller (1900–1955), Jurist, Politiker, nach 1945 Generalreferent und Justitiar in der Berliner Magistratsabteilung für Bau- und Wohnungswesen, 1951–1953 Berliner Innensenator (parteilos).
Dr. jur. Ernst Müller-Meiningen jun. (1908–2006), Jurist, Journalist, Sohn des früheren bayerischen Justizministers (1919/20) und Senatspräsidenten am Bayer. Obersten Landesgericht (1928–1934) Ernst Müller-Meiningen, 1926 Abitur am Münchner Theresien-Gymnasium, Studium der Rechtswissenschaften in München, 1930 Erste Juristische Staatsprüfung, 1933 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1933–1945 Tätigkeit als juristischer Hilfsarbeiter bei der Bayer. Hypotheken- und Wechselbank in München (Berufsverbot durch die Nationalsozialisten), Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Zulassung als Rechtsanwalt, 1946 Eintritt in die Redaktion der Süddeutschen Zeitung, 1951–1971 Vorsitzender des Bayer. Journalistenverbandes, 1971 Ehrenvorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes, 1956–1971 Mitglied des Deutschen Presserates, 1951–1979 Mitglied des Rundfunkrates, 1966–1979 Mitglied des Bayer. Senats. S. Der Bayerische SenatS. 224f.
Dr. jur. et rer. pol. Albert Munzinger (geb. 1893), Dipl.-Kaufmann, 1912 Abitur Hum. Gymnasium Kaiserslautern, 1912–1914 Studium der Wirtschaftswissenschaften an der TH München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919/20 Studium an der Universität Köln, 23.3.1920 Dipl.-Kaufmann, 9.12.1920 Promotion Universität Würzburg, 1921–1928 Tätigkeit in der Wirtschaft, u.a. 1923/24 Angestellter beim Bankhaus H. Aufhäuser, München, 1925–1927 Syndikus beim Verband Pfälzer Industrieller in Neustadt an der Haardt, 1927/28 Direktor der H. Raab AG, Pirmasens, 1.10.1928 stellvertretender Direktor beim Arbeitsamt Ludwigshafen, 1933 Leiter des Arbeitsamtes Bayreuth, hier 1937 RR, 1.9.1942 ORR, 1939–1944 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944/45 wieder Leiter des Arbeitsamtes Bayreuth, 17.5.1945 automatic arrest und mandatory removal durch die US-Militärregierung, 1946/47 Tätigkeit als Hilfsarbeiter, NSDAP- und SA-Mitglied seit 1933, durch Spruch der Spruchkammer I Bayreuth-Stadt vom 13.2.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1947/48 Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft, 1.4.1950 Angestellter bei der Landesversicherungsanstalt UFr., hier Dezernent für die Rentenabteilung der Invalidenversicherung, 1.6.1952 wieder Beamter auf Lebenszeit und ORR, 30.6.1953 Geschäftsführer der Landesversicherungsanstalt UFr., Ruhestandsversetzung zum 1.5.1958.
Dr. rer. pol. Werner Naumann (1909–1982), Jurist, Politiker, ab 1929 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Genf und Breslau, 1936 Promotion, NSDAP-Mitglied seit 1928, 1937 Leiter des Reichspropaganda-Amtes in Breslau, 1938 MD und Büroleiter von Joseph Goebbels im Reichspropagandaministerium in Berlin, 1940/41 zunächst als Angehöriger der Luftwaffe, dann der Waffen-SS Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach Kriegsverwundung 1942 Rückkehr in das Reichspropagandaministerium, hier 1944 Staatssekretär, nach 1945 zunächst unter falscher Identität Landarbeiter in der SBZ, dann 1946–1948 Maurerlehre in Westdeutschland, nach 1950 wieder unter richtigem Namen Leiter einer Im- und Exportfirma in Düsseldorf, Gründer und führender Kopf des sogenannten Naumann-Kreises, eines konspirativen neonazistischen Zusammenschlusses, der 1952/53 eine rechtsradikale Unterwanderung der FDP – insbesondere des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen – durchzuführen versuchte, 15.1.1953 Verhaftung durch die britische Besatzungsmacht, 1.4.1953 Überstellung an die bundesdeutsche Justiz, 28.7.1953 Haftentlassung, 1953 erfolgloser Versuch der Nominierung als Kandidat der Deutschen Reichspartei auf der niedersächsischen Landesliste, am 24.8.1953 erging von Seiten der nordrhein-westfälischen Landesregierung gegen Naumann ein politisches Betätigungsverbot bei gleichzeitiger Aberkennung des aktiven und passiven Wahlrechts aufgrund Einstufung in die Gruppe II der Belasteten, Dezember 1954 Niederschlagung des Verfahrens vor dem Bundesgerichtshof wegen fehlenden Nachweises strafbarer Handlungen, anschließend leitende Tätigkeiten in der Wirtschaft, u.a. als Vorstandsmitglied der zum Quandt-Konzern gehörenden Dürener Metallwerke AG. S. NDBBd. 18 S. 773f.; Trittel, Ideal
; Scholtyseck, Aufstieg S. 770; auch Baldow, Episode S. 17–34.
Muhammad Nagib (1901–1984), Militär, Politiker, 1952 Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte und Ministerpräsident, 1953/54 erster Präsident der Republik Ägypten.
Prof. Dr. jur. Hans Nawiawsky (1880–1961), Staatsrechtler, an der Ausarbeitung der Bayer. Verfassung von 1919 beteiligt und Autor des einschlägigen Kommentars, 1919–1933 Prof. Universität München, 1933 Emigration in die Schweiz, dort intensive Gespräche mit Hoegner über die Zukunft Deutschlands und seit 1944 auch betr. einer neuen bayer. Verfassung, in der Schweiz zunächst Lehrauftrag, schließlich Prof. f. Öffentl. Recht Handelshochschule St. Gallen, 1947 gleichzeitig wieder Prof. f. Öffentl. Recht, insbesondere Verfassungsrecht Universität München, 1946 als Sachverständiger im Vorbereitenden Verfassungsausschuß und bei den Beratungen des Verfassungsausschusses der Verfassunggebenden Landesversammlung entscheidend an der Entstehung der Verfassung des Freistaates Bayern beteiligt, zusammen mit Leusser Verfasser des 1948 erschienen Kommentars zur Bayer. Verfassung.
Dr. jur. Carl Neinhaus (1888–1965), Jurist, Politiker, 1919/20 Beigeordneter der Stadt Homberg/Niederrhein, 1920–1929 der Stadt Barmen, 1929–1945 Oberbürgermeister von Heidelberg, Im Entnazifizierungsverfahren Einstufung 1947 zunächst als Mitläufer, dann 1949 als Entlasteter, 1950 MdL Württemberg-Baden (CDU), 1952 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung von Baden-Württemberg und deren Präsident, 1953–1960 MdL und Landtagspräsident in Baden-Württemberg, 1952–1958 erneut Oberbürgermeister von Heidelberg. S. NDBBd. 19 S. 48f.
Dr. jur. Paul Nerreter (1905–1981), ev., Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München und Erlangen, 1930 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1930–1947 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Nürnberg, 1937–1945 Wehrdienst und Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, SA-Mitglied 1933–1935 (Ausschluß von der Mitgliedschaft 1935), Juni/Juli 1946 gewählter Landrat in Uffenheim, nach Überprüfung durch die Militärregierung im August 1946 mit dem Verdikt „politisch unannehmbar“ nicht im Amt bestätigt, Mitbegründer der CSU in Nürnberg und Mittelfranken, 1946 Mitglied des Ausschusses der CSU für Zwischenstaatliche Beziehungen, 1947–1950 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Ansbach, 1948/49 Stadtrat, Kreisrat und stellvertretender Landrat in Feuchtwangen (CSU), 1.5.1949–5.1.1951 Landrat in Rothenburg o.d.T., 1951–1954 Staatssekretär im StMI, 1954–1958 MdL (CSU), 1954–1968 Tätigkeit als Rechtsanwalt in München, Mitglied des Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Mitglied des Hauptausschusses des Evangelischen Hilfswerks, 1951–1958 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Alois Niederalt (1911–2004), 1930 Abitur Gymnasium Straubing, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 22.7.1935 Erstes Juristisches Staatsexamen, 26.10.1938 Große Juristische Staatsprüfung, 10.12.1938 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung als Regierungsassessor beim Landkreis München, ab 1.7.1939 beim Landratsamt Wolfratshausen, Nov. 1940 stv. Leiter der Landratsaußenstelle Bad Reichenhall und staatlicher Badkommissar, 1941 RR, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 3.12.1946 Einreihung durch die Spruchkammer Berchtesgaden in die Gruppe der Mitläufer, 29.2.1947 Verwendung als juristischer Nebenbeamter bei den Landratsämtern Laufen und Traunstein im Angestelltenverhältnis, 14.11.1947 RR und Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1949–1953 Bayerische Vertretung beim Bund, 1950 ORR, 1953 RegDir und Eintritt in die CSU, 1953–1969 MdB (CSU), Sprecher der CSU im Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages, 1962–1966 Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder. Vgl. Kempf/MerzS. 503–506; Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages Bd. 2S. 603.
Johann Niedermeier (1910–1986), Jurist, 1933–1937 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 12.2.1937 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.5.1937 bis 25.6.1940 Vorbereitungsdienst, 25.6.1940 Große Juristische Staatsprüfung, anschließend Assessor bei der Bayer. Versicherungskammer (apl. Beamter), 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 Regierungsassessor bei der Bayer. Versicherungskammer, 1.10.1946 bis 30.6.1948 Landrat in Wasserburg, 8.7.1948 RR bei der Bayer. Versicherungskammer, 1.8.1950 RR im StMArb, dort 25.9.1950 ORR, 1.7.1952 RegDir, 9.11.1953 MinRat, 1.10.1955 Senatspräsident am Bayer. Landessozialgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1975.
Michael Norgauer (1896–1970), Forstbeamter, 1921 Eintritt in die Bayer. Forstverwaltung als Forstreferendar., 1.5.1924 Forstassessor, 1.1.1925 Regierungsforstrat, 1.1.1936 Forstmeister, 1.5.1939 ORR, NSDAP-Mitglied seit 1933, 1.8.1945 Entlassung durch die Militärregierung, durch Spruch der Spruchkammer II. Regensburg vom 13.2.1948 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, 1.4.1948 außertariflicher Angestellter in der Bayer. Forstverwaltung, 1.11.1948 Oberforstmeister am Regierungsforstamt OPf., 24.3.1950 wieder Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1950 RegDir, 1.10.1953 Oberforstdirektor und Leiter der Oberforstdirektion Regensburg, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1962.
Prof. Dr. agr. Dr. rer. pol. Theodor Oberländer (1905–1998), ev., Agrarwissenschaftler und Volkswirt, Hochschullehrer, Bundesminister, 1923 Beteiligung am Hitlerputsch, 1924–1929 Studium der Agrarwissenschaften in München, Hamburg, Berlin und Königsberg, 1929 Promotion zum Dr. agr., 1930 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Königsberg, 1933 Eintritt in die NSDAP, 1933 Direktor des Instituts für Osteuropäische Wirtschaft in Königsberg, 1933–1937 Gauamtsleiter der NSDAP in Ostpreußen, 1934 ao. Professor für Agrarpolitik in Danzig, 1937 o. Professor für Staatswissenschaften in Königsberg, im gleichen Jahr in Greifswald, 1940 in Prag, 1940–1942 Tätigkeit als Ostexperte im deutschen Heeresverband im Range eines Hauptmanns, 1945/46 US-Kriegsgefangenschaft, anschließend Tätigkeit als Landwirt und als Geschäftsmann im Agrarsektor, 1948 Mitglied der bayer. FDP, 1950 Mitglied des BHE, 1950–1953 MdL (BHE) u. Staatssekretär für Flüchtlingsfragen, 1951 Landesvorsitzender des bayer. BHE, 1954/55 Bundesvorsitzender des BHE, 1953–1961 u. 1963–1965 MdB (BHE, ab 1956 CDU), 1953–1960 Bundesminister für Vertriebene (BHE, ab 1956 CDU), Rücktritt wegen Vorwürfen bezüglich NS-Vergangenheit. Vgl. Kempf/MerzS. 515–521; Schönwald, Integration S. 1043f.; als Beispiel einer dezidiert kritisch-investigativen Biographie: Wachs, Oberländer
; in apologetischer Stoßrichtung hingegen: Schütt, Oberländer
; ferner die Materialien in NL Ehard 1535.
Richard Oechsle (1898–1986), Bankbeamter, 1926 Fachvermittler für Angestelltenberufe und als Referent für Arbeitsvermittlung und berufliche Bildungsmaßnahmen beim Arbeitsamt München, 1933 entlassen, 1934–1945 leitende Stellungen im Großhandel, im Kreditwesen und in der Metallindustrie, 1945 Berufung in das StMArb und als ORR Abteilungsleiter der Abt. II Arbeitskräfte, 1946 MinRat, 11.12.1946 MD (vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 56 TOP XXII) und Leiter der Hauptabteilung Arbeit, 18.12.1950 bis 14.12.1954 Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge, MdL 1954–1970 (SPD).
Erich Ollenhauer (1901–1963), Kaufmann, Politiker, 1916 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), 1918 der SPD, 1920 Mitglied des Hauptvorstandes der SAJ in Berlin, 1923 Ester Sekretär der Sozialistischen Jugend Internationale in Berlin, 1928 geschäftsführender Vorsitzender der SAJ, April 1933 Mitglied des SPD-Parteivorstandes, 1933 Emigration nach Prag, dann Paris und London, 1946 Stv. SPD-Parteivorsitzender, 1949–1963 MdB (SPD), 1952–1963 Parteivorsitzender und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. S. NDBBd. 19 S. 524f.
Franz von Papen (1879–1969), Offizier, Diplomat, Politiker, 1921–1932 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Z), Juni bis November 1932 Reichskanzler, Januar 1933 bis Juli 1934 Mitglied der Reichsregierung und Vizekanzler unter Hitler, 1939 deutscher Botschafter in Ankara. S. NDB S. 46ff.
Helmuth Penzel (geb. 1915), 1946 für CAD OMGB tätig, 1947 Leiter des amerikanischen Information Office in der StK, zudem Verfasser zahlreicher Berichte über Landtags- und Ausschußsitzungen für die Militärregierung, 1950 Gesuch um Übernahme in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik (s. NL Ehard 253), bis Mitte der fünfziger Jahre in der StK Referent für Besatzungsangelegenheiten. Vgl. auch Protokolle Hoegner I Nr. 32 TOP I die Anm. 2.
Dr. phil. Anton Pfeiffer (1888–1957), Lehrer, Anglistik- und Romanistikstudium in München und Erlangen, 1910/11 Lehramtsprüfung in engl. und franz. Philologie, 1913 Promotion, Tätigkeit im höheren Schuldienst, zuletzt Oberstudienrat, 1918–1933 Generalsekretär der BVP, 1928–1933 MdL (BVP), 29.4.1933 stellv. Fraktionsvorsitzender, 28.6. bis 7.7.1933 verhaftet, 1934–1945 Schuldienst, 1945 Mitbegründer der CSU, seit 10.7.1945 leitende Tätigkeit in der StK unter Schäffer, 22.10.1945 bis 3.7.1946 Staatssekretär und Leiter der StK, anschließend 4.7. bis 21.12.1946 StMSo im Kabinett Hoegner I, in den Kabinetten Ehard I und II erneut Leiter der StK, seit 10.1.1947 im Range eines Staatsministers, als Leiter der StK auch Sonderbeauftragter Bayerns im Länderratsdirektorium, 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses und der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, seit April 1947 Mitglied des Verwaltungsrats des Deutschen Büros für Friedensfragen, Mitinitiator des Ellwanger Kreises, 10.8. bis 23.8.1948 Vorsitzender des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee, 1948/49 MdPR und Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, 1946–1950 MdL (CSU), 1946–1950 Mitglied des Landesvorstands der CSU, 1949 erfolglose Bewerbung um ein Bundestagsmandat, 1950/51 Generalkonsul in Brüssel, 1951–1954 Botschafter in Belgien. S. Reuter, Eminenz
; zum Ausscheiden Pfeiffers aus dem bayer. Staatsdienst s. Protokolle Ehard II Bd. 3S. XXVIIf..u. Protokolle Ehard II Bd. 3 Nr. 134 TOP VI.
Dr. rer. pol. Robert Kurt Albert Platow (1900–1982), Volkswirtschaftler, Journalist, 1918 Abitur Oberrealschule Hamburg-Eppendorf, Studium der Volkswirtschaftslehre in Hamburg und Kiel, hier Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft und 1927 Promotion, Tätigkeit als Journalist, ab 1934 Wirtschaftskorrespondent für verschiedene Zeitungen in Berlin, hier Herausgeber der 1939 verbotenen „Wirtschaftlichen Privat-Informationen“, anschließend Herausgeber des Informationsdienstes „Wirtschaftlicher Sonderdienst“, ab 1945 des „Platow-Briefes“, 1951 Verhaftung unter dem Vorwurf des Geheimnisverrats im Zuge der sog. „Platow-Affäre“, 1967 Verkauf des „Platow-Briefes“ an Bertelsmann. S. NDBBd. 20 S. 514f.
Carl Platz (1886–1974), Jurist, 1905–1909 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1912 Große Juristische Staatsprüfung, 1.5.1913 Regierungsakzessist am Bezirksamt Kulmbach, bei der Regierung von UFr. und am Bezirksamt Pegnitz, 1916/17 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.8.1917 Bezirksamtsassessor am Bezirksamt Kusel/Pfalz, 1.11.1919 Versetzung an das StMUK, dort 1.7.1920 RR, 1.6.1923 RR I. Klasse, 1.6.1928 Titel und Rang eines ORR, 16.11.1929 Oberamtmann und Vorstand des Bezirksamtes Speyer, 16.3.1933 ORR im StMI, 13.4.1933 Zurücknahme der Einberufung in das StMI, 3.5.1933 Beurlaubung vom Dienst, 1.5.1934 ORR bei der Regierung von OFr. und MFr., 27.2.1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. IS. 175) Degradierung vom ORR zum RR I. Klasse, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1937, laut Bescheid der Spruchkammer Nürnberg I vom 14.10.1947 Einstufung als Entlasteter, 1.9.1945 Ernennung zum Direktor des Oberversicherungsamtes für OFr. und MFr. im Range eines RegDir durch die Militärregierung, dort 28.2.1948 RegDir, 21.4.1949 Regierungsvizepräsident bei der Regierung von OFr. in Bayreuth, 16.8.1950 Versetzung an das StMI, dort 29.9.1950 MD, nach mehrmaliger Verlängerung der Dienstzeit (ME vom 18.8.1951, 18.10.1952 und 23.12.1953) Ruhestandsversetzung zum 1.5.1957.
August Polaczy, geb. 8.1.1917 in Dobroslawitz/Schlesien, 1936 Abitur Gymnasium Cosel, Studium der Rechtswissenschaften in Cosel und Breslau, 1940 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1943 Ernennung zum Assessor, gleichzeitig 1939–1946 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946 Tätigkeit bei verschiedenen bayerischen Behörden, 1.7.1947 Vorbereitungsdienst bei der Regierung von OB, 1948 Große Juristische Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst, 1.2.1949 Finanzassessor im StMF, 1.5.1950 Beamter auf Lebenszeit und Ernennung zum RR, hier Mitarbeiter von MD Ringelmann in Wiedergutmachungssachen, 1.1.1953 ORR und Versetzung zum Finanzamt München-Nord, dort ab. 22.2.1955 Sachgebietsleiter, Ruhestandsvesetzung zum 1.2.1982.
Dr. jur. Friedrich von Prittwitz und Gaffron (1884–1955), Jurist, Diplomat und Politiker, 1927–1933 Botschafter in Washington, 1933 Rücktritt und Ruhestandsversetzung, Tätigkeit als Wirtschaftsberater, Mitbegründer der CSU, seit Februar 1947 Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft der CDU/CSU, 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1954 MdL (CSU) für den Stimmkreis Würzburg-Stadt, 1950/51 Stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion.
Alexander Prugger (1887–1962), Jurist, 1906–1910 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1910 Erste Juristische Staatsprüfung, 1910–1913 Rechtspraktikant, 1913 Große Juristische Staatsprüfung, Dezember 1913 Eintritt in die Innere Verwaltung, 13.6.1914 Übernahme in den bayer. Zolldienst, Verwendung an verschiedenen Hauptzollämtern, ab 1.2.1917 bei der Generaldirektion der Zölle und indirekten Steuern, nach Übergang der Zollverwaltung auf das Reich durch die Reichsfinanzreform am 1.10.1919 Finanzassessor am Landesfinanzamt München, 1.4.1920 RR, 8.4.1921 Verwendung im Reichsfinanzministerium in Berlin, 1.11.1922 Hauptzollamt Rosenheim, dort 1.8.1923 ORR, 1.10.1923 wieder Reichsfinanzministerium in Berlin, dort 1.10.1925 MinRat und MinDirig, 1.3.1930 Präsident des Landesfinanzamtes Würzburg, 1933 Entlassung aus politischen Gründen (Mitglied der BVP) und Versetzung als Richter an den Reichsfinanzhof in München, dort aus politischen Gründen nur Reichsfinanzrat, 13.6.1945 mit Einverständnis der US-Militärregierung Ernennung zum Oberfinanzpräsidenten in München (vgl. Protokolle SchäfferEinleitung S. 53, ferner Nr. 16, Nr. 17, Nr. 18 u. Nr. 19), Ruhestandsversetzung zum 1.4.1955.
Sigismund Graf von Raczynski (1901–1980), Gutsbesitzer in Obersitzko (Posen), 1945 Flucht aus Posen, 1950 Emigration nach Chile, hier Tätigkeit als Landwirtschaftsverwalter. Vgl. GHdA 82S. 302.
Rauscher auf Weeg, Hans Ottmar Georg Ritter und Edler von
Samuel Reber (1903–1971), Diplomat, seit 1950 politischer Berater beim amerikanischen Hohen Kommissar für Deutschland, Dezember 1952 bis Februar 1953 US-High Commissioner in Deutschland.
Hans Reger (geb. 1908), Jurist, 1926–1930 Studium der Rechtswissenschaften, Januar 1930 Erstes Juristisches Staatsexamen, Referendar beim Amtsgericht, beim Landgericht und beim Bezirksamt München, März 1933 Große Juristische Staatsprüfung, 1.11.1933 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, 1.1.1934 Regierungsassessor im StMUK, 16.9.1934 RR beim Bezirksamt Eggenfelden, 1.8.1935 bei der Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 1.7.1939 wieder im StMUK, 1.4.1942 im Reichsfinanzministerium, 1940 u. 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1933, laut Spruch der Spruchkammer München-Land vom 9.7.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), 1.6.1948 Wiedereintrit in die Bayer. Staatsverwaltung als RR bei der Bayer. Staatsschuldenverwaltung, 21.6.1948 Abordnung an das StMF, 1.12.1950 wieder Beamter auf Lebenszeit, hier 1.1.1950 ORR im StMF, 1.1.1952 RegDir, 1.7.1953 Ministerialrat beim Bayer. Obersten Rechnungshof.
Max Reimann (1898–1977), Werft- und Bergarbeiter, Politiker, 1915–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Teilnahme an den Aufständen des Spartakusbundes, 1919 Verurteilung zu einem Jahr Festungshaft durch ein Kriegsgericht, 1920–1928 Bergarbeiter im Ruhrgebiet und Parteiaktivist für die KPD, 1931 Leitung der KPD-Gewerkschaftsgruppe „Revolutionäre Gewerkschaftsopposition“ (RGO) in Hamm/Westf., 1932 zweiter Sekretär der RGO-Bezirksleitung in Essen, 1928–1932 Unterbezirkssekretär der KPD in Essen, während der Weimarer Republik wiederholt inhaftiert, ab 1933 politische Tätigkeit im Untergrund, wahrscheinlich auch Aufenthalte im Ausland, 1939 Verhaftung und 1940 Verurteilung zu zweijähriger Zuchthausstrafe, anschließend 1942–1945 Internierung im KZ Sachsenhausen, 1945–1947 Vorsitzender des KPD-Bezirks Ruhrgebiet-West, Mai 1947 Erster Landesvorsitzender der KPDNordrhein-Westfalen und der KPD in der Britischen Zone, 1946–1949 Mitglied des Parteivorstandes der SED, 1948 bis zum Parteiverbot 1956 Erster Vorsitzender der KPD in den Westzonen bzw. der Bundesrepublik, 1945/46 Mitglied des Beratenden Provinzialrates für Westfalen, 1946/47 Mitglied des Zonenbeirates der Britischen Zone, 1946/47 MdL in Nordrhein-Westfalen (KPD), 1947 Mitglied im Frankfurter Wirtschaftsrat, 1948/49 MdPR, 1949 Verhaftung und Verurteilung zu dreimonatiger Haftstrafe durch ein britisches Militärgericht wegen Beleidigung, 1949–1953 MdB u. Vorsitzender der KPD-Fraktion (bis 1952), 1954 Übersiedlung in die DDR, nach dem KPD-Verbot ab 1956 Erster Sekretär des Zentralkomitees der KPD in Ost-Berlin und offizieller Vertreter der KPD in sozialistischen Ländern, 1968 Rückkehr in die Bundesrepublik und Niederlassung in Düsseldorf, 1971 Eintritt in die DKP und Ehrenpräsident, 1973 ordentliches Mitglied des DKP-Präsidiums. S. Lange, Wegbereiter S. 221–230; NDBBd. 21 S. 336f.
Dr. jur. Eduard Reimer (1896–1957), Jurist, 1914 Abitur am Hum. Gymnasium Berlin-Zehlendorf, anschließend Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger, Studium der Rechtswissenschaften, 1921 Referendarsexamen in Berlin, 1922 Promotion, 1924 Assessorexamen in Berlin und Tätigkeit als Rechtsanwalt, aufgrund der Nürnberger Gesetze Einstufung als „Mischling ersten Gerades“, Mai 1945 Einsetzung als Oberamtsrichter in Blankenburg durch die sowjetische Militäradministration, ab 1946 wieder Tätigkeit als Rechtsanwalt in Berlin, daneben ab 1947 Lehrtätigkeit an der Berliner Universität (ab 1949: Humboldt-Universität zu Berlin), hier 1948 Honorarprofessor, 1949 Wechsel an die Freie Universität Berlin, 1.10.1949 Ernennung zum ersten Präsidenten des Patentamtes des VWG in München, nach dessen Umbenennung 1950 dann Präsident des Deutschen Patentamtes, 1949 Honorarprofessor an der LMU München, hier Mitbegründer des „Instituts für ausländisches und internationales Patent-, Marken- und Urheberrecht“ als erstes universitäres Institut für Patentrecht in Deutschland. S. Otto, Reimer
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Georg Reinhardt (1897–1972), Architekt, 1917 Abitur Oberrealschule Würzburg, 1919–1922 Architekturstudium TU München, 1922 Dipl.-Hauptprüfung, 1925 Staatsprüfung aus dem Hochbaufach, 1.2.1926 bis 11.12.1927 Bauassessor bei der Regierung der Pfalz, dort 12.12.1927 bis 30.11.1933 Bauamtmann, 1.12.1933 Regierungsbaurat, 16.9.1936 Regierungsbaurat beim Landbauamt Augsburg, 1.11.1938 bei der Regierung von Schwaben, 1.1.1941 Bauamtsdirektor beim Landbauamt Bad Kissingen, 15.3.1943 Abordnung an das StMI (Bauabteilung), SA-Mitglied seit 1933, NSDAP-Mitglied seit 1937, 25.7.1945 mandatory removal durch die US-Besatzungsmacht, durch Spruch der Spruchkammer München I vom 14.1.1947 sowie durch Entscheid der Berufungskammer München vom 3.2.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1.4.1948 Wiederverwendung im Angestelltenverhältnis bei der OBB, 28.6.1949 Regierungsbaurat bei der OBB, 28.12.1949 Oberregierungsbaurat, 12.1.1951 Regierungsbaudirektor, Leiter der Gruppe IV C Siedlung und Wohnungsbau, ab April 1953 bayerischer Vertreter im BR-Ausschuß für Wiederaufbau und Wohnungswesen, 1.10.1953 MinRat, 1.1.1957 MinDirig, Mitglied des Verwaltungsrats und Bürgschaftsbeirates der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, Mitglied des Bayer. Prüfungsausschusses für den höheren Baudienst, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1962.
Josef Reissig (1892–1955), 1911 Abitur Hum. Gymnasium Aschaffenburg, 1915–1919 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Große Staatliche Forstprüfung, 16.12.1921 Regierungsforstrat bei der Regierungsforstkammer Würzburg, 16.5.1922 Forstamtmann beim Forstamt Hain/Spessart, 1.12.1924 beim Forstamt Pirmasens-Süd in Erlenbrunn, hier 1.11.1928 tit. Forstmeister, 1.8.1930 Forstmeister, 16.11.1938 Forstmeister beim Forstamt Lohr-West, hier 1.1.1939 Oberforstmeister, 1945 Entlassung durch die US-Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer Lohr/Main vom 8.10.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1.11.1948 Wiedereintritt in die Forstverwaltung als Oberforstmeister beim Forstamt Lohr-West, 1.9.1950 Oberforstmeister beim Regierungsforstamt OB in München, hier 1.11.1950 RegDir und Leiter des Regierungsforstamtes.
Alfred Reitlinger (geb. 1908), 1924 Abitur Theresiengymnasium München, 1924–1927 Banklehre, 1927–1929 Bankbeamter bei der Diskonto Gesellschaft München, 1.5.1930 bis 1.1.1932 Prokurist und Disponent bei der Fa. Knorr&Hirth, München, 1.12.1932 bis 1.8.1934 Revisor bei der Bayer. Bauernkammer in München, fristlose Entlassung aufgrund der Nürnberger Gesetze zum 1.8.1934, 10.4.1934 bis 21.12.1935 Bankbeamter beim Münchner Kassenverein AG, 18.4.1936 bis 20.10.1936 Bankbeamter bei Gebr. Marx, München, 17.11.1936 bis 15.4.1938 technischer Angestellter bei der Fa. Sommer&Co., München, 16.4.1938 bis 30.11.1938 technischer Angestellter bei der Fa. Klauber, München, 29.1.1941 bis 31.8.1942 Disponent und kaufmännischer Leiter bei der Fa. Drexler&Co., München, 19.9.1942 bis 5.11.1943 Einsatz durch die Gestapo als Hilfsarbeiter bei der Druckerei Obpacher, 1.5.1944 bis 30.6.1945 Disponent und Sachbearbeiter bei der Arbeitsgemeinschaft des Schlosserhandwerks München, Oktober 1944 im Zusammenhang mit der Verhaftung und Einweisung seines Bruders in das KZ Dachau mehrtägige Verhaftung und Mißhandlung durch die Gestapo, 16.8.1945 Eintritt in das Amt für Ernährung und Landwirtschaft in Bayern im Angestelltenverhältnis, hier Leiter der Geld- und Vermögensverwaltung, ab November 1945 Personalreferent im neuerrichteten StMELF, 1.12.1945 ORR, 1.12.1946 MinRat (vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 54 TOP XIV), 19.2.1947 Beamter auf Lebenszeit, 3.2.1955 MinDirig, 1955–1958 ehrenamtlicher Erster Vorsitzender des FC Bayern München, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1961.
Ernst Reuter (1889–1953), Lehrer, Journalist und Politiker, 1915/16 Teilnahme am Ersten Weltkrieg und russische Kriegsgefangenschaft, 1918 Volkskommissar in der autonomen wolgadeutschen Republik, nach Rückkehr nach Deutschland Ende 1918 KPD-Mitglied, 1922 Parteiausschluß, dann zunächst USPD-, schließlich SPD-Mitglied, ab 1922 Redakteur des „Vorwärts“, 1921 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, 1925–1933 Vorstandsmitglied des Deutschen Städtetags, 1931 Oberbürgermeister von Magdeburg, 1932/33 MdR, 1933/34 wiederholte Inhaftierung im KZ Lichtenburg, 1935 Emigration nach England, dann in die Türkei, dort Tätigkeit als Regierungsberater in Wirtschafts- und Verkehrsfragen und Lehrtätigkeit an der Verwaltungshochschule in Ankara, 1946 Wahl zum Berliner Stadtrat für Verkehr, 1948–1953 Oberbürgermeister (seit 1950: Regierender Bürgermeister) von Berlin (West). S. NDBBd. 21 S. 467f.; Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und AbgeordnetenS. 218f.; Reif/Feichtinger (Hg.), Reuter
; Schwenger, Reuter
; Brandt/Löwenthal, Reuter
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Dr. jur. Josef Reuter (1890–1954), Jurist, 1909–1913 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1913 Promotion, 1915–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Große Juristische Staatsprüfung, 16.2.1920 Eintritt in die Staatsverwaltung bei der Regierung von UFr., 16.5.1920 Bezirksamtsassessor beim Bezirksamt Bamberg, 1.10.1927 RR bei der Regierung der OPf. und von Regensburg (Oberversicherungsamt), 1.4.1932 Versetzung an das Oberversicherungsamt Landshut, 1.2.1933 Versetzung an das Oberversicherungsamt München, dort 1.12.1934 RR I. Klasse, 1.5.1935 Berufung an die Landesversicherungsanstalt Schwaben in Augsburg, 1.3.1938 Berufung an die Landesversicherungsanstalt OB in München, 1.3.1942 ORR, 1.5.1942 Stv. Leiter der Landesversicherungsanstalt OB, 23.12.1944 stellvertretender Leiter der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft OB, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 21.6.1945 Dienstenthebung, 1.7.1945 Entlassung, 18.7.1945 Umwandlung der Entlassung in eine Suspendierung durch Arbeitsminister Albert Roßhaupter, 18.12.1945 vorläufige Beschäftigungsgenehmigung durch die Militärregierung, 14.1.1946 Dienstantritt bei der Regierung von OB, laut Bescheid der Spruchkammer München X vom 27.1.1948 Einstufung als Mitläufer, 1.12.1948 Abordnung an das StMI, hier Leiter des Landesausgleichsamtes für den Lastenausgleich, 1.4.1949 Versetzung an das StMI, dort 1.11.1949 RegDir, 1.11.1950 MinRat.
Dr. phil. Hans Rey (geb. 1907), Mathematiker, Versicherungsfachmann, 1931–1933 Tätigkeit für Versicherungsunternehmen, 1933–1947 Tätigkeiten u.a. als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, Privatlehrer und Gutachter, 1947–1949 Referent bei der Versicherungsanstalt des Landes Brandenburg, 1949 angestellter Versicherungsmathematiker im Finanzministerium Württemberg-Baden, 1952 Angestellter im BMWi, 1.10.1952 RR und Bundesbeamter auf Lebenszeit im BMWi, 1.6.1953 RR beim Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen.
Dr. phil. Walter Riezler (1878–1965), Kunsthistoriker, Musikwissenschaftler, 1907 Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, 1910–1933 Direktor des Städt. Museums in Stettin, 1946 Honorarprofessor für neuere Musikgeschichte an der LMU München, 1949 Mitglied der Bayer. Akademie der Schönen Künste, 1953 deren Vizepräsident. S. NDBBd. 21 S. 617f.
Dr. jur. et rer. pol. Richard Ringelmann (1889–1965), kath., Jurist, seit 1920 Assessor im StMF, 1923 RR, 1929 ORR, 6.9.1934 MinRat und Abteilungsleiter im StMF, bis 1933 Mitglied und aktiv tätig für die BVP, nach eigenen Angaben 1939 auf Druck des StMF und MPr. Siebert Eintritt in die NSDAP, Anfang Mai 1945 verhaftet, dann im StMF an der Reorganisation der Finanzverwaltung beteiligt, am 18.4.1946 entlassen, nach Einstellung des Spruchkammerverfahrens Genehmigung seiner Wiederanstellung im StMF durch den Ministerrat am 22.10.1946 (vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 49 TOP XIV), 1947 MinDirig, 6.4.1948 MD, als Finanzsachverständiger Teilnahme am Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee August 1948, im November 1948 als Beauftragter für Finanzfragen zum Parlamentarischen Rat entsandt, 1950–1954 Staatssekretär im StMF.
Dr.-Ing. Anton van Rinsum (geb. 1891 in den Niederlanden), Bauingenieur für Gewässerbau und Hochwasserschutz, 1910 Abitur Hum. Gymnasium Zweibrücken, 1911–1914 Studium an der TH München und Hannover, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Dipl.-Ing, 1934 Promotion, 1.12.1918 bis 14.9.1919 Baupraktikant beim Straßen- und Flußbauamt Regensburg, 15.9.1919 bis 7.6.1920 bei der Eisenbahndirektion Regensburg, 8.6.1920 bis 28.2.1921 bei der Kanalbauinspektion Regensburg, 1920 Staatsprüfung für den höheren Baudienst, 1.3.1921 Bauassessor beim Straßen- und Flußbauamt Regensburg, 1.4.1922 Bauamtmann, 1.8.1934 Regierungsbaurat, 1.6.1937 Regierungsbaurat I. Klasse beim Straßen- und Flußbauamt Deggendorf, 1.8.1938 bei der Bayer. Landesstelle für Gewässerkunde, dort 1.3.1943 Oberregierungsbaurat, 22.11.1945 bis 28.10.1946 Dienstenthebung, NSDAP-Mitglied seit 1935, durch Spruch der Spruchkammer München VII vom 21.8.1947 Einstellung des Verfahrens (Weihnachtsamnestie), vorausgehend bereits am 29.10.1946 Wiedereintritt in die Bayer. Landesstelle für Gewässerkunde im Angestelltenverhältnis, 1.12.1948 Oberregierungsbaurat auf Probe, 5.10.1949 wieder Beamter auf Lebenszeit, 18.7.1950 Regierungsbaudirektor, bereits seit 1.4.1950 Leiter der Bayer. Landesstelle für Gewässerkunde, 1.10.1952 Direktor, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1956.
Alexander Rodenstock (1883–1953), Unternehmer, 1918 Gründungsmitglied der BVP, 1919–1925 Stadtrat in München, seit 1934 Inhaber der Optischen Werke G. Rodenstock in München und Regen, nach 1945 u.a. stv. Vorsitzender und Vorsitzender der Großen Tarifkommission des Vereins der bayerischen Metallindustrie, stv. Vorsitzender der Vereinigung bayer. Arbeitgeberverbände, 1947–1953 Mitglied des Bayer. Senats, 1948–1953 Vizepräsident des Bayer. Senats. S. Der Bayerische SenatS. 247.
Rudolf Rößler (1897–1958), Journalist, Publizist, Verleger, Geheimagent, Abitur in Augsburg, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, danach journalistische Tätigkeit und Gründer bzw. Herausgeber mehrerer literarischer Zeitschriften, 1934 Emigration in die Schweiz, 1937 Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft, in der Schweiz weiterhin verlegerische und publizistische Betätigung, seit 1939 Tätigkeit für den schweizerischen militärischen Nachrichtendienst, dann seit 1947 für den tschechoslowakischen Geheimdienst, 1953 Verurteilung zu 21 Monaten Haft durch das schweizerische Bundesstrafgericht. S. NDBBd. 21 S. 751f.
Dr. jur. Albert Roll (1885–1967), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in München, Große Juristische Staatsprüfung 1912, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.3. bis 20.7.1919 Assessor bei der Oberpostdirektion Landshut, 21.7. bis 30.9.1919 Aushilfe bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht Landshut, 1.10.1919 bis 30.4.1920 Dritter Staatsanwalt am Landgericht Landshut, 1.5.1920 bis 31.10.1925 Amtsrichter am Amtsgericht München, 1.11.1925 bis 31.10.1930 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht München II, 1.12.1935 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, zum 1.9.1945 Ernennung zum Vorsitzenden Richter des Amtsgerichts Landshut durch die Militärregierung, 1.3.1946 Landgerichtspräsident am Landgericht Landshut, 1.4.1946 Abordnung an das Oberlandesgericht München als Sachbearbeiter für Fideikomiß- und Stiftungssachen, 16.1.1947 Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht München, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1954.
Hans Rollwagen (1892–1992), Jurist und Kommunalpolitiker, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Kiel, Berlin und Würzburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Stadtrat in Augsburg (SPD), 1921 Große Juristische Staatsprüfung, 1921–1923 Rechtsanwalt in Augsburg, 1923–1929 rechtskundiger Erster Bürgermeister in Neustadt bei Coburg (SPD), 1929–1933 rechtskundiger berufsmäßiger Stadtrat in Nürnberg (SPD), 1933 auf eigenen Wunsch entlassen, ab 1935 wieder Tätigkeit bei der Stadt Nürnberg als Rechtsreferent und stellvertretender Finanzreferent, 1948–1958 Oberbürgermeister von Bayreuth (SPD), 1954–1962 Präsident, 1962–1970 Vizepräsident des Bezirkstages OFr.
Albert Roßhaupter (1878–1949), Lackierer in den Eisenbahn-Zentralwerkstätten München, seit 1909 Sekretär des freigewerkschaftlich-sozialdemokratischen Verbandes des Süddeutschen Eisenbahn- und Postpersonals, seit 1912 Redakteur der Schwäbischen Volkszeitung, 8.11.1918–21.2.1919 Minister für militärische Angelegenheiten, leitete bis zur Ermordung Eisners am 21.2.1919 die Demobilmachung der bayer. Armee, 1907–1933 MdL (SPD), Mitglied des SPD-Landesausschusses, 1933/34 u. 1944 KZ Dachau, 1945 führendes Mitglied der Aktionsgemeinschaft SPD-KPD in München, 20.6.1945–28.9.1945 Arbeitsminister im Kabinett Schäffer, im Kabinett Hoegner I Arbeitsminister und Stv. MPr., im Kabinett Ehard I Arbeitsminister, formal bis 20.9.1947, tatsächlich nur bis April 1947, 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses sowie der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung und ihres Verfassungsausschusses, 1948/49 MdPR.
Fritz Rüth (1905–1986), Jurist, 1924 Abitur am Hum. Gymnasium Bayreuth, vorausgehend bereits am 18.1.1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Steuersupernumerar beim Finanzamt Bayreuth, 1926 Prüfung für den gehobenen mittleren Dienst (Obersteuersekretärsprüfung), 1926–1928 Steuerpraktikant beim Finanzamt Selb, 1928/29 bei den Finanzämtern Hof und Windsheim, zum 1.6.1929 auf eigenen Wunsch Entlassung aus der Reichsfinanzverwaltung, nach Privatstudien 21.2.1930 Erstes Staatsexamen, anschließend Assessor bei verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien, 26.7.1933 Große Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst, 1.12.1933 bis 22.7.1934 Regierungsassessor beim Finanzamt Bayreuth, 23.7.1934 bis 30.9.1937 beim Landesfinanzamt Nürnberg, 1.10.1937 bis 30.4.1938 Finanzamt Hersbruck, dort 1.12.1939 RR, 1.5.1938 bis 27.6.1945 Finanzamt Nürnberg-Ost, 28.6.1945 bis 7.9.1947 Finanzamt Waldsassen, 1933–1935 SA-Mitglied („ohne Rang und Uniform“), NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer Tirschenreuth vom 3.11.1946 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, wegen Beanstandungen der Militärregierung an Tirschenreuther Spruchkammerverfahren und auf Weisung der Militärregierung vom 6.5.1947 vorübergehende Entlassung ab dem 14.5.1947, durch Beschluß des Kassationshofes vom 2.6.1947 Aufhebung des Spruchkammerurteils und Anordnung der erneuten Verfahrensdurchführung, Einstellung des Spruchkammerverfahrens durch die Spruchkammer Tirschenreuth am 25.6.1947 (Weihnachtsamnestie), 1.2.1948 ORR und Versetzung an das Landespersonalamt, 16.12.1950 Versetzung an das StMF, dort zunächst Referent für Beamtenrecht und für Personalangelegenheiten, 1.1.1951 RegDir, 1.4.1952 MinRat, 1.10.1953 Bestellung zum Leiter der Abteilung Steuern und Gebühren im StMF, 1.1.1956 MinDirig, 1.7.1961 Oberfinanzpräsident an der Oberfinanzdirektion München, Ruhestandsversetzung zum 1.11.1970.
Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955), Sohn des letzten bayerischen Königs Ludwig III. und letzter bayerischer Kronprinz, Militär, Kunstsammler. S. NDBBd. 22 S. 285f.; Weiß, Kronprinz
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Dr.-Ing. Dieter Sattler (1906–1968), Architekt, seit 1924 Studium der Architektur an der TH München, 1929 Diplom, 1931 Promotion, 1929–1939 freischaffender Architekt in München, nach kurzem Wehrdienst ab 1940 mit der Betreuung kriegswichtiger Bauten betraut (Münchner Elektrizitätswerke), 1945–1947 erneut freier Architekt, beteiligt an den Planungen zum Wiederaufbau Münchens, u.a. der Neugestaltung des Königsplatzes, 1946 Mitglied der CSU, im Kabinett Ehard I 10.1. bis 20.9.1947 Staatssekretär für die Schönen Künste im StMUK, im Kabinett Ehard II 20.9.1947 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMUK, 1949 erfolglose Bewerbung um ein Bundestagsmandat, 1950 Präsident des Deutschen Bühnenvereins, später Vorsitzender des Rundfunkrates des BR, Juli 1952 Kulturreferent im Range eines Botschaftsrats an der deutschen Botschaft in Rom, 1959 MD und Leiter der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt, 1966–1968 Botschafter beim Heiligen Stuhl. S. Stoll, Kulturpolitik
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August Schaefer (1888–1984), Jurist, Richter, 1911 Erstes, 1919 Großes juristisches Staatsexamen, 21.11.1919 Dritter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Memmingen, 1.5.1925 Amtsrichter am Amtsgericht Erlangen, 1.9.1927 zunächst Zweiter, dann Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, 1.10.1931 Landgerichtsrat am Landgericht München I, 1.8.1934 Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, 16.5.1938 Landgerichtsdirektor am Landgericht München I, 31.3.1939 Reichsgerichtsrat beim Reichsgericht Leipzig, wegen Zugehörigkeit zum Reichsgericht vom 25.8.1945 bis 16.1.1950 Internierung durch die sowjetische Besatzungsmacht in Mühlberg und Buchenwald, am Reichsgericht keine Tätigkeit beim Sondersenat oder in Dienststrafsachen, keine NSDAP-Mitgliedschaft, daher vom BefrG nicht betroffen, 16.2.1950 Landgerichtspräsident am Landgericht Hof, 16.11.1950 Oberlandesgerichtspräsident am OLG Bamberg, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1956.
Karl Scharnagl (1881–1963), Bäcker- und Konditormeister, Politiker, 1911–1918 MdL (Zentrum), ab 1919 Stadtrat in München, 1920–1924 u. 1928–1932 MdL (BVP), 1925–1933 1. Bürgermeister von München (seit 1926 mit der Amtsbezeichnung Oberbürgermeister), nach 1933 wieder Tätigkeit im Bäckerhandwerk, 4.5.1945 Wiedereinsetzung als 1. Bürgermeister der Stadt München durch die US-Besatzungsmacht, CSU-Mitbegründer, 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1948 gewählter Oberbürgermeister der Stadt München, 1948/49 2. Bürgermeister von München unter dem SPD-Bürgermeister Thomas Wimmer, 1947–1949 Mitglied des Senats, 1949 Eintritt in den Ruhestand.
Julius Scheuble (1890–1964), 1918–1924 hauptamtlich im Zentralverband christlicher Holzarbeiter, 1930–1933 Präsident des Landesarbeitsamtes Rheinland, 1945–1946 des Landesarbeitsamtes Nordrhein-Provinz, 1946–1949 Präsident des Zentralamtes für Arbeit in der britischen Zone, 1949–1950 stellv. Direktor der Verwaltung für Arbeit im VWG, 1950–1952 Abteilungsleiter (MD) im BMA, 1952–1957 Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung.
Dr. jur. Herbert Schier (1897–1960), Kaufmann, Jurist, Besuch der Handelsakademie Aussig, nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg selbständiger Kaufmann und Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Prag, Tätigkeit als Rechtsanwalt in Aussig, 1933 Promotion, 1918 Mitbegründer der DNSAP und Stadtrat in Aussig, 1938 NSDAP-Mitglied, nach Ausweisung aus der ČSR 1947 Ansiedlung in Regensburg, hier Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1950–1960 einer der Vorsitzenden des Hauptausschusses der Flüchtlinge und Ausgewiesenen in Bayern, Stadtrat in Regensburg, BHE-Vorsitzender im Bezirk OPf., 1950–1960 MdL (BHE). S. Schönwald, Integration S. 1047.
Hans Schlaffer (1902–1971), 1927 Dipl.-Landwirt Landw. Hochschule Weihenstephan, 1928–1933 wiss. Hilfsarbeiter im Generalsekretariat der BVP, anschließend Kaufmann, 1940–1946 Betriebsprüfer Oberfinanzpräsidium München, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1.6.1946 Dienstentfernung, seit 1937 NSDAP-Mitglied, 22.12.1946 Einreihung durch die Spruchkammer München X in die Gruppe der Mitläufer, 21.10.1947 erneut Betriebsprüfer Oberfinanzpräsidium München, 11.8.1948 RR im StMELF, 13.8.1948 Abordnung als Vertreter des StMELF zum Bevollmächtigten Bayerns beim VWG als Verbindungsmann zur Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, ab 15.3.1949 Koordinierungs-Referent für Bundesrats- und Bundestagsangelegenheiten im StMELF, Vertreter des StMELF in den Koordinierungssitzungen, 1949–1954 stellv. Mitglied des Agrarausschusses des Bundesrates, 1.6.1950 ORR, 1958 Oberste Siedlungsbehörde, 1962 RegDir, 1965 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1967.
Dr. rer. pol. Alois Schlögl (1893–1957), kath., Journalist, Verbandsfunktionär und Politiker, 1913/14 Philosophiestudium an der theologischen Hochschule Passau, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, nach Kriegsende Nationalökonomiestudium in München, 1920 Promotion in Erlangen, ab 1920 Journalistentätigkeit, zunächst in der Redaktion der „Bayerischen Volkszeitung“, 1925 Direktor des Niederbayerischen Christlichen Bauernvereins und Herausgeber des „Niederbayerischen Bauern“, Gründer des Mittelstandsbundes in Landshut, 1932/33 MdL (BVP) (Schriftführer), Juni 1933 von SA-Leuten schwer verletzt, nach Wiederherstellung und Ausweisung aus Landshut Eröffnung einer betriebswirtschaftlichen Kanzlei in München, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und anschließend amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945–1948 Generalsekretär des Bayer. Bauernverbandes, 26.2.1948 bis 14.12.1954 Landwirtschaftsminister in den Kabinetten Ehard II und III, Mitbegründer der CSU, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses sowie der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1957 MdL (CSU), 1948–1954 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Dr. jur. Walfried Schmiedl (geb. 1902), Jurist, 1920 Abitur Oberrealschule Teplitz-Schönau, 17.5.1921 Eintritt in die tschechoslowakische Staatsverwaltung als Beamtenanwärter bei der Allgemeinen Pensionsanstalt Prag, hier 1.1.1924 Beamter auf Probe. 1.1.1925 Beamter auf Lebenszeit, 1925–1930 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Prag, 11.2.1927 rechtshistorische, 17.6.1929 juristische, 13.12.1929 staatswissenschaftliche Staatsprüfung, 1930 Promotion, 1.1.1937 Vizesekretär bei der Allgemeinen Pensionsanstalt Prag, 15.10.1937 Sekretär und stv. Direktor, 1943–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und belgische und britische Kriegsgefangenschaft, nach 1945 Ausweisung aus der ČSR und Niederlassung in Beilngries, NSDAP-Mitglied seit 1942, laut Spruch der Spruchkammer Beilngries vom 31.5.1948 vom BefrG nicht betroffen (Heimkehreramnestie), 1.9.1948 Eintritt in die Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr. im Angestelltenverhältnis, hier 1.10.1949 Beamter auf Probe und RR, 14.12.1950 Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1951 ORR, 28.10.1954 Direktor, 7.6.1956 Erster Direktor, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1967.
Dr. phil. Hans Schregle (1890–1970), Gymnasiallehrer, SPD-Mitglied, März 1933 Schutzhaft und vom Dienst beurlaubt, dann Strafversetzung von Erlangen an das Ansbacher Carolinum, 22. April bis Oktober 1945 kommissarischer Oberbürgermeister von Ansbach (s. Woller, Gesellschaft S. 74f.), 13.10.1945 von der Militärregierung zum RP Ober- und Mittelfranken berufen, durch den MPr. mit Urkunde vom 17.1.1946, ausgehändigt am 31.1.1946, rückwirkend zum 15.10.1945 ernannt, ab 30.4.1949 nunmehr RP von MFr., Ruhestandsversetzung zum 1.4.1958.
Dr. jur. Walther Schreiber (1884–1958), Jurist, Politiker, 1903–1906 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Grenoble, Berlin, München und Halle, 1911 Promotion in Halle, hier Niederlassung als Rechtsanwalt, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Dezember 1918 Teilnahme am Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte als Vertreter der Fronttruppen, 1919 Abgeordneter in der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung, dann im Preußischen Landtag (DDP), 1925 bis 1932/33 Minister für Handel und Gewerbe in Preußen, ab 1934 Rechtsanwalt und Notar in Berlin, 1945 Mitbegründer der CDU, 1946 Abgeordneter der Berliner Stadtverordnetenversammlung, 1947 Fraktionsvorsitzender, 1950 Stv. Regierender Bürgermeister von Berlin in einer großen Koalition unter Ernst Reuter, nach dessen Tod von Oktober 1953 bis Januar 1955 Regierender Bürgermeister von Berlin an der Spitze einer CDU-FDP-Koalition. S. NDB23 S. 533; Lexikon der Christlichen DemokratieS. 360f.
Bartholomäus Schröder (geb. 1889), Jurist, 1914–1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 4.5.1925 Erste, April 1927 Große Juristische Staatsprüfung, Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1.10.1929 Zweiter Staatsanwalt beim Landgericht Nürnberg, 1.5.1930 Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, 1.5.1933 Erster Staatsanwalt beim Landgericht München I, 1.8.1934 Landgerichtsrat am Landgericht München I, 1.1.1936 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, jedoch gleichzeitig vom 10.7.1934 bis 30.10.1938 Abordnung zur Dienstleistung beim Reichsstatthalter in Bayern und Tätigkeit als geschäftsführender kommissarischer Landesplaner bei der Landesplanungsgemeinschaft Bayern, 1.11.1938 Landgerichtsdirektor am Landgericht München I, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, nach 1945 keine offizielle Entlassung durch die US-Militärregierung, 1945/46 Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1946 Tätigkeit für ein Münchner Bauunternehmen, 1946/47 Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der ehemaligen Widerstandsgruppe 07, NSDAP-Mitglied seit 1933 (Rückdatierung, tatsächlich wohl erst seit 1936/37), durch Spruch der Spruchkammer München X vom 11.4.1947 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, 1.3.1948 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München und Wiederberufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.4.1953 Abordnung an das BMI zur Durchführung vorbereitender Arbeiten für den von der Bundesregierung bestellten Neugliederungsausschuß, 1.4.1954 unter Beibehaltung der Verwendung beim BMI Versetzung in die StK und MinRat.
Dr. jur. Gerhard Schröder (1910–1989), Jurist, Politiker, 1929–1932 Studium der Rechtswissenschaften in Königsberg, Edinburgh, Berlin und Bonn, 1933 Promotion, 1933/34 Assistent an der Universität Bonn, 1934–1936 Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Ausländisches und Internationales Recht in Berlin, dann bis 1939 Assessor in Berlin, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Eintritt in das Oberpräsidium der Nordrheinprovinz bzw. das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen, 1947–1953 Abteilungsleiter der North German Iron and Steel Control (ab 1949: Stahltreuhändervereinigung), 1945 Mitbegründer der CDU, 1949–1980 MdB (CDU), 1952/53 stv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 1953–1961 Bundesminister des Innern, 1961–1966 Bundesaußenminister, 1966–1969 Bundesminister der Verteidigung, 1967–1973 stv. Bundesvorsitzender der CDU. S. Kempf/MerzS. 626–632; Lexikon der Christlichen DemokratieS. 361f.
Dipl.-Ing. Hans (Johann) Schuberth (1897–1976), Maschinenbauer, Elektrotechniker, Politiker, 1920 Dipl.-Ing. Maschinenbau TH München, 1926 Dipl.-Ing. Elektrotechnik TH München, 1920–1925 Betriebsingenieur bei der „Deutsche Werke AG“ in Dachau und München, 1926 Eintritt in die Reichspost, 1926/27 wiss. Mitarbeiter beim Telegraphentechnischen Reichsamt München, 1927 Referendar Reichspostdirektion Dortmund, 1931 Postassessor Reichspostdirektion Karlsruhe, 1933 Postrat, ab 1933 aufgrund Nicht-Mitgliedschaft in der NSDAP keine weitere Beförderung, 1934–1937 Postrat im Reichspostzentralamt Berlin, 1937–1943 bei der Reichspostdirektion Landshut, 1945 Stellvertretender Präsident der Oberpostdirektion München, Oktober 1945 Präsident der Oberpostdirektion Regensburg, Januar bis August 1947 Staatssekretär für das Post- und Fernmeldewesen im StMVerkehr, 1947 Präsident der Postdirektion München, 1947–1949 Direktor der Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen des VWG, 1949–1953 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, 1953–1957 MdB (CSU), 1953 Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure. S. die ausführlichen biographischen Angaben in Protokolle Ehard IS. LXXII u. Kempf/MerzS. 633–636.
Dr. jur. Karl Heinz Schwab (1920–2008), Jurist, Hochschullehrer, 1938 Abitur Gymnasium Coburg, 1938–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, NSDAP-Mitglied seit 1938, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1947 Promotion, 1948–1950 Assistent an der Juristischen Fakultät in München, 1950 Eintritt in das StMJu, 1951 Landgerichtsrat, 1953 Privatdozent für Bürgerliches Recht und Zivilprozeßrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1954 ORR, 1955 o. Prof. für Bürgerliches Recht, Zivilprozeßrecht und freiwillige Gerichtsbarkeit an der Universität Erlangen. 1957–1959 Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, 1958 Federführender Rektor der bayerischen Rektorenkonferenz.
Dr. oec. publ. Josef Schwalber (1902–1969), kath., Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaft in München, 1927 Promotion, 1928 Große Juristische Staatsprüfung, seit 1929 Rechtsanwalt in Dachau und Mitglied der BVP, Frühjahr 1933 Mitglied des Gemeinderates und Bezirkstages Dachau (BVP), Juni 1933 Schutzhaft, 1943–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 8.5. bis 15.8.1945 Ernennung zum stellvertretenden Landrat von Dachau durch die Militärregierung, Mitbegründer der CSU, 15.8.1945 bis 9.2.1947 Erster Rechtskundiger Bürgermeister Dachau, 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, 27.1. bis 20.9.1947 Landrat des Landkreises Dachau, 20.9.1947 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMI, 10.8. bis 23.8.1948 Teilnahme am Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee, 1948/49 MdPR, im Kabinett Ehard III 3.1.1951 bis 14.12.1954 Kultusminister, 1957–1963 erneut Landrat in Dachau, 1946–1950 MdL (CSU), 1947–1952 Mitglied des Landesvorstands der CSU. S. Braun, Schwalber
; Hoser, Schwalber
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Franz Schwede-Coburg (bis 1931: Schwede) (1888–1960), Maschinenschlosser, 1907 Eintritt in die kaiserliche Marine, Teilnahme am Ersten Weltkrieg und britische Kriegsgefangenschaft bis 1920, NSDAP-Mitglied seit 1922, 1923 Gründer, 1925–1931 Leiter der NSDAP-Ortsgruppe Coburg, 1930 ehrenamtlicher dritter, 1931 Erster Bürgermeister, 1933 Oberbürgermeister von Coburg, 1930–1933 MdL, 1933 MdR, Juni 1934 RP von OPf. u. NB in Regensburg, Juli 1934 Ernennung zum Gauleiter der NSDAP und zum Oberpräsidenten der Provinz Pommern, hier initiierte er noch vor offiziellem Beginn der „Aktion T 4“ die sogenannten Euthanasie-Morde an kranken und behinderten Menschen, Mai 1945 Verhaftung und Internierung durch britische Truppen, 1948 Verurteilung zu zehnjähriger Haftstrafe, vorzeitige Haftentlassung 1956. S. NDBBd. 24 S. 36f.
Dr. h.c. Karl Schwend (1890–1968), kath., ab 1909 Offizierslaufbahn, 1911 Leutnant 21. Bayer. Infanterie-Regiment, im Ersten Weltkrieg Kompaniechef- und Bataillonskommandeur, 1918 ausgeschieden als Hauptmann, anschließend juristische, staatsrechtliche und historische Studien Universität München, 1918 Gründungsmitglied der BVP, Mitarbeit im Generalsekretariat der BVP, 1920–1933 Herausgeber und Chefredakteur der „Bayerischen Volkspartei-Korrespondenz“ (BVC), gemeinsam mit Anton Pfeiffer Schriftleiter der „Politischen Zeitfragen“ der BVP, nach 1933 drei Jahre arbeitslos, 1936 Leiter der Verlagsabteilung der Annoncen-Expedition Karl Gabler in München, ab 1937 Aufbau des Werkschutzes bei den Dornier-Werken (Oberpfaffenhofen), aufgrund dieser Tätigkeit 1940 NSDAP-Mitglied, zuletzt Leiter des Personalwesens der Dornier-Werke in München, ab Mai 1945 i. A. der Staatskanzlei tätig, lt. Sühnebescheid der Spruchkammer München X, 21.3.1947, Einreihung in die Gruppe IV der Mitläufer, ab 20.5.1947 als Angestellter in der StK (vgl. Protokolle SchäfferS. 109–112), 1.6.1948 Leiter der Gruppe Politik, Presse und Rundfunk, 1949 Leiter der Gruppe Innenpolitik der StK, seit 21.12.1950 als MinDirig, seit 1951 als MD Leiter der StK bis Ende 1954, 1954 Publikation der in den Jahren 1946/1947 verfaßten Monographie „Bayern zwischen Monarchie und Diktatur. Beiträge zur bayerischen Frage in der Zeit von 1918 bis 1933“, die er MPr. Ehard widmete, Mitglied des Personalgutachterausschusses des Bundestags für die Auswahl der Offiziere der Bundeswehr, 1958–1968 Generalsekretär der Akademie der Bildenden Künste in München. S. Wegmaier, Karl Schwend und Ernst Deuerlein
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Dr. rer. nat. Vinzenz Schwind (1910–1974), Chemiker, ab 1938 Tätigkeit bei der Hoechst AG, 1945 zunächst Leiter des Wiederaufbauamtes in Aschaffenburg, 31.12.1945 Ernennung zum Oberbürgermeister durch die US-Besatzungsmacht, OB von Aschaffenburg bis 1970 (bis 1952 CSU, dann „Überparteiliche Einheitsliste“). S. StadtoberhäupterS. 68–74.
Josef Sebald (1905–1960), Gerber, Redakteur, 1933 Flucht nach Österreich aus politischen Gründen, nach Rückkehr nach Deutschland 1935 Internierung im KZ Dachau, 1939 kriegsverpflichtet als Lokalschriftleiter und Geschäftsführer der Kolbermoorer Zeitung, nach dem 20. Juli 1944 erneute Internierung im KZ Dachau bis April 1945, 1945 Stadtrat in Rosenheim (SPD), 1950–1960 MdL (SPD).
Hanns Seidel (1901–1961), kath., Rechtsanwalt und Politiker, 1921–1925 Studium der Rechtswissenschaften, Germanistik und Volkswirtschaft in Jena, Freiburg und Würzburg, 1929 Promotion in Würzburg, 1929–1940 Rechtsanwalt in Aschaffenburg, 1932 BVP-Mitglied und 1933 Kandidatur für den Aschaffenburger Stadtrat, 1933 kurzzeitige Verhaftung, anschließend einige Monate Emigration nach Litauen, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, kurze amerikanische Kriegsgefangenschaft, Mitbegründer der CSU in Aschaffenburg, 11.10.1945 bis 20.9.1947 Landrat Aschaffenburg, 20.9.1947 bis 14.12.1954 Wirtschaftsminister in den Kabinetten Ehard II und III, 22.1.1955 bis 16.2.1961 Landesvorsitzender der CSU, 16.10.1957 bis 26.1.1960 Bayer. MPr., 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1961 MdL (CSU), 1954–1957 Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und Oppositionsführer während der Viererkoalition, 1949 erfolglose Bewerbung um ein Bundestagsmandat, 1947–1961 Mitglied des Landesvorstands, 1955–1961 des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU. S. Groß, Seidel
; Bayer/Baumgärtel, Weltanschauung
; NDBBd. 24 S. 171f.; Knöpfle, Seidel
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Dr. jur. et rer. pol. Josef Singer (1888–1980), Jurist, 1922 Eintritt in die von Georg Heim gegründete Landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft in Regensburg, 1926/27 Vorstandsmitglied der Regensburger Genossenschaftszentralen, 1934 Prokurist der Bayer. Warenvermittlung (BayWa) in München, 1946 deren Vorstandsvorsitzender, 1950–1962 Generaldirektor der BayWa und der Bayer. Raiffeisenzentralkasse, 1947–1968 Präsident des Bayerischen Senats, 1948–1958 Vertreter der Länder im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Vgl. Der Bayerische SenatS. 275f.; Rehm, Singer
; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 536.
Dr. med. Rudolf Soenning (1904–1980), Mediziner, Politiker, Abitur Oberrealschule Augsburg, nach dem Studium an verschiedenen Universitäten Ablegung des medizinischen Staatsexamens in Hamburg, 1927 Gründer des Akademischen Pflichtsportverbandes der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1928 Teilnehmer der Olympischen Winterspiele in St. Moritz als Bobfahrer, Fachausbildung zum Augenarzt und Tätigkeit in Berlin, während des Zweiten Weltkrieges Stabsarzt u.a. in Norwegen, Finnland und Griechenland, nach Kriegsende Niederlassung in Memmingen, Vorstandsmitglied der Bayerischen Landesärztekammer, Erster Vorsitzender des Bayerischen Landesgesundheitsrates, Vorsitzender des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CSU, MdL 1950–1970 (FDP, ab 1952 CSU). Zur Person Soennings und seiner Rolle als Gesundheitspolitiker s. auch Lindner, Milchpfennig S. 246f.; sowie die Autobiographie von Soenning, Zeitgenosse
; ferner Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 545f.
Dr. phil. Carl Spiecker (1888–1953), 1922/23 Verlagsdirektor des Zentrumsorgans „Germania“, 1923–1925 MD und Leiter der Presseabt. der Reichsregierung, 1925–1930 AA, 1933–1945 Emigration, 1.9.1947 Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen im Länderrat des VWG, seit 5.4.1948 im Range eines Ministers, 7.9.1949 Bevollmächtigter Nordrhein-Westfalens beim Bund, 20.5.1953 Minister für Angelegenheiten des Bundesrates, 1946 Mitbegründer der Zentrumspartei, März 1949 CDU. S. Lexikon der Christlichen DemokratieS. 371f.
Dr. jur. Franz Stadelmayer (1891–1971), 1919–1933 Stadtrat, 1933/34 Zweiter Bürgermeister von Würzburg (BVP), bis 1945 Leiter des Kommunalschriftenverlages Jehle, 1945 bis Dezember Zweiter Bürgermeister von München, 1949–1956 Oberbürgermeister von Würzburg (parteilos), Vorsitzender des Bayer. Städteverbandes, 1956–1960 Intendant des Bayer. Rundfunks.
Walter Stain (1916–2001), Kaufmann, Politiker, Publizist, 1934 Abitur Oberrealschule Bergreichenstein (Böhmerwald), 1934–1938 Studium der Geodäsie an der Technischen Hochschule Brünn (ohne Abschluß), Tätigkeit in einem Vermessungsbüro und im Holzhandelsgeschäft, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft in Italien, an 1935 Mitglied der SdP, ab 1938 der NSDAP, nach Kriegsende Niederlassung in Mainstockheim/UFr., Tätigkeit als Bauhilfsarbeiter, ab 1947 als Kaufmann in einem Baugeschäft, ab 1949 als Holz- und Kohlehändler, 1947 Flüchtlingsvertrauensmann in Mainstockheim, hier auch Gemeinderat und Kreisrat des Kreistages Kitzingen, 1950–1962 MdL (BHE), November 1953 Staatssekretär für die Angelegenheiten der Heimatvertriebenen im StMI, 1954–1962 Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge in den Kabinetten Hoegner II, Seidel und Ehard IV, 1957/58 stv. Ministerpräsident, nach 1962 publizistische Betätigung, Mitglied im Bundes- und Landesvortand des BHE/GDP, der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1964 der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1977 deren Vizepräsident, 1986–1989 Bundesvorsitzender des Witiko-Bundes, ab 1972 CSU-Mitglied. S. Schönwald, Integration S. 1050.
Josef W. Stalin (1878/79–1953), 1903 Anschluß an die Bolschewiken, 1912 Mitglied des Zentralkomittees der Bolschewiken, 1917–1923 Volkskommissar für Nationalitätenfragen, 1918–1920 Politischer Kommissar im russischen Bürgerkrieg, 1919 Mitglied des Polit- und Organisationsbüros der KPdSU, 1922 Generalsekretär der KPdSU, 1941 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare und militärischer Oberbefehlshaber der Sowjetunion, 1946 Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR. S. Service, Stalin
; Chlevnjuk, Stalin
; Altrichter, Stalin
.
Adam Stegerwald (1874–1945), 1902 Generalsekretär der christlichen Gewerkschaften, 1919 Vors. des Gesamtverbandes christl. Gewerkschaften, zugleich Vors. des Deutschen Gewerkschaftsbundes (bis 1929), 1919 preußischer Minister für Volkswohlfahrt, April bis November 1921 preußischer Ministerpräsident, April 1929 bis März 1930 Reichsverkehrsminister, 1930 bis Juni 1932 Reichsarbeitsminister, 1920–1933 MdR (Zentrum), 11.5. bis 3. 12. 1945 Regierungspräsident Würzburg, Mitbegründer der CSU. S. NDBBd. 25 S. 114f..
Dr. jur. Artur Sträter (1902–1977), 1945 Herausgeber der „Westfalenpost“, 1946/47 und 1950–1970 MdL NRW (CDU), 1947/48 Mitglied des Zonenbeirats der britischen Besatzungszone, 1946/47 und 1948–1950 sowie 1962–1966 Justizminister in NRW, 1950–1954 Minister für Wirtschaft und Verkehr u. stv. Ministerpräsident, 1954–1956 und 1960–1962 Minister für Bundesangelegenheiten, 1958–1960 Finanzminister u. stv. Ministerpräsident. S. auch Die Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 1946 bis 1950S. 965.
Franz Josef Strauß (1915–1988), Lehrer, Politiker, 1936–1941 Studium der Altphilologie, Geschichte, Germanistik, Archäologie und Nationalökonomie in München für das höhere Lehramt, 1943 Studienrat, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 Ernennung zum stellvertretenden Landrat in Schongau durch die US-Militärregierung, 1946–1948 Landrat in Schongau, Tätigkeit im StMUK (Jugendreferent), 1948 ORR im StMI und Leiter des Bayer. Landesjugendamtes, 1945 Mitbegründer der CSU, 1946–1988 Mitglied des Landesvorstandes, des Geschäftsführenden Landesvorstandes und des Präsidiums, 1948–1952 Generalsekretär, 1952–1961 Stv. Vorsitzender, 1961–1988 Parteivorsitzender, 1948/49 Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (CSU), 1949–1978 MdB (CSU), Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und stv. Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion (1953–1957 sowie 1963–1966), 1953–1955 Bundesminister für besondere Aufgaben, 1955/56 Bundesminister für Atomfragen, 1956–1962 Bundesminister für Verteidigung, 1966–1969 Bundesminister der Finanzen, 1978–1988 MdL (CSU) und Bayer. MPr., 1980 Kanzlerkandidat der CDU/CSU. S. Die CSU 1945–1948 Bd. 3S. 1937; Möller, Strauß
; Siebenmorgen, Strauß
.
Dr. jur. Walter Strauß (1900–1976), Jurist, Politiker, 1924 Promotion, dann Hilfsrichter an verschiedenen Berliner Gerichten, 1928 Eintritt in das Reichswirtschaftsministerium, 1935 Entlassung, Tätigkeit als Wirtschaftsberater und Anwalt, 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin, 1946/47 Staatssekretär im Hessischen Staatsministerium, 1947/48 stv. Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des VWG, 1948/49 Leiter des Rechtsamtes des VWG, 1948/49 MdPR, 1950–1962 Staatssekretär im BMJ, 1963–1970 Richter am Europäischen Gerichtshof. S. Utz, Preuße
; Lange, Wegbereiter S. 93–105.
Josef Strobl (1887–1965), Finanzbeamter, Politiker, bis 1919 Berufssoldat, bis 1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Verwundung), ab 1919 Tätigkeit als Finanzbeamter im gehobenen Dienst, 1924–1933 Stadtrat in Ingolstadt (SPD), 1933 und 1944 zweimalige Internierung im KZ Dachau, 1945/46 von der US-Besatzungsmacht als Landrat des Landkreises Ingolstadt eingesetzt, 1946–1948 Stadtrat in Ingolstadt, 1948–1952 Zweiter Bürgermeister von Ingolstadt, April 1952–1955 Oberbürgermeister von Ingolstadt, 1932/33 u. 1950–1957 MdL (SPD).
Dr. rer. pol. Wilhelm Sturm (1889–1957), Volkswirt, Bankdirektor, Abitur Hum. Gymnasium Eichstätt, 1909–1920 Berufsoffizier in der bayer. Armee, nach Beendigung des Militärdienstes Abschluß des Studiums der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg, 1922 Promotion, Mai 1922 Eintritt in die Würzburger Filiale der Dresdner Bank, 1933 Direktor der Dresdner Bank-Filiale Bamberg, 1942/43 der Filiale in Straßburg, 1935–1943 Erster Vorsitzender des Industrie- und Handelskammergremiums Bamberg, 1945 Wirtschaftsbeauftragter für den Bezirk Bamberg-Stadt und -Land, 1948–1951 Direktor der Bamberger Filiale der Bayerischen Bank für Handel und Industrie, bis 1933 BVP-Mitglied und Mitbegründer des Bayerischen Heimat- und Königsbundes, 1948 Eintritt in die BP, 1949 Erster Bezirksverbandsvorsitzender der BP in Bamberg, Zweiter Vorsitzender des BP-Kreisverbandes OFr., 1950–1957 MdL (BP). Vgl. An der Spitze der CSUS. 460 Anm. 59.
Adam Sühler (1889–1964), Landwirt, Verbandsfunktionär und Politiker, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1952 Landwirt, 1919 stellv. Vorsitzender des Bayer. Landbundes, 1928–1932 MdL (Bayer. Landbund; Mitglied der Landtagsfraktion der DNVP), 1925 Erster Bürgermeister Lindau/OFr., Mitglied der Kreisbauernkammer OFr., 1922–1928 Sachverständiger der Steuerkommission der Bayer. Landesbauernkammer, Mitglied des Dt. Landwirtschaftsrates, 1933 Enthebung von allen Ämtern, 1945 CSU-Mitglied, erneut Erster Bürgermeister Lindau/OFr. und Mitbegründer des Bayer. Bauernverbandes (BBV), 1946–1958 Präsident des Bezirksverbandes OFr. des BBV, 25.1. bis 20.9.1947 Landrat des Lkr. Kulmbach, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946 bis 31.12.1949 MdL (CSU), 20.9.1947 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMELF im Kabinett Ehard II, 1.1.1950 bis 31.12.1963 Mitglied des Bayer. Senats, 1946–1950 Mitglied des Landesvorstands der CSU. Vgl. Der Bayerische SenatS. 286f.; Die CSU 1945-1948 Bd. 3S. 1939.
Dr. jur. Hermann Süß (geb. 1888), Jurist, 1906 Abitur Hum. Gymnasium Speyer, 1906–1910 Studium der Rechtswissenschaften in München, Caen und Erlangen, hier 1911 Promotion, 1913 Große Juristische Staatsprüfung, 1914–1921 Prokurist bei der Pfälzer Bank, 1921–1926 Kaufmännischer Angestellter bei einem Münchner Baugeschäft, 1926–1945 bei der Allianz AG, vom BefrG nicht betroffen, 1946–1948 Landrat von Miesbach, 1.2.1949 Arbeitgerichtsdirektor beim Arbeitsgericht Bamberg, Ruhestandsversetzung zum 9.4.1953.
Dipl.-Ing. August Syndikus (1894–1976), Architekt, 1914 Abitur Hum. Gymnasium Aschaffenburg, 1914/15 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1915/16 Studium der Architektur in Würzburg, 1916–1920 an der TH München, 1920 Dipl.-Prüfung, 1922 Staatsprüfung für den höheren Baudienst im Hochbaufach, 16.1.1923 Bauassessor beim Landbauamt Aschaffenburg, 1.8.1927 Titel und Rang eines Bauamtmannes beim Landbauamt Nürnberg, 22.6.1925 beim Landbauamt Donauwörth, 1.4.1930 Titel und Rang eines Regierungsbaurates beim Landbauamt Amberg, 1.1.1933 planmäßiger Regierungsbaurat beim Landbauamt Amberg, 1936–1944 Abordnung in die Bauabteilung des StMI, 6.11.1942 Oberbaurat im StMI, 16.5.1944 bis 5.9.1945 Amtsvorstand des Landbauamtes Bamberg bei gleichzeitiger Abordnung an die Bauabteilung des StMI bis zum 15.4.1945, 6.9.1945 Dienstentfernung auf Anordnung der US-Militärregierung, allerdings bis 1.1.1946 im Dienst belassen, NSDAP-Mitglied seit 1935, laut Spruch der Spruchkammer III Bamberg-Stadt vom 7.8.1947 Einstufung in die Gruppe III der Minderbelasteten, dann Einstellung des Verfahrens und Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten durch Spruch der Spruchklammer III Bamberg-Stadt vom 5.9.1947, 1.3.1948 Wiedereinstellung als Amtsleiter des Landbauamtes Bamberg im Angestelltenverhältnis, 14.6.1948 wieder Beamter auf Lebenszeit und Oberregierungsbaurat, 1.5.1949 Abordnung an die OBB, hier Leiter der Abteilung Personal und zentrale Angelegenheiten, 13.10.1949 Regierungsbaudirektor, 22.4.1953 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1959.
Dr. oec. publ. Hermann Terdenge (1892–1959), Jurist, Diplomat, 1911 Abitur Gymnasium Paulinum in Münster, 1911–1914 und 1919 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Münster, Berlin, Leipzig, Wien und München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Promotion, 28.1.1921 Eintritt in das Reichsfinanzministerium als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, hier 7.4.1922 Leiter der Nachrichtenstelle, 1.8.1922 RR, 5.5.1925 ORR, 20.3.1926 Einberufung in den Auswärtigen Dienst, hier Leiter des Referats BI/Hochschulwesen, wissenschaftliche Angelegenheiten, katholisches Kirchen-, Missions- und Ordenswesen sowie Medizinalwesen, 3.3.1934 Generalkonsul in Algier, 5.2.1936 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, 3.4.1937 Versetzung in den Ruhestand, 1936–1945 Beschäftigter bei der Accumulatorenfabrik AG in Berlin, Januar 1946 Landrat in Warendorf, 20.4.1946 Oberkreisdirektor, 2.9.1948 Wiederwahl zum Oberkreisdirektor, 25.9.1951 Wiedereinberufung in den Auswärtigen Dienst 1.10.1951 Generalkonsul in Buenos Aires, seit 30.10.1951 mit der Amtsbezeichnung Botschafter, 14.5.1952 Botschafter in Buenos Aires, 1955/56 wieder Tätigkeit in der Kulturabteilung des AA, Ruhestandsversetzung zum 1.11.1956, Januar bis Oktober 1957 Fortsetzung der Tätigkeit im AA auf Honorarbasis zur Durchführung der organisatorischen Umstrukturierung der Abt. 6 (Kultur) im AA. S. Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes Bd. 5S. 12f.
Dr. jur. Reinold von Thadden-Trieglaff (1891–1976), Jurist, Landwirt, 1909–1913 Studium der Rechtswissenschaften in Paris, Leipzig, München und Greifswald, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Promotion, 1920–1945 Tätigkeit als Landwirt als Besitzer mehrerer Güter, 1923–1939 Tätigkeit für die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung (1924 Mitglied des Vorstands, 1928–1938/39 Vorsitzender), 1929–1949 Tätigkeit für den Christlichen Studenten-Weltbund, 1925–1934 Mitglied der pommerschen Provinzialsynode, 1929 der Generalsynode der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union, Mitglied der Bekennenden Kirche, 1937 mehrwöchige Gestapo-Haft, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 sowjetische Kriegsgefangenschaft, 1946–1948 Tätigkeit als Delegierter der EKD in Genf, Mitbegründer und 1949–1964 erster Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, 1951–1967 Synodaler der EKD. S. TREBd. 33 S. 168–172; Thadden, Thadden-Trieglaff
; Ueberschär, Kirchentag S. 291ff..
Charles Wheeler Thayer (1910–1969), Offizier, Diplomat, Schriftsteller, 1928–1933 US-Militärakademie in West Point, Eintritt in den Diplomatischen Dienst, 1933 Attaché der US-Botschaft in Moskau, später dort Konsul, 1937/38 Konsul in Berlin, 1939/40 in Hamburg, 1940–1942 wieder diplomatische Tätigkeit in Moskau, 1942/43 in Kabul, 1943/44 3. Gesandtschaftssekretär und Vizekonsul in London, 1945 als Oberstleutnant Kriegsteilnahme in Jugoslawien und hier Leiter der Militärkommission für Jugoslawien, 1945 Versetzung nach Wien zum Stab des Militärgouverneurs für Österreich, 1946 Tätigkeit in Korea, 1947–1949 Leiter des Radiosenders „Voice of America“, 1949 Mitarbeiter in der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten im Amt des Hohen Kommissars für Deutschland und Verbindungsmann zur Bundesregierung, Juni 1952 bis 26.3.1953 amerikanischer Generalkonsul in München. Vgl. auch die bis 1944 reichende autobiographische Schrift Thayer, Bären
.
Ludwig Thoma (1890–1972), Kommunalbeamter, 1910 Abitur Hum. Gymnasium Günzburg, 1910–1914 Studium der Staatswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, nach der Prüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst 1912–1917 Tätigkeit beim Stadtrat München, 1917/18 in der Gemeinde Penzberg, 1918 Geschäftsführer des Verbands der Landgemeinden Bayerns, hier 1933 Entlassung, 1936–1945 Tätigkeit in der Versicherungsbranche, 1946–1948 Kreisdirektor des BBV-Bezirks NB, 1948 Mitbegründer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbandes der Landgemeinden Bayerns (ab 1954: Bayer. Gemeindetag), Ruhestandsversetzung 1959, 1947–1971 Mitglied des Bayer. Senats, 1950–1966 Erster Vorsitzender des Bayer. Gemeindetages, Vizepräsident des Deutschen Gemeindetages. S. Der Bayerische SenatS. 290.
Dr. jur. Josef Traßl (geb. 1885), Jurist, 1904–1908 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München und Würzburg, 1912 Große Juristische Staatsprüfung, 1913 Tätigkeit bei der Bayer. Staatsbank in München und beim Rentamt Rosenheim, 1.9.1913 Regierungsakzessist bei der Regierungsfinanzkammer von OFr. in Bayreuth, 1.2.1914 Finanzassessor bei der Regierungsfinanzkammer von NB in Landshut, 1914–1916 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 15.9.1916 bis 2.11.1919 englische Kriegsgefangenschaft, 1919 Finanzassessor bei der Regierungsfinanzkammer von OB in München, 1.4.1920 RR in der Reichsfinanzverwaltung, 1.8.1920 Versetzung an das Finanzamt München II, 1.3.1921 an das Landesfinanzamt München, 1.12.1924 ORR, 1.4.1932 ORR im StMF, dort 1.4.1934 MinRat, bis zur Entlassung durch die Militärregierung am 28.9.1945 Haushaltsreferent im StMF, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Bescheid der Spruchkammer München VI vom 10.2.1948 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, 20.2.1948 Angestellter beim Obersten Rechnungshof zur aushilfsweisen Dienstleistung, 23.11.1948 wieder MinRat und Ernennung zum Mitglied des Obersten Rechnungshofes, 1.2.1951 MinDirig und Leiter des Haushaltsabteilung im StMF, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1954, 1.4.1954 bis 1.7.1958 Vertragsangestellter im StMF mit Sonderaufgaben.
Max Troberg (geb. 1902), Tätigkeit in verschiedenen Großbetrieben der Wirtschaft, Teilhaber einer offenen Handelsgesellschaft, 1945 Eintritt in den Staatsdienst, zunächst als Angestellter, 1946–1949 im Range eines MinRat im StMSo, seit Sept. 1947 als Beamter, März 1950 Versetzung in das StMF und Abordnung zur Oberfinanzdirektion, seit 1.6.1952 im StMF mit Organisationsaufgaben für das Landesentschädigungsamt beauftragt und Verbindungsmann zwischen StMF und Landesentschädigungsamt, 1.11.1952 kommissarischer Präsident des Bayer. Landesentschädigungsamtes. Vgl. Protokolle SchäfferS. 281; s. auch StK 11689.
Dr. jur. Heinrich Troeger (1901–1975), SPD-Politiker, 1926–1933 Bürgermeister von Neusalz/Oder, 1945/46 Oberbürgermeister von Jena, Flucht nach Hessen, 1947 MD im Hessischen Finanzministerium, 1947–1949 Generalsekretär des Exekutiv- und Länderrats des VWG, 1950/51 MD im Finanzministerium in Nordrhein-Westfalen, 1951–1956 Finanzminister in Hessen, 1956/57 Präsident der Landeszentralbank in Hessen, 1958–1969 Vizepräsident der Deutschen Bundesbank. Vgl. Troeger, Interregnum
. 1947/48 zählte er auch zu den Teilnehmern der gemeinsamen Sitzungen des Parteivorstandes der SPD mit dem Parteiausschuß und der Kontrollkommission sowie mit sozialdemokratischen Landespolitikern und Mitgliedern der sozialdemokratischen Fraktion des Wirtschaftsrates. Vgl. Albrecht, SPD
.
Dr. jur. Josef Ulrich (1894–1971), Jurist, 1913 Abitur Hum. Gymnasium München, anschließend Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Erstes Staatsexamen, 1921 Große Juristische Staatsprüfung, 1922 Assessor bei der Regierung von NB, dort 1.6.1927 RR (Oberversicherungsamt Landshut), 1.10.1927 Bezirksamtmann beim Bezirksamt Wegscheid, 1.12.1932 beim Bezirksamt Landshut, 1.11.1933 beim Bezirksamt Neustadt an der Waldnaab, 1937 wieder Bezirksamt Landshut, 1.8.1938 RR bei der Regierung von NB und der OPf., NSDAP-Mitglied seit 1935, 15.10.1945 mandatory removal durch die US-Besatzungsmacht, Einstufung durch die Spruchkammer Regensburg in die Gruppe IV der Mitläufer, 2.12.1945 Wiederantritt des Dienstes bei der Regierung von NB und der OPf., dort 1.4.1948 ORR, 1.9.1950 RegDir, 1.4.1952 RP der Regierung von NB und der OPf., nach der Wiederherstellung der Regierungsbezirke NB und OPf. als eigenständige Bezirke im Jahre 1956 RP der Regierung der OPf., Ruhestandsversetzung zum 1.10.1959. S. Regierung der Oberpfalz (Hg.), 200 Jahre S. 94ff.; Liebler, Stammland S. 149ff..
Dr. jur. Hendrik George Van Dam (1906–1973), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, München und Berlin, 1930–1933 Rechtsreferendar, 1933 Emigration in die Schweiz, hier 1934 Promotion an der Universität Basel, 1934 Emigration in die Niederlande, 1940 nach Großbritannien, hier vorübergehende Internierung, 1941–1945 Militärdienst bei der niederländischen Exilarmee in Großbritannien, 1945 im Auftrag des Britischen Kontrollrats mitbeteiligt an der Wiedererrichtung des deutschen Gerichtswesens, 1946 stellvertretender Rechtsberater, dann Direktor der Jew Relief Unit in Germany sowie der British-Jewish Commission for Relief Abroad, 1950–1973 Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, 1958–1973 Vorsitzender des Jüdischen Gemeindefonds in Nordwest-Deutschland, Rechtsberater bei der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland und beim Landesverband jüdischer Gemeinden in Norddeutschland, 1965 Gründer und bis zu seinem Tode Redakteur des Jüdischen Pressedienstes des Zentralrats der Juden in Deutschland, 1972/73 Chefredakteur der Allgemeinen Wochenzeitung der Juden in Deutschland. S. Biographisches Handbuch der deutschsprachigen EmigrationS. 778; Sinn, Politik S. 84–115.
Ernst Vetter (1906–1990), Jurist, 1926 Abitur, 1927–1930 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1931 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1.4.1931 bis 31.3.1932 Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht Weilheim, vom 1.4.1932 bis 30.11.1933 beim Landgericht München II, 1.12.1933 Entlassung aus politischen Gründen (politische Arbeit für die SPD), 27.2.1937 bis 8.9.1939 Wiedereinstellung als Gerichtsreferendar, 1939 Große Juristische Staatsprüfung, 30.9.1939 bis 26.11.1939 juristische Aushilfskraft bei der Stadt München, 27.11.1939 bis 20.7.1942 Mitarbeiter des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes beim Landratsamt Erding, 1942/43 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 4.7.1943 bis 8.5.1945 Leiter des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes beim Landratsamt Pfaffenhofen, 9.5.1945 Ernennung zum kommissarischen Landrat in Pfaffenhofen, 1.5.1946 Eintritt in das StMI und ORR, 13.12.1946 Beamter auf Lebenszeit und MinRat, 1.12.1951 MinDirig, 14.12.1954 bis 16.10.1957 Innenstaatssekretär im Kabinett Hoegner II.
Dr. rer. pol. Ludwig Vierling (1902–1982), Volkswirt, 1921–1925 Studium der Staatswissenschaften an der Universität Erlangen, 1924 Dipl.-Kaufmann, 1925 Promotion, 1926/27 wiss. Hilfsarbeiter beim Bayer. Arbeitsnachweisverband in Nürnberg, 1927 Eintritt in die Arbeitsverwaltung, Januar 1928 stv. Geschäftsführer, ab April 1928 Geschäftsführer des öffentlichen Arbeitsnachweises der Stadt Königsberg/OPr., 1.10.1928 Überführung in die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung als Referent beim Arbeitsamt Königsberg, 1.1.1931 Direktor des Arbeitsamtes Mühldorf/Inn, 1934–1936 stv. Geschäftsführer beim Verband Bayer. Wohnungsunternehmen in München, 1936–1948 Prokurist und stv. Geschäftsführer der Bayer. Heimstätte GmbH in München, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, 1.7.1948 Ernennung zum ORR bei der OBB und Beamter auf Lebenszeit, 1.4.1950 Oberfinanzdirektor bei der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, hier Leiter der Abteilung „Wohnungsbaukredite aus Eigenmitteln“, der Darlehensabteilung für den öffentlich geförderten Wohnungsbau sowie der Verwaltungsabteilung für Wohnungsbaudarlehen, 1.4.1957 Vizepräsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Deutschen Wohnungsbau-Gesellschaft, Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bau- und Bodenbank in Frankfurt/M., Ruhestandsversetzung zum 1.7.1966.
Dr.-Ing Theodor Vogel (1901–1977), Ingenieur, Unternehmer, Studium zunächst an der TH München, 1924 Dipl.-Ing. an der TH Darmstadt, 1924–1934 Tätigkeit als Ingenieur, 1932 Promotion zum Dr.-Ing., 1932–1945 selbstständiger Inhaber eines Ingenieurbüros für Hoch- und Tiefbau in Nürnberg und Schweinfurt, 1945 Geschäftsführer der Fensterwerk Vogel GmbH in Schweinfurt, seit 1947 der Fa. Stahlbau Vogel GmbH in Schweinfurt, seit 1953 der Dr. Vogel K.G. in Sontra/Hessen, u.a. Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Würzburg, Präsidiumsmitglied im Landesverband der Bayer. Industrie (München), Hauptvorstandsmitglied im Deutschen Stahlbauverein (Köln), Vorstandsmitglied im Stahlbauverein Bayern e.V. (München). Vgl. Köpfe der PolitikS. 1144.
Adolf Wagner (1890–1944), im Ersten Weltkrieg Offizier, 1919–1929 Direktor verschiedener Bergwerksgesellschaften, 1923 NSDAP-Mitglied, 1924 –1933 MdL (NSDAP), seit 1929 Gauleiter des seit 1930 sog. Traditionsgaus München/Oberbayern, 1933–1944 StM des Innern und stellv. Ministerpräsident, seit 1936 zusätzlich StM für Unterricht und Kultus. Vgl. Müller, Gauleiter S. 996ff. u. passim.
Dr. oec. publ. Karl Wagner (1893–1963), 1912 Abitur Gymnasium Kempten, 1913/14 Studium der Neuphilologie, 1920–1922 der Volkswirtschaft und Statistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1922 Promotion, 1914/15 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1915–1920 Kriegsgefangenschaft, 16.2.1922 Eintritt in das Statistische Reichsamt zunächst als Lektor, ab 1.4.1923 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, dann Hilfsreferent, schließlich Referent, 1.2.1926 RR, 1.2.1929 Beamter auf Lebenszeit, 1930–1937 Generalreferent für Volks-, Berufs- und Betriebszählungen, 1.12.1937 Ruhestandsversetzung aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. IS. 175), 1.12.1937 wieder Referent im Statistischen Reichsamt im Angestelltenverhältnis (Durchführung der Volks-, Berufs- und Betriebszählung von 1933), 1.8.1941 Referent bei der Wirtschaftsgruppe Eisen-, Stahl- und Blechwarenindustrie in der Hauptabteilung III der Reichsgruppe Industrie in Berlin, 16.4.1942 Leiter der statistischen Abteilung bei der Industrieabteilung der Wirtschaftskammer München bzw. München-OB, dort ab Juli 1945 Geschäftsführer, 12.2.1946 kommissarischer Leiter des Bayer. Statistischen Landesamtes, 1.1.1947 Titel und Rang eines MD und bis 15.7.1947 vorübergehend abgestellt an das StMWi , 12.5.1947 Berufung in das Beamtenverhältnis und Präsident des Bayer. Statistischen Landesamtes, 11.9.1947 wieder Beamter auf Lebenszeit, 1948 Vorsitzender der Deutschen Statistischen Gesellschaft, Herausgeber des Allgemeinen Statistischen Archivs, Gründer und 1949–1955 Vorsitzender des Vorstands des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo-Institut), München, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1959.
Wofgang Wagner (1919–2010), Regisseur, Enkel Richard Wagners, nach 1945 gemeinsam mit seinem Bruder Wieland Wagner, dann 1966–2008 alleinverantwortlicher Leiter der Bayreuther Festspiele.
Dr. jur. Dr. med. h.c. Gotthold Wahl (1891–1970), Jurist, 1911–1914 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin und Jena, 1914–1916 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Promotion, 1919 Gerichtsassessor beim weimarischen Kultus- und Justizministerium, 1.1.1920 RR bei der Landesregierung Reuß in Gera, 15.5.1921 RR bei der Landesregierung von Thüringen, 1925–1934 Erster Bürgermeister der Stadt Saalfeld/Thüringen, 1934 Rücktritt als Bürgermeister auf Druck der NSDAP-Stadtratsfraktion, 1934–1945 juristischer Mitarbeiter beim Reichskommissariat für die thüringischen Ortskrankenkassen, dem thüringischen Ortskrankenkassenverband und dem Reichsverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen, 1.10.1945 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung als Sozialreferent beim Landesarbeitsamt Ansbach, ab 18.12.1945 Leiter der Landesversicherungsanstalt und der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft UFr., 1.11.1946 Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., 15.11.1949 Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1954 Erster Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., 1947 Vorstand des Bezirksverbandes UFr. des Bayer. Roten Kreuzes, 1956 Dr. med. h.c. Universität Würzburg, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1959.
Christian Wallenreiter (1900–1980), Jurist, 1919 Abitur Hum. Gymnasium St. Stephan in Augsburg, Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Juli 1923 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.9.1923 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht, beim Landgericht und beim Bezirksamt Augsburg, 17.12.1927 Große Juristische Staatsprüfung, 1.5.1927 bis 31.3.1929 Regierungsassessor bei der Regierung der Pfalz, 1.4.1929 bis 12.8.1939 Bezirksamtmann in Krumbach, 13.8.1939 bis 3.5.1942 RR in Neu-Ulm, 4.5.1942 bis 15.11.1942 RR in Marktheidenfeld und Vertreter des Landrats, 16.11.1942 bis 30.11.1945 RR bei der Regierung von Schwaben, 22.10.1945 Entlassung durch die US-Militärregierung, mit Sondergenehmigung der Militärregierung vom 30.10.1945 Weiterbeschäftigung als Sachbearbeiter für das Wohlfahrtswesen bei der Regierung von Schwaben bis zum 30.11.1945, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer II Augsburg-Stadt Einstufung vom 28.4.1947 in die Gruppe IV der Mitläufer, zum 1.8.1947 Wiederanstellung bei der Regierung von Schwaben im Angestelltenverhältnis, 19.1.1948 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis und RR, 24.3.1949 Beamter auf Lebenszeit und ORR, 3.1.1952 Versetzung an das StMUK und RegDir, Leiter des Referats für bildende Kunst, Kunsthochschulen und Kunstfachschulen, Museen, Sammlungen, Denkmal- und Heimatpflege, 1.12.1952 MinRat, 1957 Leiter der Abteilung Volks- und Berufsschulen, Mittelschulen, Lehrerbildung und Volksbildung, 1.1.1958 MinDirig, 30.9.1960 Ausscheiden aus dem Staatsdienst, 1960–1972 Intendant des Bayer. Rundfunks.
Hans Walther (1888–1985), Jurist, 1919 Große juristische Staatsprüfung, Eintritt in die bayer. Justizverwaltung, 1920 Amtsanwalt Nürnberg, Mai 1920 Dritter Staatsanwalt Landshut, anschließend Zweiter und Erster Staatsanwalt und Landgerichtsrat Landgericht München II, 1931 zur Verwendung am Reichsgericht vorgeschlagen, 1937 wegen nichtarischer Abstammung seiner Ehefrau Versetzung an das Amtsgericht München als Amtsgerichtsrat, Ausschluß von der Beförderung, 1945 StMJu, dort 1946 MinRat (vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 21 TOP IX) und Leiter der Strafrechtsabteilung, 1949 Senatspräsident am Bayer. Obersten Landesgericht, 1.1.1950 MD im StMJu als Nachfolger des Staatssekretärs Konrad, 31.5.1957 Ruhestandsversetzung. Vgl. Rumschöttel, Staatsministerium S. 27.
Wilhelm Walther (1887–1961), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Erlangen, 16.7.1910 Erste Juristische Staatsprüfung, Dezember 1913 Große Juristische Staatsprüfung, 16.4.1914 bis 31.12.1919 juristischer Hilfsarbeiter bei der Staatsanwaltschaft München II, gleichzeitig Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.1.1920 bis 31.10.1923 Dritter Staatsanwalt beim Landgericht Kempten, 1.11.1923 bis 31.3.1927 Amtsrichter beim Amtsgericht Kempten, 1.4.1927 bis 31.12.1930 zunächst Zweiter, dann Erster Staatsanwalt beim Landgericht Traunstein, 1.1.1931 bis 31.7.1934 Landgerichtsrat in Traunstein, 1.8.1934 bis 28.2.1938 Oberstaatsanwalt beim Landgericht Kaiserslautern, 1.3.1938 Landgerichtsdirektor am Landgericht München II, keine Mitgliedschaft in der NSDAP, aber aufgrund der Tätigkeit als Oberstaatsanwalt zwischen 1934 und 1938 und auf Anweisung der US-Militärregierung vom 25.7.1945 Verbot weiterer richterlicher Betätigung, daher zum 15.12.1945 Abordnung zur Dienstleistung an das Strafgefängnis Bernau, auf Weisung der Militärregierung vom 18.5.1946 Beschäftigungsverbot, laut Entscheidung der Spruchkammer München II a vom 4.7.1946 vom BefrG nicht betroffen, 20.7.1946 Berufung zum Untersuchungsrichter am Landgericht München II, auf dienstliche Weisung hin am 12.9.1946 Aufhebung des Spruchkammerbescheids vom 4.7., erneute Einstellung des Verfahrens durch Spruch der Spruchkammer München II a vom 20.9.1946, durch die Auflösung der Spruchkammer II a verlor deren Entscheidung ihre Wirkung, daher erneute Behandlung des Falles durch die Spruchkammer München X, mit Entscheidung vom 10.3.1947 endgültige Einstellung des Spruchkammerverfahrens, 1.6.1947 Senatspräsident am Oberlandesgericht München, 1.5.1949 Oberlandesgerichtspräsident am Oberlandesgericht Nürnberg, seit 1949 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes und 1953–1956 dessen Präsident, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1956.
Luitpold Weegmann (1885–1966); Jurist, Politiker, 1912 Rechtsanwalt und Syndikus der Handwerkskammer in Bamberg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 24.4.1924 Wahl zum 1. Bürgermeister der Stadt Bamberg, 1934 vorübergehende Inhaftierung durch die Nationalsozialisten und Versetzung in den Ruhestand, Teilnahme am Zeiten Weltkrieg, 1945–1958 erneut Oberbürgermeister von Bamberg (CSU).
Prof. Dr. phil. Wenzel Weigel (1888–1979), Pädagoge, Studium an der deutschen Karls-Universität in Prag, Teilnahme am Erste Weltkrieg, 1920 Promotion und Lehrbefähigung für höhere Schulen, bis 1922 Tätigkeit als Lehrer, dann Wechsel an das Psychologische Institut der Neuen Universität Hamburg, 1927 wieder Tätigkeit an der Universität Prag, Mitbegründer und später Wissenschaftlicher Direktor der Deutschen Pädagogischen Hochschule Prag, 1945 Ausweisung und Niederlassung in der Nähe von Regensburg, 1950–1954 MdL (CSU).
Dr. med. Karl Weiler (1878–1973), Mediziner, 1897 Abitur Hum. Gymnasium in Köln, Studium der Medizin in Bonn und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1902 Approbation, 1902–1904 Assistent in der psychiatrischen Abteilung des Münchner Krankenhauses links der Isar, 1904–1915 Assistent, dann Oberarzt (ab 1909) an der Königlich psychiatrischen Universitätsklinik München, 1915 niedergelassener Arzt für Psychiatrie in München, 1915–1918 ordinierender Arzt des in der psychiatrischen Klinik errichteten Reservelazaretts, 1919 Eintritt in das Reichsarbeitsministerium, 1920 Regierungsmedizinalrat, 1927 Oberregierungsmedizinalrat, 1.5.1937 bis Mai 1945 Leiter der Versorgungsärztlichen Untersuchungsstelle München, 1939 beratender Psychiater beim Heeressanitätsinspekteur in Berlin, hier 1941 Entlassung auf eigenen Antrag, nach Kriegsende Berufung in das StMArb als leitender Arzt beim Hauptversorgungsamt Bayern, Oktober 1945 Berufung in das StMI als Regierungsmedizinaldirektor und verantwortlich für die Organisation und Geschäftsführung der Versehrtenfürsorge in Bayern, November 1945 Rücktritt, Juni 1946 Ruhestandsversetzung, Mitglied des Bayer. Senats 1947–1955, Gründungsmitglied und Funktionär zahlreicher fachärztlicher und ärztlicher Vereinigungen, u.a. des Landesverbandes Bayern der Ärzte des ehemaligen deutschen Heeres (Vorsitzender 1920–1933), der Vereinigung des fachärztlichen Gesellschaften Münchens (Vorsitzender bis 1933), bis 1933 Vorstandsmitglied der Landesärztekammer, 1947 Gründer der Vereinigung der Fachärzte Bayerns und Erster Vorsitzender, 1949 Gründer des Landesverbandes Bayern des Verbandes der Ärzte Deutschlands und Erster Vorsitzender, 1947–1955 Präsident der Bayer. Landesärztekammer. S. Der Bayerische SenatS. 302f.; Bayerisches Ärtzeblatt 8 (1953) S. 14–19: „Zum 75. Geburtstag Dr. Weilers“.
Maurice Weinberger (geb. 1907), Bankier, bis 1939 Bankdirektor, inhaftiert in den Konzentrationslagern Auschwitz, Sachsenhausen, Oranienburg und Dachau, 1946 Gründer des Verbandes jüdischer Treuhänder in Bayern (ab 1948: Verband jüdischer Kaufleute und Treuhänder in Bayern), wahrscheinlich ab ca. 1950 Vorsitzender des Rates der jüdischen DPs in Bayern, 1950 Gründer und Präsident des Bundesverbandes jüdischer Unternehmer, Ende 1951 in Nachfolge Philipp Auerbachs Vorsitzender des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, 1953 Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland. Diese Angaben nach Köpfe der PolitikS. 1176 sowie den verstreuten Informationen bei Sinn, Politik S. 208 passim.
Otto Weinkamm (1902–1968), Jurist, 1921–1926 Studium der Rechts-, Staats- und Wirtschaftswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1926–1928 juristischer Vorbereitungsdienst, 1928 Große Juristische Staatsprüfung, ab 1929 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Augsburg, 1930–1933 Stadtrat in Augsburg (BVP), 1933 vorübergehende ‚Schutzhaft‘, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffennachrichtentruppe in Augsburg, 1945–1952 berufsmäßiger Stadtrat von Augsburg und Tätigkeit als Wirtschaftsreferent bei der Stadtverwaltung Augsburg, am 4.6.1946 kurzzeitig zum Oberbürgermeister von Augsburg gewählt, wegen ausbleibender Bestätigung durch die US-Militärregierung jedoch kein Amtsantritt, 1947–1949 MdWR (CSU), 1952–1954 Bayerischer Staatsminister der Justiz, nach 1945 Mitbegründer der CSU in Augsburg, 1957–1961 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes Schwaben und gleichzeitig Mitglied des Landesvorstandes der CSU, 1953–1957 MdL (CSU), 1957–1965 MdB (CSU), 1959–1966 MdEP (CSU). S. Die CSU 1945–1948 Bd. 3S. 1943; Grünsteudel, Weinkamm
; Eisenmann, Weinkamm
.
Adolf Weiß (1890–1968), Neuphilologe, 1900–1909 Gymnasium Bayreuth, 1909–1913 Studium der englischen und französischen Philologie in München, Paris, Edinburgh, London und Berlin, 1915–1916 Schuldienst als Realschullehrer, 1916–1918 Kriegsteilnahme, ab 1919 wieder Verwendung im höheren Schuldienst (ab 1924 Studienrat Hum. Gymnasium Ansbach), zum 1.6.1932 Abberufung in das StMUK, dort Beförderung am 1.12.1932 zum Oberstudienrat, 1.8.1938 Studiendirektor, 1.7.1940 Oberstudiendirektor, 1.12.1942 Regierungsdirektor, NSDAP-Mitglied seit 1937, 4.9.1945 Dienstenthebung, durch Spruchkammerbescheid vom 16.8.1948 Einstufung als Mitläufer, 17.1.1949 Aufhebung des Spruchkammerbescheids und Einstufung als Entlasteter gem. Art. 13 des BefrG vom 5. März 1946, 1.3.1949 Wiedereinstellung im StMUK als RegDir, 1.11.1950 MinRat, ab 15.1.1953 Leiter der Abteilung Höheres Schulwesen, Jugendwesen und Sport, 1.12.1953 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1955.
Dr. jur. Friedrich Welsch (1881-1959), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Erlangen, 6.7.1904 Erste Juristische Staatsprüfung, Dezember 1908 Große Juristische Staatsprüfung, 1909–1911 juristischer Hilfsarbeiter, dann Rechtsanwalt in Straubing, 1.4.1911 Dritter Staatsanwalt beim Landgericht Traunstein, 1.5.1914 bis 30.11.1919 Amtsrichter am Amtsgericht München, allerdings während dieser Zeit vom 2.8.1914 bis 1.10.1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg und 1.10.1917 bis 31.12.1918 Dienstleistung im Reichsamt des Innern (Reichsentschädigungskommission), 1.12.1919 bis 31.10.1925 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht München I, 1.11.1925 bis 30.4.1930 Landgerichtsrat am Landgericht München I, 1.5.1930 bis 31.5.1933 Oberstaatsanwalt beim Landgericht Augsburg, 1.6.1933 Direktor am Landgericht München I, vom BefrG nicht betroffen, 1.8.1945 kommissarischer Präsident des Landgerichts München I, 1.12.1945 Präsident des Oberlandesgerichts München, 17.7.1947 Wahl zum Präsidenten des Bayer. Verfassungsgerichtshofes durch den Bayer. Landtag, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1953.
Joseph Kardinal Wendel (1901–1960), 1943 Bischof von Speyer, 1952 Erzbischof von München und Freising, 12.1.1953 Ernennung zum Kardinal. S. Gelberg, Kardinal Wendel
.
Dr. jur. Ludger Westrick (1894–1990), Jurist, Nationalökonom, Politiker, Karrierebeginn 1921–1933 als Verkaufsleiter der Vereinigten Stahlwerke, ab 1933 Tätigkeit bei den Vereinigten Aluminiumwerken AG Berlin, 1938 Berufung in den Vorstand der Vereinigten Aluminiumwerke, während der NS-Zeit keine formale NSDAP-Mitgliedschaft, aber dem Kreis um Hermann Göring, dessen Stab und dem Luftfahrtministerium persönlich nahestehend, 1945 nach kurzer sowjet. Gefangenschaft Bestellung zum kommissarischen Vorstand der VIAG, dann Bestellung zum Treuhänder der VIAG in den westl. Besatzungszonen durch die britische Besatzungsmacht, Aufsichtsratsmitglied zahlreicher Tochterunternehmen der VIAG (u.a. Innwerk, Bayernwerk, Bayer. Wasserkraftwerke AG, Süddeutsche Kalkstickstoffwerke AG), 1948–1951 Finanzdirektor der Deutschen Kohlenbergbauleitung, 1951 Ablösung als Zentraltreuhänder und Wahl zum ersten ordentlichen Vorstand der VIAG, gleichzeitig Beurlaubung, da 1951–1963 Staatssekretär im BMWi, 1963–1964 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1964–1966 Bundesminister für besondere Aufgaben. Diese Angaben nach: Kabinettsprotokolle 1951S. 836 sowie den verstreuten Hinweisen bei Pohl, Bayernwerk
u. Pohl/Schneider, VIAG hier insbes. auf den S. 170, S. 192 u. S. 216 f. die Würdigung von Westricks Rolle im Dritten Reich.
Dr. jur. Josef Marquard Wintrich (1891–1958), Jurist, Studium der Philosophie, Geschichte und Rechtswissenschaften in München, 1918 Große Juristische Staatsprüfung, 1.7.1921 Gerichtsassessor beim Landgericht München I, 1.1.1923 Dritter Staatsanwalt beim Landgericht München II, seit 1923 Lehrbeauftragter für Verwaltungsrecht und Staatskirchenrecht Universität München, 1.8.1927 Amtsrichter beim Amtsgericht München, 1.7.1930 Erster Staatsanwalt beim Landgericht München II, 1.11.1933 Oberamtsrichter beim Amtsgericht Ebersberg, 1934–1938 Oberstaatsanwalt in Kaiserslautern, 1938 Landgerichtsdirektor beim Landgericht München, 16.6.1947 Oberlandesgerichtsrat Oberlandesgericht München, 1.3.1949 Senatspräsident des Oberlandesgerichts, 1.8.1953 Präsident des Oberlandesgerichts München, 1953/54 Stellvertreter des Präsidenten des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 23.3.1954 Präsident des Bundesverfassungsgerichts, 7.6.1956 Honorarprofessur für Verfassungsgerichtsbarkeit Universität München. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen HauptstaatsarchivS. 623.
Dr. rer. pol. Heinz August Wirsching (geb. 1904), Dipl.-Volkswirt, Jurist, 1923 Abitur Hum. Gymnasium Fürth, 1923–1928 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg, Rostock und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1926 Dipl.-Volkswirt, 14.2.1927 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1927–1930 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Rothenburg o.d.T., 1928 Promotion Universität Erlangen, 23.7.1930 Große Juristische Staatsprüfung, 1930/31 Syndikus beim Bayer. Beamtenbund, 1.5.1931 Regierungsassessor bei der Regierung von OFr., dann beim Oberversicherungsamt Nürnberg, 1.6.1933 RR beim Bezirksamt Ebermannstadt, ab 1936 im StMI (Tätigkeit im Referat Sparkassenwesen), 1.4.1939 Landrat in Bischofteinitz, dann in Falkenau an der Eger, 1.1.1943 ORR im StMWi (Verkehrsreferat), 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 8.5.1945 Dienstentlassung, NSDAP-Mitglied seit 1935, laut Spruch der Spruchkammer Rothenburg o.d.T. vom 10.10.1947 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, 1948/49 Tätigkeit als Rechtsbeistand der Stadt Rothenburg o.d.T. im Angestelltenverhältnis, 1.11.1949 Angestellter bei der Regierung von MFr., 1.10.1950 wieder Beamter auf Lebenszeit und ORR bei der Regierung von MFr., 1.5.1952 RegDir im StMF, 1.10.1953 MinRat, 1.4.1955 Entlassung aus dem Staatsdienst und Wechsel in den Vorstand der Bayerischen Landwirtschaftsbank in München.
Dr. agr. Franz Wittmann (1887–1975), Dipl.-Landwirt, Gutsbesitzer, 1924 Übernahme des elterlichen Guts Oberhaunstadt bei Ingolstadt, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung (CSU), 1946–1952 Präsident des Kreisverbandes OB des BBV, 1952 Ehrenpräsident des BBV, seit 1948 Vorsitzender des Landesverbandes der Saatkartoffelerzeuger, des Landesverbandes der Feldsaatenerzeuger und Verbandes der bayerischen Pflanzenzüchter, Mitglied des bayerischen Saatenanerkennungsausschusses, Aufsichtsratsmitglied der Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften, Vorstandsmitglied des Landesverbandes des bayerischen Nichtstaatswaldes, Mitglied des Kreistages des Lkr. Ingolstadt (CSU).
Max Wönner (1896–1960), Schlosser, 1917 SPD-Mitglied, 1928–1933 Gewerkschaftssekretär, 1933 vorübergehend in Haft, bis 1939 Handelsvertreter, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, seit 1945 (zunächst stellvertretender) Generalsekretär des Bayer. Gewerkschaftsbundes, 1949–1953 MdB (SPD), 1955–1958 Vorsitzender der Landesbezirksleitung Bayern des DGB.
Dr. rer. pol. Otto Woerner (1884–1968), 1910 Große Juristische Staatsprüfung, Eintritt in die Bayer. Staatsverwaltung, 1917–1929 RR, ORR und MinRat im StMI und im Ministerium für Landwirtschaft und Forsten, 1929–1949 Direktor der Bayer. Landeskulturrentenanstalt (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 22 TOP V), 1949 bis 1.2.1953 Präsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt.
Sam E. Woods (1892–1953), Handelsattaché in Prag, 1937–1941 Handelsattaché in Berlin, 1946–1952 US-amerikanischer Generalkonsul in München. Vgl. Kramer, Neuanfang S. 481.
Josefa von Wrbna-Freudenthalgen, genannt Reichsgräfin von Wrbna-Kaunitz-Rietberg-Questenberg und Freudenthal
1896
1973
Josefa Wrbna-Freudenthal (andernorts: Josefine bzw. Josephine) (1896–1973), genannt Reichsgräfin von Wrbna-Kaunitz-Rietberg-Questenberg und Freudenthal, geb. Kellnberger als Tochter eines Ofensetzers in München, bis zur Scheidung 1940 verheiratet mit dem Münchner Röntgenarzt Joseph Kassenetter, in dessen Haus Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern regelmäßig verkehrte, ab 1940 Tätigkeit als generalbevollmächtigte und zusätzlich von dem Kontrahierungsverbot des § 181 BGB befreite, d.h. zu Geschäften mit sich selbst (Insichgeschäft) ermächtigte Vermögensverwalterin für Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, ab 1944 auch für dessen Kinder Prinz Adalbert (1886–1970, 1952–1956 deutscher Botschafter in Spanien; zu dessen Botschafterjahren s. Jehle, Kulturpolitik S. 162–165) und Prinzessin Pilar von Bayern sowie für zahlreiche weitere Angehörige der Adalbertinischen Linie des Hauses Wittelsbach, 1944 Heirat mit dem nach München übergesiedelten mährischen Großgrundbesitzer und Neffen von Prinz Ludwig Ferdinand, Alfons Wrbna-Freudenthal, Dezember 1956 Verurteilung wegen verbotswidriger Devisengeschäfte und Urkundenfälschung, 1958 vor Haftantritt Flucht in die Schweiz, 1961 Rückkehr nach München und Haftverschonung, 1968 gnadenweise Umwandlung der Haftstrafe in eine zweijährige Bewährungsstrafe. Vgl. GHdA 40S. 463; Köhler-Lutterbeck /Siedentopf, Frauen S. 399, hier teilweise aber fälschliche oder irrtümliche Angaben.
Dr. jur. Max Wunschel (1893–1980), Jurist, 1912 Abitur Hum. Gymnasium Regensburg, 1912–1919 Studium der Rechtswissenschaften in München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918–1920 Mitglied u.a. der Bayer. Einwohnerwehr, des Bundes Bayern und Reich und des Freikorps Epp, 1919–1922 Gerichtsreferendar am Amts- und Landgericht München, 1920 Promotion Universität Erlangen, 1922 Gerichtsassessor und Erster Staatsanwalt Landgericht München I und Große Juristische Staatsprüfung, 1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung und Ernennung zum RR, Tätigkeit an verschiedenen Finanzdienststellen, 1934–1936 RR, 1936/37 ORR im Reichsfinanzministerium in Berlin, 1937–1940 Amtsvorsteher Finanzamt Traunstein, 1941 Leiter des Finanzamtes Köln-Süd, 1942 des Finanzamtes Berlin-Börse, 1943 wieder Reichsfinanzministerium, dort Ernennung zum RegDir und Leiter des Organisationsreferates, 1937 NSDAP-Mitglied, durch Spruch der Berufungskammer für OB Senat II/Traunstein vom 27.7.1948 Einstufung in die Gruppe IV als Mitläufer, 1945–1947 Tätigkeit als land- und forstwirtschaftlicher Hilfsarbeiter, 1948 freiberufliche Tätigkeit in einem Steuerbüro, ab 1.2.1949 kurze Verwendung beim Finanzamt München-West im Angestelltenverhältnis, dann Einberufung zur Dienstleitung im StMF, dort ab 1.1.1950 wieder ORR und Übernahme in das Beamtenverhältnis, 1.4.1950 wieder RegDir und Beamter auf Lebenszeit, innerhalb des StMF in der Haushaltsabteilung Leiter des Referats Bauwesen und Bodenreform, 29.2.1952 Ernennung zum MinRat, 1954 Kandidat für den Posten des Präsidenten der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, 3.2.1955 Ernennung zum Präsidenten der Bayer. Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Dr. jur. et rer. pol. Friedrich Zehler (1891–1959), Jurist, 1913 Promotion Würzburg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Große Juristische Staatsprüfung, 1920 RR Staatsministerium für Handel, Industrie u. Gewerbe, u.a. persönl. Hilfsarbeiter des Ministers Wilhelm von Meinel, 1926 Bezirksamtmann Wasserburg a. Inn, 1928 StMUK, 1930 RR I. Klasse, 1.12.1934 ORR, ab 1935 juristischer Referent für alle Fragen des bayer. Volksschulwesens, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 27.2.1940 aushilfsweise Abordnung an das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 1.2.1941 MinRat und etatmäßige Versetzung an das Ministerium, 21.6.1945 bis Januar 1946 Ministerial Collecting Center, Education Section, Fürstenhagen bei Kassel, 20.3.1947 Einreihung in die Gruppe IV der Mitläufer durch die Spruchkammer München IX, 1.6.1947 Angestellter StMWi, 1.3.1948 RegDir StMWi (Landeswirtschaftsamt, Abt.-Leiter der Verwaltungs- und Organisationsabt. u. Stellv. des Präsidenten, leitete erfolgreich die Abwicklung des Amtes), 4.3.1948 Beamter auf Probe, 1.3.1949 wieder auf Lebenszeit, 8.7.1949 MinRat, 15.7.1950 Leiter der Abt. Außenwirtschaft, seit 1.10.1951 Leiter der Abt. Industrie, 18.12.1951 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1956.
Friedrich Zietsch (1903–1976), Bankier und Kaufmann, 1920/21 Besuch einer Landwirtschafts- und Handelsschule, 1921–1924 Tätigkeit als Bankbeamter, 1924–1932 Verbandsgeschäftsführer, zuletzt in Selb/OFr., 1926/27 Besuch der Akademie der Arbeit an der Universität Frankfurt/M., 1933–1945 Reformhauskaufmann in Hof/OFr., 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung (SPD), 1946–1948 Landrat in Münchberg/OFr., 1946–1966 MdL, 1948–1950 Sekretär der SPD-Fraktion im Bayer. Landtag, 1951 Fraktionsgeschäftsführer, 19.6.1951 bis 16.10.1957 Finanzminister in den Kabinetten Ehard III und Hoegner II.
Heinrich Zinnkann (1885–1973), Schlosser, Mechaniker, Gewerkschafter, Politiker, 1903 Eintritt in die Gewerkschaft, 1906 in die SPD, 1919–1930 Stadtverordneter in Worms, 1924–1933 MdL des Volksstaates Hessen (SPD), 1931–1933 Fraktionsvorsitzender, 1928 RR im hessischen Arbeits- und Wirtschaftsministerium, 1933 Entlassung, 1935–1944 Tätigkeit als Vertreter, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 Mitglied des Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung von Hessen, 1946–1962 MdL in Hessen (SPD), 1954–1962 Landtagspräsident, 1946–1955 hessischer Minister des Innern, 1951–1955 stv. MPr. S. Lengemann, Hessen-Parlament S. 442
Dr. jur. Rudolf Zorn (1893–1966), Jurist, seit 1912 Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in München, u.a. bei Lujo Brentano, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 SPD-Mitglied, 1920 Promotion in Erlangen, nach dem Assessorexamen Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, Regierungsassessor bei der Regierung von OB, dann im StMI, 1925–1927 Bezirksamtmann in Lichtenfels, 1927–1933 Erster Rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Oppau (seit 1938 Stadtteil von Ludwigshafen) in der Pfalz, Rechtsberater des Reichsbanners, 10.3. bis 8.4.1933 Verhaftung und Schutzhaft im Zuchthaus Frankenthal, bis 1934 Sicherung des Lebensunterhalts in München als Repetitor und Nachhilfelehrer, Rückkehr in die bayer. Staatsverwaltung und Niederlassung als Rechtsanwalt wurden ihm verwehrt, durch persönliche Kontakte Angestellter der Zigarettenfabrik Lande GmbH in Dresden, seit 1936 als Vorstandsmitglied; Übersetzung der Discorsi Machiavellis, ebenso literarische Arbeiten unter dem Pseudonym Rudolf Wrede bei Hugendubel in München; nach Kriegsende zweimalige Weigerung das Bürgermeisteramt in Dresden zu übernehmen, September 1946 Rückkehr nach München, Herbst 1946 Leiter des Bayer. Landesamtes für Vermögensverwaltung, 21.12.1946 bis 20.9.1947 Wirtschaftsminister im Kabinett Ehard I, im Anschluß Wirtschaftsanwalt in München und maßgebliche Mitarbeit am Aufbauplan A der SPD, Vortrag des wirtschaftspolitischen Grundsatzreferats auf dem SPD-Parteitag im September 1948 in Düsseldorf, März 1949 Wahl zum geschäftsführenden Direktor des Bayer. Sparkassen- und Giroverbandes, bis Mai 1950 an der Spitze der dem Verband gehörenden Bayer. Gemeindebank, 3.1.bis 19.6.1951 übergangsweise Finanzminister im Kabinett Ehard III, Fortsetzung seiner Tätigkeit beim Sparkassen- und Giroverband bis 1.7.1964, Mitglied des Verwaltungsrats des Bayer. Rundfunks, Vorstandsmitglied des Goethe-Instituts.
Dipl.-Ing. Anton Zwisler (1888–1977), Ingenieurstudium TH München, 1913 Eintritt in die väterliche Landmaschinenfabrik in Lindau, 1936 nach dem Tod des Vaters Übernahme des Betriebes, 1945 Mitglied des Stadtrates von Lindau, Mai 1946–1970 Präsident der IHK Lindau, 13.11.1946 bis 31.3.1956 Kreispräsident von Lindau. Vgl. Zumstein, Geschichte
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Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945-1962.
Das Kabinett Ehard III, bearb. v.
Oliver Braun, Berlin/Boston 2019,