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Nr. 4523. Juli 1945

Major Phillipps:

1. Wünscht einen Brief, in welchem ohne einzelne Namen generell bestätigt wird, daß im Bereich der Finanzverwaltung für München alle Leute entlassen sind, für welche ein Entlassungsbefehl erteilt wurde.

2. Übergibt Requisitionsscheine und Rechnungen, die unbedingt bis Donnerstag mittag 1 Uhr bezahlt sein müssen, d. h. das Geld muß bei den betr. Banken zur Verfügung stehen. Preisprüfung Vorbehalten, Banken (Staatsbank und Vereinsbank) vorsichtshalber vorweg benachrichtigen.

3. Mit Ernennung Esterer236 warten, bis Fragebogen geklärt.

4. Wegen der Frage Gehaltskürzung oder Steuererhöhung Brief bis Mittwoch versprochen.237

5. Bericht der Oberfinanzpräsidien München und Nürnberg wegen Steuereingänge bis Mittwoch verlangt.

6. Briefliche Angaben wegen Geldtransport werden nachgeprüft.

Col. Reese:

1. Vorläufige Radiodurchsage wegen Rückkehr nach München überreicht.

2. Brief wegen Eisenbahnfragen (Treibstoffersparnis) überreicht.

3. Analyse wegen Aufbau der bayerischen Verwaltung mit Bezug auf Einstellung und Entlassung von Beamten überreicht.

4. Fragebogen Heppner238 ist klar, Ernennungen vornehmen.

5. Die Enklave Ostheim wird an Main-Franken (Mellrichstadt) angeschlossen.239

6. Nach vorliegenden Instruktionen müssen die Pensionszahlungen an Beamte des öffentlichen Dienstes solange suspendiert werden, bis die Pensionslisten von Nazis und anderen unerwünschten Personen bereinigt sind. Rundschreiben an alle Kassen vorbereiten,240 welches folgendes festlegt:

1. Das System der Pensionen wird grundsätzlich fortgesetzt.

2. Auf Befehl der Militärregierung muß die Zahlung jedoch einstweilen aufgeschoben werden, bis die Listen von Nazis und anderen unerwünschten Personen gereinigt sind.

3. Diese Maßnahme wird mit größter Beschleunigung durchgeführt werden.

4. Es wird versucht werden, schon jetzt zu Abmachungen zu kommen, die eine möglichst baldige Aufnahme der Zahlungen ermöglichen. Vorschlag für vereinfachten Fragebogen241 einreichen.